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Die Kinder vom Teufelsmoor

Die Kinder vom Teufelsmoor

Titel: Die Kinder vom Teufelsmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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die hört sich an wie Chinesisch, du!«
    Sie gingen hinein und setzten sich um den Tisch. Das Essen war fertig.
    »Ihr seid ja eine tüchtige Bande«, sagte Claudia. »Hm, das schmeckt!«
    Nach der Mahlzeit verabschiedete sich auch der Fahrer des Mietwagens und fuhr nach Bremen zurück. Nun waren sie wieder ganz unter sich. Fast ganz unter sich!
    Claudia war ihnen noch ein wenig fremd. Aber im Laufe des Abends, nachdem sie die Gruselgeschichte von Freund Heiner erzählt und abwechselnd Willy und die Katze auf dem Schoß gehabt hatte, wurde sie ihnen so vertraut wie eine alte Bekannte. Rena und Birgit stritten sich sogar um den Schlafplatz an ihrer Seite. »Zankt euch doch nicht«, sagte Claudia lächelnd. »Ich lege mich zwischen euch, dann liegt eine links von mir und eine rechts.« Als das Feuer heruntergebrannt war, standen sie auf und machten sich fertig für die Nacht.
    »Ich schlage vor, daß wir morgen umziehen«, sagte Hannes.
    »Umziehen?« wiederholte Rolf. »Warum und wohin?«
    »In Oskars Moorkate. Daß wir hier in der falschen sind, habt ihr ja mitgekriegt. Ich nehme an, die andere ist in einem besseren Zustand.«
    »Ja, das ist sie«, sagte Claudia. »Dach und Scheiben sind heil.«
    »Jetzt, wo wir in diese Bude soviel Arbeit gesteckt haben, sollen wir weg?« rief Bodo. »Das finde ich aber ausgesprochen doof!«
    »Mensch, halt du doch bloß die Klappe!« rief Rolf. »Du hast doch am allerwenigsten gemacht! Du hast doch nur den ganzen Tag im Gras gelegen und in der Nase gebohrt.«
    »Das mußt du auch gerade sagen!« verteidigte sich Bodo. »Wer hat die ganzen Spinnen verjagt, he? Und wer hat dafür gesorgt, daß immer was zu essen auf dem Tisch stand, hm? Ich, mein Lieber, daß du es nur weißt! Ohne mich wärt ihr doch garantiert alle längst verhungert.«
    »Und mit dir wären wir beinah ins Gefängnis gekommen!«
    Hannes schmunzelte.
    »Seht ihr«, sagte er, »jetzt sind wir reich, und schon fängt der Ärger an. Wir haben zwei Häuser und wissen nicht, in welchem wir wohnen sollen!«
    »Wir wollen hierbleiben«, sagte Walter. »Hier ist es gemütlich!«
    »Bitte«, stimmte Hannes zu, »das soll mir recht sein. Nur wenn es länger dauern sollte, bis eure Mutter zurückkommt, oder wenn sie sogar hier im Moor mit euch leben möchte und ihr hier zur Schule gehen müßt, dann solltet ihr in das andere ziehen. Dieses hier ist nur ein Haus für den Sommer, wenn man Ferien hat, barfuß laufen kann und keine Schularbeiten machen muß. Für längere Zeit und für den Winter ist das andere besser geeignet. So, und nun ab ins Bett! Mir tut der Rücken weh vom Torfstapeln. Ich möchte endlich schlafen!«
    Nach diesen Worten holte er sein Klappbett aus dem Wagen und schlug es auf.
    Claudia lag mit den Kindern im Zimmer nebenan.
    Als sich alle zurechtgekuschelt hatten, sang sie ein Schlaflied.
    »Schön!« flüsterte Birgit. »Noch mal!«
    Claudia tat der Kleinen den Gefallen und sang das Lied ein zweites Mal. – Dann lauschte sie auf die immer ruhiger werdenden Atemzüge der Kinder und spürte, wie sie alle einschliefen. Bodo aber wollte noch etwas loswerden.
    »Reich sein, so richtig reich wie ein Millionär, ist ganz großer Gammel«, sagte er. »Da haste gar keine Freizeit mehr! Der Carsten-Viktor zum Beispiel, der muß jeden Tag irgendwas Bestimmtes machen, reiten, Tennis spielen, Sprachen lernen und so was, damit er später mal den ganzen Saftladen da in Brasilien übernehmen kann. Und jetzt wollen sie ihn auch noch schnappen und entführen. Nee, geh mir los! Da verzichte ich aber auf Obst und Südfrüchte, du! Oder aber«, fügte er nach einer Weile hinzu, »ich mach' es ganz anders! Ich verrate niemandem, daß ich Millionär bin, leb' einfach genauso weiter wie jetzt. Das müßte doch gehen. Was meinst du, Berti, ob das geht?« Berti antwortete jedoch nicht mehr, er schlief schon.

    Ende

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