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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Marionettenspieler
stürzten in sich zusammen, während die Puppen weitertanzten.
    Colman begriff jetzt, was die Chironer die ganze Zeit über hatten sagen
wollen.
    Aber er mußte bleiben, so wie Sirocco und die achtzig Prozent von
Kompanie D, die noch in Phönix waren, bleiben mußten. Nachdem Swyley und
Driscoll und viele andere gegangen waren, hatte Sirocco den Rest
zusammengerufen und an die Waffen in der »Mayflower II« erinnert.
     
    »Wenn die Sorte Menschen, die jetzt aus den Mauerritzen kriecht, diese
Waffen in die Hände bekommt, könnte es zu einer Katastrophe kommen, die der
Zivilisation auf diesem Planeten ein Ende bereitet. Ihr habt alle gesehen, was
auf der Erde vorgeht. Dieselbe Mentalität ist hier auch vorhanden, und diese
Leute geraten in Panik. Wir müssen von der Armee so viel zusammenhalten, daß wir so etwas unterbinden
können, wenn es sein muß.« Und so waren sie geblieben.
    Die Chironer würden zusehen und nur warten, bis der irre Kern allein
übrigblieb, seiner unschuldigen Beschützer beraubt. Schließlich würden nur noch
zwei Seiten bleiben, die Chironer und die Kalens'. Und Colman hatte keinen
Zweifel mehr, auf welcher Seite er stehen würde.
    Im Bereitschaftsraum der Kompanie D im Omar Bradley-Block der Kasernen
legte Hanlon seinen Munitionsgürtel um, setzte den Helm auf und griff nach der
M 32. Es war gleich 0200 Uhr, Zeit, die Wache an Kalens' Haus in einer
Viertelmeile Entfernung abzulösen.
    »Tja, es wird Zeit, daß wir gehen«, sagte er zu Sirocco, der die Beine
auf den Schreibtisch gelegt hatte, und Colman, der in einer Ecke saß, die Füße
ausgestreckt, beide mit rotgeränderten Augen nach einem langen, anstrengenden
Tag. »Ich versuche leise zu schreien. Ich möchte Seine Exzellenz in seinem
Schlaf ungern stören.«
    Sirocco lächelte müde.
    »Sie brauchen die Stiefel nicht auszuziehen«, murmelte er.
    »Sind wir heute abend immer noch bei den Fallows eingeladen, Steve?«
fragte Hanlon von der Tür her.
    Colman nickte.
    »Denke schon. Ich werde wohl schlafen, wenn du vom Dienst kommst. Ruf
mich lieber.«
    »Und ob. Bis später.« Hanlon ging. Sie hörten, wie er draußen die
Wacheinheit Aufstellung nehmen ließ.
    »Ach, ich wollte Ihnen noch etwas zeigen«, sagte Sirocco, nahm die Beine
vom Schreibtisch und drehte sich zur Kom-Tafel herum. »Es ist vorhin gekommen.
Wollen Sie was zu lachen haben?«
    »Was denn?« fragte Colman.
    Sirocco gab über die Tastatur ein paar Befehle ein. Kurz darauf erschien
auf dem Bildschirm ein Dokument. Colman stand auf, ging hin und sah es sich an,
während Sirocco sich wieder hinsetzte. Es war eine Mitteilung von Leighton
Merrick, dem stellvertretenden Direktor Technik in der »Mayflower II«, über
Hauptquartier und Brigade zur Stellungnahme übermittelt. Infolge einer
unerwartet hohen Beförderungsquote bei Jungtechnikern sei die Abteilung Technik
jetzt in der Lage, das Versetzungsgesuch von Sergeant Colman neu zu prüfen. Die
zuständige Stelle möge über seine derzeitige Verwendung berichten.
    »Die Indianer scheinen ihnen auszugehen«, sagte Sirocco. »Was soll ich
antworten?«
    »Was meinen Sie?« sagte Colman und kehrte an seinen Platz zurück. Sirocco
gab stumm »NEGATIV« ein und schaltete ab.
    »Was wollen Sie dann tun?« fragte Sirocco, als er die Beine wieder auf
die Schreibtischplatte legte. »Haben Sie sich das schon überlegt?«
    »Ach, ich habe mir allerhand aufgeschrieben, was ich studieren will -
Technik allgemein, besonders MHD, dann will ich sehen, ob ich vielleicht für
eine Weile etwas in Norday bekommen kann. Später gehe ich möglicherweise zu der
neuen Anlage, von der die Rede ist.«
    »Arrangiert Kath das für Sie?«
    Colman nickte.
    »Jedenfalls für den Anfang. Dann kommt es wohl darauf an, wie gut man
sich hält. Sie wissen, wie es hier zugeht.« Nach einer Pause fragte er: »Und
Sie?«
    Sirocco zupfte nachdenklich an seinem Schnurrbart.
    »Es ist ein Problem, wenn man nicht weiß, wo man anfangen soll. Sie
wissen, was mich interessieren würde - ich möchte am liebsten den ganzen Planeten
sehen. Das Barrier-Gebirge ist so groß wie der Himalaya, dann Glace . ..
draußen in Oriena ein gewaltiger Grand Canyon ... es gibt so vieles. Aber man
muß wohl etwas Nützliches leisten und kann sich nicht bloß amüsieren. Ich
glaube, daß noch viel Vermessungsarbeit zu tun ist. Vielleicht versuche ich
mit der geographischen Gesellschaft in Verbindung zu kommen, für die sich
Swyley so interessierte, bevor er und

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