Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
... was wird das alles kosten?«
    Jay wirkte verlegen und massierte mit den Fingerspitzen seine Stirn.
    »Ich weiß, du wirst es mir nicht glauben, Ma«, sagte er. »Das kostet gar
nichts. Hier scheint überhaupt nichts irgend etwas zu kosten. Ich verstehe es
auch nicht, aber -«
    »Ach, sei nicht albern, Jay. Komm jetzt - erzähl mir, wo du das alles her
hast.«
    »Im Ernst - man geht hinein und bedient sich. So wird das hier gemacht,
bei allem.«
    »Was gibt es denn für ein Problem?« Bernard, der das Gespräch mit Jeeves
beendet hatte, kam heran, gefolgt von Marie.
    Jean blickte ihn sorgenvoll an.
    »Jay hat alle diese Sachen mitgebracht und behauptet, das sei alles
kostenlos. Man könnte einfach hingehen und sich bedienen. So ein Unsinn!«
    Bernard sah Jay streng an.
    »Du erwartest doch wohl nicht, daß wir dir das glauben. Du erzählst uns
jetzt, wo du das herhast. Ich will die Wahrheit wissen. Wenn du etwas
angestellt hast, bin ich bereit, das der Tatsache zugute zu halten, daß dir
die Umstellung zu Kopf gestiegen ist. Also - bist du sicher, daß du uns nichts
zu sagen hast?«
    »Alles, was ich gesagt habe, ist wahr«, bekräftige Jay. »In der Stadt
gibt es einen großen Markt. Da gibt es praktisch alles, und du gehst einfach
rein und nimmst dir, was du brauchst. Wir sind mit ein paar Chironern ins Gespräch
geraten, die uns gezeigt haben, was man machen muß. Ich begreife es auch
nicht, aber so wird das hier gemacht.«
    »Ach, Jay«, stöhnte Jean. »Wahrscheinlich haben sie dir etwas vorgemacht,
um sich zu amüsieren. In deinem Alter solltest du schon schlauer sein.«
    »Stimmt ja gar nicht«, widersprach Jay. »Das dachten wir zuerst auch,
aber wir haben die anderen Leute dort beobachtet und mit dem Roboter
gesprochen, der den Laden führt, und er hat bestätigt, daß man es so macht.
Sie haben Kernfusionsanlagen und große, automatische Fabriken unter dem Boden,
die alles erzeugen, was irgend jemand brauchen könnte, und alles ist so billig
herzustellen, daß niemand sich die Mühe macht, etwas dafür zu verlangen ...
jedenfalls so ähnlich. Ich komme nicht recht mit.«
    »Ist das wahr?« fragte Bernard unsicher und argwöhnisch.
    »Natürlich ist es wahr«, beharrte Jay seufzend. »Ich käme doch nicht rein
damit, wenn ich es gestohlen hatte oder was, oder?«
    »Ich wette, er hat es einfach mitgenommen«, erklärte Marie.
    »Vielen Dank«, sagte Jay.
    »Das will ich sehen. Gibt es irgendeinen Grund, warum du mich nicht
sofort dorthin begleiten kannst?« fragte Bernard.
    Jay seufzte erneut.
    »Wohl nicht. Gehen wir. Es ist eine Haltestelle an der Magnetschwebebahn.«
    »Können wir auch mitkommen?« fragte Marie, die offenbar ihre Meinung
geändert hatte. »Ich möchte viele Sachen.«
    »Ach, laß deinen Vater mit Jay fahren, Schatz«, sagte Jean. »Du kannst
mir hier helfen. Wir können uns das morgen ansehen.«
    »Willst du nicht mitkommen?« sagte Bernard zu Jean. »Dann hättest du auch
mal eine Pause.«
    Jean schüttelte den Kopf und ließ den Blick verstohlen zu Marie
hinübergleiten. »Es ist besser, wenn ihr alleine geht. Wir haben hier allerhand
zu tun.« Marie machte ein Gesicht, blieb aber still.
    Bernard nickte.
    »Gut, dann sehen wir uns später. Vielleicht läßt du die Sachen vorerst
lieber hier, Jay. Wenn sich herausstellen sollte, daß es nicht ganz so ist, wie
du sagst, wäre es vielleicht gut, das Zeug nicht herumzuschleppen.«
    Bernards erste, flüchtige Eindrücke von Franklin aus dem dahinrasenden
Wagen der Magnetschwebebahn waren die einer hoffnungslos wirr und chaotisch
angelegten Stadt. Im Gegensatz zu den säuberlichen, geordneten Modellen
städtischer Planung, die während der Erholung nach den Kargen Jahren die amerikanischen
Schuttberge ersetzt hatten - Geschäfts-, Vergnügungs-, Industrie- und
Wohnviertel getrennt durch Grüngürtel und Landschaftsgestaltung bis ins Detail
- schien in Franklin alles ohne erkennbaren Sinn und Verstand
durcheinandergewürfelt zu sein. Gebäude, Türme, Wohnhäuser und
unidentifizierbare Bauten aller Formen, Größen und Farben waren dicht
zusammengedrängt, überlappten sich und verschmolzen mancherorts, machten an anderen
Stellen Platz für Grünanlagen und Parks. Das Ganze führte zu einem Patchworkmuster,
das an das alte New York erinnerte - ein wenig plattgedrückt und verkleinert -
vermischt mit Paris und dem Hafen von Hongkong. An einer Stelle schien ein
Kanal parallel zu einer Hochbahn mitten durch einen Komplex zu führen, der
nach

Weitere Kostenlose Bücher