Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
eine Wohnung in der Stadt, dem Stützpunkt gleich
gegenüber.«
    »Carson weiß ja gar nichts damit anzufangen«, höhnte Driscoll. »Der
meint immer noch, er sei zum Spielen da.«
    »Ich erzähle dir nur, was er gesagt hat.«
    »Ah, dann muß es ja wahr sein, oder? Und jetzt erzähl mir noch, daß
Swyley farbenblind ist.«
    Corporal Swyley, ein paar Schritte von ihnen entfernt, beachtete sie
nicht. Er stand bei Füller und Batesman, die sich über die bisher besten Bars
in Franklin unterhielten, und beobachtete ein Flugzeug, das draußen in der
Flußmündung langsam auf die große Insel herabsank. Er konnte nicht einsehen,
warum der Verkehr auf Chiron nicht kostenlos sein sollte wie alles andere, und
fragte sich, welche Verbindungen es von Port Norday zu entlegeneren Gebieten
des Planeten geben mochte. Das einfachste war wohl, einen chironischen Computer
zu befragen, weil auf Chiron niemand besondere Geheimnisse zu haben schien.
    Etwas abseits in der anderen Richtung stand Colman. Er hatte von allem
nicht weniger die Nase voll als die anderen. Es war später Nachmittag, und
Farnhills Gruppe befand sich immer noch im Komplex, ohne daß man das Gefühl
haben konnte, die Sache nähere sich ihrem Ende. Die Einheit hatte Anweisung,
bequem zu stehen, was ein bißchen half, aber trotzdem wurde es mit der Zeit
reichlich langweilig. Er seufzte und ging zum x-ten Mal langsam zur Ecke des
Gebäudes, um auf die über dem Boden befindlichen Teile der Anlage zu blicken.
Hinter ihm hörten Driscoll und Stanislau urplötzlich auf, Carsons Sexualleben
zu besprechen, als zwei Chironer auf dem Weg zum Haupteingang stehenblieben.
    Wenigstens gaben sich die Chironer nicht abweisend, was immerhin die
Monotonie auflockerte. Ein, zwei Stunden vorher hatte Colman ein langes,
angenehmes Gespräch mit zwei Fusionsingenieuren aus dem Komplex geführt, die zu
seinem Erstaunen seine Fragen gern zu beantworten schienen. Sie hatten ihm
sogar eine kurze Besichtigung angeboten. Er fand das sonderbar, nicht wegen der
Bereitschaft der Chironer, sich mit jedermann ohne Rücksicht auf Rang oder
Stellung abzugeben, denn daran gewöhnte er sich inzwischen, sondern weil es
für ihn keinen Zweifel daran gab, daß sie die Erfordernisse der militärischen
Disziplin genauso im Bewußtsein hatten wie er. Trotzdem hatten sie bewußt so
getan, als wüßten sie weniger, als in Wirklichkeit der Fall war, wiewohl sie
viel zu klug waren, um zu glauben, er hätte sich täuschen lassen. Die Chironer
taten das die ganze Zeit. Der Mann im Stützpunkt Canaveral hatte Sirocco
praktisch eine Stellung bei einem geographischen Vermessungsteam angeboten,
obwohl er wußte, daß Sirocco das Angebot nicht annehmen konnte. Je mehr Colman
darüber nachdachte, desto stärker wurde seine Überzeugung, daß das Verhalten
der Chironer nicht nur auf Zufall beruhen konnte.
    Das Kom-Gerät an seinem Gürtel ließ ein Rufsignal von Sirocco hören,
der zusammen mit Hanlon und zwei von den anderen Pause in dem chironischen
Transporter machte, der von Canaveral herübergeflogen war.
    »Wie steht es?« fragte Sirocco, als Colman sich meldete. »Meutern die
Truppen schon?«
    »Sie murren, aber es geht noch. Irgendwas Neues von drinnen?«
    »Noch nichts. Wird Zeit, daß Sie eine Pause machen. Ich komme in ein
paar Minuten mit Carson und Young zur Ablösung. Swyley und Driscoll sollen
zusammen mit Ihnen unterbrechen. Sie sind am längsten draußen gewesen.«
    »Gemacht. In ein paar Minuten.«
    Als er das Gerät in den Gürtel hakte, ging ein gedämpftes Murmeln durch
die Einheit, begleitet von ein oder zwei kaum hörbaren Pfiffen. Er drehte sich
um und stellte fest, daß ihre Zustimmung einer Frau galt, die zum Haupteingang
herauskam. Sie blieb kurz stehen und schaute sich um, sah die Soldaten und ging
auf sie zu.
    Sie war Ende Dreißig - offenbar eine der Gründerinnen - und bewies eine
vornehme Eleganz, stolz und aufrecht, ohne die Grenze zur Arroganz zu
überschreiten. Ihr Haar hing natürlich auf die Schultern herab und war
gelblich-blond mit einer hellen, starken Färbung, die in der Sonne ans
Orangerote grenzte; ihr Gesicht war fest und wohlgeformt auf eine Art, die ihn
undeutlich an Celia Kalens erinnerte, wenngleich mädchenhafter, Nase und Kinn
weicher, mit einem Mund, der leichter lachen zu können schien. Sie war groß und
schlank, hatte eine gute Figur, und trug ein modisches, aber unauffälliges
Kostüm in Beige mit rostroter Einfassung. Der Rock ließ gebräunte, wohlgeformte
Beine

Weitere Kostenlose Bücher