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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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nicht.«
    »Vielleicht nicht ganz so, aber das liegt Jahre zurück, weißt du. Die
Zeiten ändern sich eben.«
    Marie, die das Haus erkundet hatte, kam aus dem Lift.
    »Der Keller ist riesig«, strahlte sie. »Da unten gibt es alle möglichen
Räume, und ich weiß nicht, wofür die sind. Ich könnte einen eigenen Raum zum
Zeichnen haben. Und habt ihr gewußt, daß es da unten noch eine Tür gibt, die in
einen Tunnel führt? Ich glaube, er geht vielleicht bis dahin, wo der Wagen
hält, weil daneben eine Art Förderband läuft. Vielleicht hätten wir die Sachen
alle gar nicht herübertragen und durch die Haustür schleppen müssen.«
    »Ich habe ja gesagt, du hast es zu eilig«, tadelte Jean Bernard. »Stell
dir nur vor, die ganze Arbeit unnötig. Wir hätten noch ein bißchen warten
sollen, bis die Chironer für uns Zeit haben.«
    Bernard zuckte mit den Schultern.
    »Na und? Jetzt ist es schon passiert. Wir haben die Bewegung brauchen
können.«
    Marie ging durch das Zimmer und starrte die große Bildwand an.
    »Funktioniert das?« fragte sie.
    »Weiß ich nicht. Wir haben es noch nicht ausprobiert«, erwiderte
Bernard. Er sprach ein wenig lauter. »Ist jemand zu Hause? Was müssen wir tun,
um hier einen Computer zu kriegen?« Keine Antwort.
    »Irgendwo muß es eine Zentraltafel oder so etwas geben«, meinte Jean und
schaute sich um. »Wie ist es damit?« Sie stieg zwei Stufen hinunter in den
tieferen Teil des Zimmers, setzte sich auf das Sofa und nahm ein tragbares
Flachschirm-Display-Tastaturgerät von einem Sockel. Nachdem sie ein paar
Sekunden lang experimentiert und die Reaktionen beobachtet hatte, meinte sie:
»Das könnte es sein. Versuch es noch einmal.«
    »Ist ein Computer im Haus?« rief Bernard.
    »Zu Diensten«, erwiderte eine Stimme von der Bildwand her. »Ich höre auf Jeeves, falls Sie nicht einen anderen Namen wünschen.« Die
Stimme veränderte sich zu der eines Mädchens mit deutlich französischer
Aussprache. »Une petite francaise, possiblement?« Dann eine kehlige
Männerstimme: »Vielleicht Karl, der bayrische Butler?« - leicht näselnd: »Oder
möglicherweise gefällt Ihnen etwas ganz Englisches besser?« - und schließlich
zurück zum amerikanischen Tonfall: »Alle planetarischen Kommunikations- und
Datenbankeinrichtungen stehen zu Ihrer Verfügung - öffentlich, häuslich,
Bildung, Beruf und privat; Informationsspeicherung, Rechnen, Unterhaltung,
Unterweisung, Unterricht, Nachschlagen, Reisen, Unterbringung,
Dienstleistungen, Waren und Hilfsmittel, Sekretariatsdienste und Beratung. Sie
brauchen es nur zu sagen, ich kann das erledigen oder Sie mit den richtigen
Leuten in Verbindung bringen.«
    Bernard zog die Brauen hoch.
    »Na, guten Tag, Jeeves. Was sagt man dazu? Ich glaube, du bleibst vorerst
besser, wer du bist. Kannst du uns zunächst einmal das Haus hier erklären? Wie
macht man es, zum Beispiel...«
    Jean blickte zur Seite, als sie die Haustür aufgehen hörte. Sekunden
später kam Jay herein. Er trug über einer Schulter einen nagelneuen Rucksack
und ein gerahmtes Gemälde einer eisigen, gebirgigen Landschaft mit
Gewitterhimmel unter den Arm geklemmt. Sein Gesicht wirkte ein wenig verwirrt.
    »Jay!« rief Jean. »Hast du was Schönes entdeckt? Was sind denn das für
Sachen?«
    »Ach.« Jay stellte das Bild an die Wand und betrachtete es stirnrunzelnd,
als sähe er es zum erstenmal. »Ich dachte, das macht sich gut in meinem
Zimmer.« Er nahm den Rucksack ab und kramte in der Klappe, die er nicht
befestigt hatte. »Ich hab' zwei von der Schule getroffen, und wir wollten mal
raus und uns zusammen mit Chironern, die wir kennengelernt haben, die Gegend
ansehen. Hier gibt es davon viel mehr als im GC-Modul. Und da hab' ich die
besorgt.« Er zog ein Paar dicksohlige Stiefel heraus, einen Anorak mit Kapuze
aus dickem, leuchtend rotem winddichten Stoff mit einer Sturmklappe, die man
über dem Reißverschluß befestigte, ein Paar Handschuhe mit herausnehmbarem
Innenexemplar, dicke Socken und einen Hut, den man über die Ohren
herunterklappen konnte. »Wir haben vor, über die Berge zum Meer zu wandern«,
erklärte er. »Mit einem Flieger kommt man von Franklin aus in etwa zwanzig
Minuten hin.«
    Jean griff nach den Stiefeln und drehte sie in den Händen. Dann hob sie
den Anorak auf, faltete ihn auseinander und starrte ihn einige Sekunden lang
stumm an.
    »Aber . .. das sind ja gute Sachen, Jay«, sagte sie. Ihr Gesicht nahm einen besorgten Ausdruck an.
»Wo ... wo hast du die her? Ich meine

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