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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Franklin, die Jay
besucht hatte,Nahkampf mit und ohne Waffen unterrichtete. Colman hatte sogar
einen Nachmittag in den Bergen weiter oben auf der Halbinsel verbracht und die
Kampfschule bei ihren Übungen im Freien beobachtet. Er war, wie Jay erzählt
hatte, mit der Überzeugung zurückgekehrt, daß manche der Chironer so gut waren
wie die besten Scharfschützen in der Armee.Merrick schien aber nicht die
Absicht zu haben, bei diesem Thema zu verharren.
    »Trotzdem, es werden Chironer getötet«, sagte er. »Wie lange wird ihre
Geduld währen, und wie lange wird es dauern, bis wir damit rechnen können, daß
zumindest einige von ihnen willkürlich gegen unsere Leute vorgehen? Schließlich
würde das zu ihrer Anschauung passen, daß ein Hund den anderen frißt, der Ihre
Zustimmung zu haben scheint, nicht wahr?«
    »Davon habe ich kein Wort gesagt. Die Sache ist eben die, daß sie nicht willkürlich vorgehen. Genau das wollen viele Leute hier
nicht begreifen, obwohl das der Grund ist, weshalb sie nichts zu befürchten
haben. Die Chironer ziehen keine Linie um eine ganze Gruppe von Menschen und
behaupten, sie wären alle gleich. Sie haben nicht damit angefangen, alle
Soldaten zu hassen, nur weil sie dieselbe Uniform tragen wie der Haufen, der
dort Amok läuft, und sie werden auch nicht auf die Idee kommen, alle Terraner
zu hassen. Das ist nicht ihre Denkungsart.«
    Merrick betrachtete ihn einige Sekunden lang kühl. Er schien immer noch
nicht sehr zufriedengestellt zu sein.
    »Nun, ich kann nur sagen, daß nicht jeder Ihren beneidenswer ten Glauben an die menschliche Natur teilt - mich nehme ich
da nicht aus. Die mir vom Direktorat mitgeteilte offizielle Linie, die zu
unterstützen ohne Rücksicht auf persönliche Meinungen Sie die Pflicht ebenso haben wie ich, ist die, daß die
Möglichkeit gewaltsamer Reaktionen von Seiten der Chironer nicht von der Hand gewiesen werden kann. Wir müssen deshalb
beim Blick auf die Zukunft eine solche
Eventualität berücksichtigen.«
    Bernard spreizte resigniert die Hände.
    »Nun gut, ich kann durchaus verstehen, daß man sich vorbereiten soll,
aber ich sehe nicht ein, wie das unsere Planung hier oben im Bereich Technik
betrifft.«
    Merrick zog die Brauen zusammen und schien zu dem entschlossen zu sein,
den Versuch aufzugeben, sich dem Thema verstohlen zu nähern.
    »Ungefähr zehntausend von unseren Leuten sind jetzt in Canaveral City
und der unmittelbaren Umgebung.« Er sah Bernard ins Gesicht. »Sie hängen stark
von chironischen Dienstleistungen und Einrichtungen jeder Art ab, vom Strom für
ihre Häuser bis zur Nahrung. Wenn es dort unten zu Unruhen größeren Ausmaßes
kommen sollte, wären sie den Chironern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.« Er
hob die Hand, um jeden Einwand abzuweisen, bevor Bernard etwas sagen konnte.
»Wir können einen solchen Zustand nicht dulden. Es ist deshalb entschieden
worden, daß wir,rein als Vorsichtsmaßnahme, um im Notfall unsere eigenen Leute
zu schützen, in der Lage sein müssen, die Aufrechterhaltung lebensnotwendiger
Dienstleistungen zu gewährleisten, wenn die Umstände das verlangen sollten. Da
wir nicht von einer technologisch rückständigen Umwelt sprechen, wäre zur
Erfüllung dieser Verpflichtung ein beträchtliches Maß an Fachkenntnissen über
moderne Industrieprozesse erforderlich, was uns von der Technik eine
unentbehrliche Rolle auferlegt. Ich hoffe, Sie verstehen mich.«
    Bernards Augen verengten sich ein wenig. Das paßte zu dem, was Kath im
Fusionskomplex gesagt hatte, wenn man die nachgeschobenen Begründungen
wegließ. Das war also Merricks Absicht - die vorgesehene Beaufsichtigungstruppe
zu verstärken, weil das Direktorat beschlossen hatte, mit dem Plan
weiterzumachen, wobei Padawski als Ausrede benutzt wurde?
    »Ich bin mir nicht ganz sicher«, zweifelte er. »Das hört sich so an, als
sprächen Sie davon, einen Teil wichtigster chironischer Anlagen übernehmen zu
wollen. Würde das die Lage nicht nur verschlimmern?«
    »Ich habe nicht davon gesprochen, daß wir irgend etwas übernehmen. Ich
sage nur, wir sollten mit ihren Anlagen ausreichend vertraut sein, um die
fortlaufende Versorgung zu gewährleisten, falls das nötig werden sollte. Seit
wir Gelegenheit gehabt haben, uns Port Norday und ein paar andere Komplexe
anzusehen, bin ich einigermaßen sicher, daß wir damit zurechtkommen würden. Ich
wollte bis jetzt zeitlich niemanden übermäßig beanspruchen, aber da das Ganze
jetzt machbar zu sein scheint, möchte

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