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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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schiefgegangen war. Wenn man die Chironer aus dem Organismus
entferne, werde die Gesundheit wiederkehren, die entwichenen Terraner würden
zurückkehren, Normalität würde eintreten und zu Wohlstand führen, und der Weg
zur Erfüllung des Traums werde frei und unbehindert sein.
    Man erließ ein Bodeneigentumsgesetz, das alle Eigentumsrechte auf die
Zivilverwaltung übertrug. Die juristisch anerkannten Besitztitel für Grund und
Boden konnten von Terranern zu Marktpreisen und gegen geringe Gebühr von
ansässigen Chironern erworben werden, eine Konzession, die man für nötig erachtet
hatte, um die Sache schmackhaft zu machen. Beschäftigung durch terranische
Unternehmen sollte es den Chironern ermöglichen, das Geld zu verdienen, um die
Besitztitel für ihre Wohnungen zu erwerben, die jetzt nach deren Aussage der
Regierung gehörten, die man aber zurückverkaufen wollte. Man hätte jedoch
Anlaß zur Dankbarkeit, hieß es, weil man nicht die Preise entrichten müsse,
die für neu eintreffende Terraner galten und die sie nur durch Aufnahme von
Hypotheken bezahlen konnten. Gleichzeitig sollte nach einem
Fremdenzulassungsgesetz Chironer nach Phönis nur kommen dürfen, wenn sie sich
ein Visum ausstellen ließen, das ihre wirtschaftlichen Aktivitäten auf bezahlte
Anstellung oder auf Geschäfte im Währungsgefüge beschränkte, für welche
Genehmigungen erforderlich waren, oder schließlich auf nichtkommerzielle
Privatbesuche. So würden die in Phönix lebenden oder es betretenden Chironer
im Grunde aufhören, Chironer zu sein, und das Problem war gelöst.
    Verstöße gegen Visumvorschriften sollten mit endgültiger Ausschließung
geahndet werden. Chironische Einwohner, die sich weigerten, nach einer
Gnadenfrist von drei Tagen zur Registrierung zu erscheinen, sollten
ausgewiesen, ihr Besitz zum Wiederverkauf zu geringen Preisen an terranische
Einwanderer beschlagnahmt werden.
    Die meisten Terraner zweifelten nicht daran, daß die Chironer dem
keinerlei Beachtung schenken würden, konnten sich aber auch nicht vorstellen,
daß Kalens die Drohungen wahrmachte. Es mußte ein Bluff sein - der letzte
verzweifelte Bluff einer Clique, die des Glaubens war, für immer schlafen zu
können, bemüht, die letzten Fetzen eines Traums festzuhalten, der sich im Licht
einer neuen Morgendämmerung auflöste.
    »Er hätte etwas von der Evolution lernen sollen«, sagte Jerry Pernak zu
Eve, als sie beim Frühstück Nachrichten hörten. »Die Säugetiere sind da, und er
glaubt, er könne sie gesetzlich in Dinosaurier zurückverwandeln.«
    Bernard Fallow lehnte neben der Glasschiebetür im Wohnzimmer und starrte
auf den Rasen hinter der Wohnung hinaus, während er sich fragte, wann er frei
sein würde, um seine neue Laufbahn in Port Norday zu beginnen. Er hatte das
Thema bei Kath angeschnitten, wie sie es, was er jetzt wußte, schon erwartet
hatte, und von ihr erfahren, daß die Leute dort, die ihn kennengelernt hatten,
sich darauf freuten, mit ihm zusammenzuarbeiten. Er war sich mit Pernak und
Lechat aber darin einig gewesen, daß ein Kern von Menschen, die fähig waren,
den Lauf der Ereignisse rational zu bestimmen, verfügbar bleiben müsse, bis
die letzte Möglichkeit extremer Drohungen gegenüber den Chironern hinfällig
war, und daß Ramissons Integrationsprogramm, dem Lechat sich jetzt
angeschlossen hatte, Unterstützung brauchte, damit die alte Ordnung sich durch
eigenes Zutun überholen konnte.
    Jean sah die Dinge jetzt anders, zumal nachdem Pernak die Möglichkeiten
an der Universität für sie, sich wieder der Biochemie zu widmen, erläutert
hatte - ein Punkt, von dem Bernard längst geglaubt hatte, nie wieder etwas zu
hören. Er blickte in das Zimmer, wo sie auf dem Sofa unter der Bildwand saß und
Marie in die Geheimnisse der Proteinübertragung einweihte - Diagramme
beigesteuert von Jeeves - und lächelte vor sich hin; sie wurde noch
ungeduldiger, als er es war. Einige Tage waren vergangen, seit er ihr
berichtet hatte, er sei mit Colman wieder in Verbindung, und vor der
Verschärfung der Reisebeschränkungen hatte Colman Jay oft bei Besuchen zu ihren
Freunden unter den Chironern in Franklin begleitet. Jean hatte darauf nur
gesagt, das täte Jay gut, und sie wolle die Chironer selbst kennenlernen. Vielleicht
gebe es dort sogar einen netten Freund für Marie, hatte sie im Spaß
hinzugefügt.
    »Einen netten«, hatte sie auf
Bernards verblüfften Blick hin wiederholt. »Nicht einen von diesen
halbwüchsigen Casanovas, die da

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