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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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stieß einen Seufzer überstrapazierter Geduld aus.
    »Ich will versuchen, es in einfachen Worten auszudrücken«, erwiderte er.
»Diese Zirkusvorstellung hier . ..«
    Während Borftein Sterm anstarrte, tippte er Richter Fulmires persönliches
Rufsignal in das Gerät und schob es unbemerkt unter lose herumliegende
Unterlagen auf dem Pult.Paul Lechat ging im Wohnzimmer von Bernard Fallows' Wohnung
erregt auf und ab.»Ich hätte nie gedacht, daß die Chironer soweit gehen«, sagte
er. »Ich dachte, sie würden nur auf direkte Gewalt reagieren. Warum konnten sie
nicht einfach alles in Ruhe absterben lassen?«
    »Glauben Sie nicht, es sei Gewalt genug, Menschen das Zuhause
wegzunehmen und sie hinauszuwerfen?« fragte Jean von einer Ecke des Eßzimmers
aus, während Jay stumm am Tisch saß und zuhörte. »Was hätten sie tun sollen?
Sie haben sich nicht mit den Soldaten, abgegeben, sondern direkt mit dem
Verantwortlichen. Damit hätte er rechnen müssen.«
    Lechat schüttelte den Kopf.
    »Es war nicht notwendig. In einigen Tagen wäre Ramisson fast mit
Sicherheit gewählt worden. Dann wäre alles glatt gegangen. Diese Tat
kompliziert alles von neuem. Wellesley ruft in diesem Augenblick vermutlich den
Notstand aus. Damit ist die Wahl automatisch suspendiert. Das wirft alles um
Wochen, wenn nicht Monate zurück.«
    Er hielt kurz inne, um zum Fenster hinauszublicken, während er seine
Gedanken sammelte. Dann drehte er sich heftig um und starrte zuerst Jean und
dann Bernard an, der auf dem Sofa unter der Bildwand saß und zuhörte.
    »Ich weiß ja, daß viele Leute so denken wie Jean, aber wir könnten
trotzdem von vielen Elementen anti-chironische Reaktionen erleben. Das ist es,
was mir Sorgen macht. Aber wenn wir jetzt hier eine liberale Zivilverwaltung einsetzen,
während die Gelegenheit sich bietet, besteht gute Aussicht, daß Wellesley das
als feststehende Tatsache hinnimmt, selbst wenn er den Notstand ausruft, und
mit uns zusammenarbeitet, wenn er das Unausweichliche einsieht - ich vermute,
daß er schon dabei ist. Dann hätten alle ein neues Morgen vor sich, und diese
Geschichte wäre bald vergessen. Aber es bleibt nicht viel Zeit. Deshalb bin ich
nicht zur Sitzung geflogen. Ihr zwei könnt helfen, und zwar auf die Art und
Weise, die wir besprochen haben. Was ich als erstes möchte, ist...« Der Rufton
von Lechats Kom-Gerät unterbrach ihn. Er blickte auf seine Brusttasche.
»Entschuldigen Sie.«
    Die anderen beobachteten, wie er das Gerät herauszog und das Gespräch mit
einem Daumendruck annahm. Auf dem Miniatur- Bildschirm erschien Richter
Fulmire.
    »Sind Sie allein, Paul?« fragte Fulmire ohne Vorrede. Seine Stimme klang
gehetzt.
    »Ich bin in Gesellschaft, aber sie ist in Ordnung. Was -«
    »Halten Sie sich von den Straßen fern und lassen Sie sich nicht blicken«,
fuhr Fulmire fort. »Sterm und Stormbel haben geputscht. Sie haben den SD und
zumindest einen Teil der regulären Einheiten hinter sich - wie viele, weiß ich
nicht genau. Sie nehmen alle Kongreßabgeordneten hier oben fest, und im
Augenblick sind Trupps unterwegs, um die anderen zu holen. Sie übernehmen das
Kommunikationszentrum und haben mit Slessor ein Abkommen getroffen, ihn und
seine Besatzung in Ruhe zu lassen, wenn er sich darauf beschränkt, sein
Augenmerk auf die Sicherheit des Schiffes zu richten. Verlassen Sie Phönix,
wenn Sie können. Ich weiß nicht, ob -« Bild und Stimme fielen plötzlich aus.
    »Wer war das?« stieß Jean hervor, die Augen ungläubig aufgerissen.
    »Richter Fulmire.« Lechat zog die Brauen zusammen und gab einen Code ein,
um die Verbindung wieder herzustellen. Das Gerät lieferte einen Code für
»Anschluß nicht erreichbar. Er tippte einen zweiten Code ein, um die
Kom-Zentrale zu verständigen. Das Ergebnis war dasselbe. »Das Normalnetz
scheint ausgefallen zu sein«, sagte er. »Sogar die Ersatzkanäle.«
    »O Gott...« flüsterte Jean. »Sie werden die Bomben einsetzen.«
    Bernard starrte grimmig zu Boden, während er vor sich den Krater auf dem
Mond Remus sah.
    »Wir müssen es verhindern«, sagte er halblaut. »Wir müssen auf irgendeine
Weise eine Nachricht hinaufschicken ... an Sterm ... um ihm zu sagen, worauf er
sich einläßt. Da oben leben noch Tausende von Menschen.«
    »Er würde uns nicht glauben«, widersprach Lechat dumpf. »Das hört sich
genau wie der erstbeste Bluff an, mit dem es jemand versuchen würde.«
    Jean schüttelte den Kopf.
    »Es muß doch irgend etwas geben - die Chironer! Ihnen würde

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