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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Flugs, und
hielt ein Taschentuch ans Gesicht, während sie darauf wartete, daß die
Begleitung ausstieg - eine nicht unerwartete Reaktion bei einer kurz
verwitweten Frau, die in ihr Haus zurückkehrte. Als sie hinaustrat, scharte
sich die Eskorte um sie und ging mit ihr zum Eingang. Ein Wachtposten trug zwei
Koffer hinterher. Celia trug einen Mantel, eine Sonnenbrille und ein Kopftuch
und unter dem Kopftuch eine Perücke in ihrer eigenen Haarfarbe.
    Die Gruppe stieg die Haupttreppe hinauf. Oben stellten sich die beiden
vorangehenden Bewacher neben der Tür zur Wohnung auf, während der Mann mit den
Koffern und die Beamtin mitgingen. Der SD-Mann trug die Koffer in das
Schlafzimmer und legte sie geöffnet auf das Bett, dann zog er sich zurück und
blieb im Wohnzimmer. Während Celia Gegenstände aus den Schubladen und Schränken
nahm und einpackte, ging die Beamtin zur hinteren Tür, um einen Blick ins Bad
zu werfen, sah sich kurz nach Fenstern und anderen Ausgängen um, und stellte sich
dann mit ausdruckslosem Gesicht an den Eingang zum Wohnzimmer, wo sie nur zur
Seite trat, wenn Celia hindurchwollte, um Unterlagen und anderes aus dem
Schreibtisch zu holen. Celia ging ins Schlafzimmer zurück und legte die
kleineren Sachen in eine Tasche, die sie selbst trug, nachdem sie die Koffer
gefüllt hatte. Dann griff sie mit klopfendem Herzen nach der Tasche und betrat
das Badezimmer, ließ die Tür aber offen.
    Sie unterdrückte nur mit Mühe einen Schrei, als Veronica lautlos aus der
Duschkabine trat und Schranktüren öffnete und Flaschen herausnahm, während
Celia Schuhe und Mantel auszog und ihre Perücke lockerte. Es blieb keine Zeit
für ein Lächeln oder eine beruhigende Geste. Veronica zog Celias Schuhe an und
schob die zur Uniform gehörenden in Celias Tasche; die Perücke paßte gut auf
ihren neuen Haarschnitt; den Mantel zog sie über die Uniform, das Kopftuch
wurde um die Haare geknotet, während Celia die Aufgabe übernahm, Flaschen,
Töpfe, Bürsten und Tuben in die Tasche zu stecken, damit die Geräuschkulisse
stimmte. Veronica zeigte auf den Schrank, in dem sie den Kampfanzug versteckt
hatte und nickte einmal, bevor sie Celia kurz zuzwinkerte und ihre
Sonnenbrille aufsetzte. Dann füllte sie weiter die Tragetasche, während Celia
in der Duschkabine verschwand.
    Die Beamtin warf keinen zweiten Blick auf Veronica, als diese mit Celias
Tasche in der einen Hand und dem ans Gesicht gepreßten Taschentuch in der
anderen aus dem Badezimmer kam. Die trauernde Witwe blieb stehen, um sich im
Zimmer umzusehen, nickte der Beamtin kurz zu und ging zur Tür. Sie durchquerten
das Wohnzimmer und warteten, während der SD-Mann das Gepäck holte, dann
kehrten sie zu dritt zu den beiden Bewachern vor dem Eingang zurück. Die Gruppe
begann die Treppe hinunterzusteigen.
    Celia wartete einige Minuten, für den Fall, daß jemand zurückkam, dann
trat sie aus der Dusche, fand Veronicas Sachen und zog sie an. Ihr Haar war
schon hochgesteckt. Sie betrachtete sich mit der Mütze auf dem Kopf gründlich
im Spiegel und setzte sie zurecht, bis sie zufrieden war. Sie ging eben in das
Schlafzimmer zurück, um zu warten, als sie die Tür auf der anderen Seite des
Wohnzimmers aufgehen hörte. Es wurde laut. Sekunden später erschien Colman.
Celia ging instinktiv auf ihn zu, aber er warf ihr nur die Rolle hin, die
Veronika mitgebracht hatte.
    »Wir sind beim Militär«, knurrte er, als sie die Rolle auffing. »Flott,
flott.«
    Es war das Richtige. Sie faßte sich rasch, schulterte die Rolle und
folgte ihm ins Wohnzimmer. Colman ging voraus und spähte von der Seite durch
den Eingang, während Soldaten in verwirrendem Durcheinander kamen und gingen,
dann winkte er sie plötzlich hinaus. Wie in einem Traum sah sie sich zwischen
zwei Soldaten die Treppe hinuntergehen, die sich laut darüber unterhielten,
daß irgend etwas zu groß sei, dann war sie im Freien und ging über den hinteren
Parkplatz zu einem Truppentransporter, der hinter anderen Fahrzeugen ein wenig
abseits stand. Plötzlich saß sie in der Kabine, ohne genau zu wissen, wie sie
hineingekommen war. Aus der Dunkelheit tauchten Gestalten auf und sprangen
hinter ihr hinein. Der letzte Mann schloß die Tür, der Motor sprang an, und sie
fühlte sich hochgehoben. Erst jetzt setzte das Zittern ein.
    »Du sollst nie behaupten können, daß dir für deine Steuern nichts geboten
wird.« Colman saß neben ihr und grinste schwach im rötlichen Widerschein, als
jemand sich eine Zigarette

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