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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Driscoll einfach verschwunden sind.«
Sirocco starrte eine Weile auf
    seine Füße, als versuche er sich darüber klarzuwerden, ob er etwas
erwähnen sollte oder nicht. »Und dann ist da auch noch Shirley«, fügte er
nebenbei an.
    »Shirley? Die Mutter von Ci, meinen Sie?« »Ja.«
    »Was ist mit ihr?«
    Sirocco zog mit offenbar gespielter Überraschung die Brauen hoch.
    »Ach, habe ich Ihnen das nicht erzählt? Sie will, daß ich zu ihr ziehe.
Erstaunlich, daß so viele chironische Frauen eine Vorliebe für Terraner haben
...« Er kratzte sich an der Nase, während er nach dem richtigen Ausdruck
suchte. »Sie sollen mit ihrem künftigen Beitrag zur Fortpflanzung etwas
Besonderes leisten.« Er hob den Kopf. »Sie will meine Kinder. Was sagen Sie,
Steve? Kommen Sie, bei Kath ist es bestimmt genauso.« Obwohl man an seiner Art
ablesen konnte, daß er die Sache verharmlosen wollte, war ihm seine innere
Freude deutlich anzumerken. So etwas war ihm noch nie zugestoßen, und er mußte
es jemandem erzählen, soviel begriff Colman, und er war bereit, mitzuspielen.
    »Sie alter Heimlichtuer!« rief er. »Wie lange geht das schon?«
    Sirocco zog die Schultern hoch und breitete die Hände mit einer Geste
aus, die alles und nichts bedeuten konnte.
    Colman grinste.
    »Na, was sagt man dazu? Ich gratuliere jedenfalls. Viel Glück.«
    Sicorro zwirbelte weiter seinen Schnurrbart.
    »Außerdem konnte ich Ihnen ja nicht das Monopol überlassen, oder - bei
all den Anständigen, meine ich.« Er sah Colman merkwürdig an, als versuche er
etwas in Erfahrung zu bringen, das er nicht in Worten ausdrücken wollte.
    »Worauf wollen Sie hinaus?« fragte Colman.
    Sirocco antwortete nicht sofort, schien aber dann einen inneren Kampf
gegen sein vernünftigeres Urteil zu verlieren.
    »Swyley war der Meinung, Sie hätten im Schiff mit Kalens' Frau
herumgebumst.«
    Colmans Miene blieb ausdruckslos.
    »Wie kam er denn darauf?«
    Sirocco ließ die Hand vorschnellen, um anzuzeigen, daß er jede
    Verantwortung ablehne.
    »Ach, er hat gesehen, daß sie mit Ihnen geredet hat, als Sie bei der
Feier am 4. Juli Paradedienst hatten. Das war ein Punkt. Erinnern Sie sich
daran?«
    Colman tat so, als müsse er zurückdenken.
    »Ja ... ich glaube schon. Aber ich kann mich nicht entsinnen, daß Swyley
dabei war.«
    »Irgendwo muß er ja gewesen sein, nicht?«
    »Vermutlich. Und was weiter?«
    Sirocco sagte achselzuckend: »Nun, Kalens' Frau ist offenbar viel mit
Veronica unterwegs, also müssen die beiden gut befreundet sein. Swyley fiel
etwas Merkwürdiges zwischen Ihnen und Veronica bei Shirleys Party auf, und das
war der Zusammenhang, auf den er kam.« Sirocco zog wieder die Schultern hoch.
»Ich meine, mich geht das natürlich nichts an, und ich will auch nicht wissen,
ob es wahr ist oder nicht...« Er verstummte und sah Colman hoffnungsvoll an.
»Ist es wahr?«
    »Erwarten Sie, daß ich es zugeben würde, wenn es so wäre?« fragte Colman.
    »Wohl nicht«, meinte Sirocco und seufzte enttäuscht. Einen Augenblick
später hob er abrupt den Kopf. »Aber ich mache einen Handel mit Ihnen. Sie
erzählen mir davon, wenn das alles vorbei ist, ja?«
    Colman grinste.
    »Okay, Chef. Gemacht.« Es blieb eine Weile still, während beide an
dasselbe dachten. »Wie lange, glauben Sie, wird es dauern?« fragte Colman
schließlich.
    »Wer kann das sagen?« fragte Sirocco, der ernst geworden war. »Nach dem,
was wir heute gesehen haben, würde ich mich nicht wundern, wenn beide Seiten
auf ihn losgehen.«
    »Viele Leute kommen langsam auf den Gedanken, daß er diese Bomben
versteckt haben lassen könnte.«
    Sirocco runzelte die Stirn und rieb sich die Nase.
    »Ich bin nicht überzeugt. Ich werde das Gefühl nicht los, daß ihn ein
anderer als den Sündenbock aufgebaut hat und selbst noch nicht hervorgetreten
ist. Ich meine, die Chironer glauben das auch.«
    Colman nickte nachdenklich.
    »Irgendeine Vorstellung?«
    Sirocco zog eine Schulter hoch.
    »Ich bin ziemlich sicher, daß Wellesley es nicht sein kann. Er hat
versucht, geraden Kurs zu halten, und ist einfach mitgerissen worden. Was hätte
er außerdem zu gewinnen? Alles, was er will, ist, in den Ruhestand zu gehen; er
hat nicht mehr lange zu leben. Ramisson würde sich auf so etwas natürlich nie
einlassen, und für Lechat gilt dasselbe. Aber was den Rest angeht, wenn Sie
mich fragen, sind die alle irrsinnig. Es könnte einer v on ihnen sein, es können alle sein. Aber auf den haben es die Chironer in Wahrheit

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