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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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plötzlich nicht mehr
so weit weg zu sein. Drei der Chironer - ein chinesisch aussehender
Jugendlicher in limonen- grünem Jackett, ein hochgewachsener Neger mit kleinem
Spitzbart, dunkler Jacke und Krawatte und ein blauäugiger, blonder Weißer in
Hemdsärmeln, erkannten Jay, lösten sich aus der Menge und kamen herüber. Jay
stellte sie vor als Tschang, Rastus und Murphy, was Bernard verwirrte, weil
Murphy der Chinese, Tschang der Schwarze und Rastus der Weiße war. Bernard
hatte zunächst einige Bedenken, aber sie sahen durchaus anständig aus, und wenn
sie sich Beethoven angehört hatten, konnten sie nicht so übel sein, entschied
er. Er warf instinktiv einen Blick über die Schulter, bevor ihm einfiel, daß
die »Mayflower II« dreißigtausend Kilometer entfernt war, sah ein, daß er es
sich leisten konnte, ein bißchen aus sich herauszugehen und sagte: »Ich, äh ...
ich sehe, daß ihr Musik gernzuhaben scheint«, war alles, was ihm im Augenblick
einfiel.
    »Eine von meinen Schwestern spielt das Cello«, teilte ihm Murphy mit.
(War er das? Ah, ja - der Chinese war Murphy.) Bernard sah sich das Quartett
an. Die Cellistin hatte eine olivfarbene Haut und mediterrane Züge.
    »Oh ... sie ist sehr gut«, sagte Bernard.
    Murphy wirkte erfreut.
    »Finden Sie nicht, daß das Instrument einen schönen Ton hat?
    Es ist von Tschang. Er baut sie.«
    »Sehr«, bestätigte Bernard. Er hatte keine Ahnung.
    »Das sind die, von denen ich dir erzählt habe«, sagte Jay. »Die bei der
Gruppe, die ins Gebirge will.«
    »Sie wären auch willkommen, wenn Sie mitgehen möchten«, sagte Rastus.
    Bernard brachte ein schwaches Lächeln zustande.
    »Nett von Ihnen, aber ich habe einen Beruf. Wir werden noch eine Weile
viel zu tun haben. Trotzdem vielen Dank.« Er dachte kurze Zeit nach. »Ich
hoffe, Sie haben da draußen nichts allzu Anstrengendes vor. Jay hat auf diesem
Gebiet nicht gerade Übung. Er hat vorher noch nie einen Planeten gesehen.« Jay
schnitt eine Grimasse und blickte zur Seite.
    Tschang lachte.
    »Das macht nichts. Wir steigen nicht sehr hoch hinauf, und die meiste
Zeit wandern wir. Es gibt nichts Gefährliches, als daß vielleicht ein paar
Daskrends auftauchen.«
    »Du kannst doch mit eine Schußwaffe umgehen, Jay, oder?« fragte Murphy.
    »Hm, ja, aber . ..« Jay wirkte entgeistert.
    »Wir hätten das erwähnen sollten«, meinte Murphy. »Bring eine mit. Eine
Fünfundvierziger oder so wäre nicht schlecht, wenn du eine hast.«
    »Augenblick, Augenblick«, unterbrach Bernard und hob erschrocken die
Hand. »Was ist das? Was ist ein Das-?«
    »Daskrend«, ergänzte Murphy. »Ach, das ist eine Art Wolf, aber größer,
und mit Giftzähnen. Aber sie sind ziemlich dumm und nicht schwer zu erledigen.
Manchmal findet man sie höher in den Vorbergen auf der anderen Seite vom
Medichiron, aber die meiste Zeit leben sie auf der anderen Seite des
Barrier-Gebirges.«
    »Wir unterhalten uns noch darüber, Jay.« Bernards Stimme klang tiefernst.
    »Ich habe eigentlich nur einen Spaß gemacht«, erklärte Murphy. »An ein
Fluggerät oben kommen sie auf keinen Fall nah heran. Aber es ist üblich,
bewaffnet zu gehen, wenn man nicht in Orten wie Franklin ist. . . für alle
Fälle.«
    »Vielleicht sollten wir nicht so stürmisch vorgehen«, meinte Bernard. Er
sah Jay an. »Du akklimatisierst dich vielleicht besser erst, bevor du so etwas unternimmst.« Sein Tonfall besagte, daß er sich
taktvoll ausdrückte; Jay durfte nicht mit. Zumindest im Augenblick verspürte
Jay keine Neigung zum Widerspruch.
    »Das ist deine Sache. Gib uns nur Bescheid«, sagte Murphy und tat das
Thema mit einem leichten Achselzucken ab. »Bist du wiedergekommen, um noch
etwas zu holen?«
    »Nein. Mein Vater möchte nur den Laden sehen.«
    »Kommt ihr mit?« fragte Bernard einladend.
    »Sicher«, bestätigte Murphy. Sie machten sich auf den Weg, während Jay
ihnen das Problem auseinandersetzte.
    Im Innern gab es in einer großen Halle auf Theken und Regalen alle Arten
Güter, von elektronischen Geräten und wissenschaftlichen Instrumenten am einen
Ende bis zu Regenbekleidung und Sportausrüstung am anderen. Als sie eintraten,
näherte sich ein selbstfahrender Einkaufswagen von einer Reihe in ihrer Nähe
und rollte in kurzem Abstand hinter ihnen her, während er gleichzeitig
mitteilte: »Willkommen bei Handelsgüter Mandel Bay. Haben Sie schon einmal
erwogen, Ihren eigenen Garten mit der Hand anzulegen und zu pflegen? Das ist angenehme Beschäftigung in der

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