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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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sehen, deren Muskeln sich auf hypnotische Weise beim Gehen strafften.
    Die Frau blieb stehen und ließ den Blick forschend über ihre Gesichter
gleiten, während sie verlegen scharrten und sich aufrichteten.
    »Was uns angeht, brauchen Sie hier nicht so herumzustehen, wissen Sie«,
begann sie. »Sie können hereinkommen, wenn Sie wollen. Wie wär's mit Kaffee und
einer Kleinigkeit zu essen?« Die Gesichter wandten sich instinktiv Colman zu,
als er herantrat.
    Er begann automatisch zu grinsen.
    »Nett von Ihnen, Ma'am, aber wir haben unsere Befehle und müssen
hierbleiben. Wir sind Ihnen aber trotzdem dankbar.« Er zog die Brauen zusammen.
Schon wieder. Sie wußte verdammt genau, daß sie hierzubleiben hatten.
    Ihr Blick blieb kurz an seinen Rangabzeichen haften.
    »Sind Sie Sergeant Colman - der sich für Technik interessiert?«
    Colman starrte sie überrascht an.
    »Ja, der bin ich. Woher -«
    »Ich habe von Ihnen gehört.« Sie konnte es nur von den Chironern
wissen, mit denen er vorhin gesprochen hatte. Warum sollten sie bei ihr seinen
Namen erwähnt haben? Wer war sie? Sie trat näher und lächelte.
    »Mein Name ist Kath. Ich habe zu tun mit den technischen Dingen, die
hier vorgehen. Nach allem, was ich gehört habe, müßte Sie das hier
interessieren. Vielleicht möchten Sie ein paar von den Leuten bei uns
kennenlernen, wenn Sie einmal freie Zeit haben. Wenn Sie möchten, kann ich das
bei ihnen erwähnen.«
    Colman war fassunglos. Er schüttelte den Kopf, wie um zu sich zu kommen.
    »Was - Was machen Sie hier genau?«
    Kaths Lächeln wurde schelmisch, als belustige sie seine Verwirrung.
    »Ach, Sie würden sich wundern.«
    Colman verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und war sich
    des eifersüchtigen Gemurmels im Hintergrund kaum bewußt.
    »Tja... sicher«, sagte er vorsichtig. »Wenn das niemandem Mühe macht.
Sie müssen mit den zwei Männern gesprochen haben, die vorher hier waren.«
    Kath nickte.
    »Wally und Sam. Aber nur kurz, weil ich zu Farnhill und Ihren anderen
Leuten zurück mußte. Nach dem, was sie gesagt haben, scheinen Sie aber eine
Menge von MHD zu verstehen. Wo haben Sie studiert?«
    »Ach, ich war eine Weile bei den Pionieren und habe hier und dort eine
Menge aufgeschnappt.« Wenn sie bei Farnhill und seinen Leuten gewesen war,
mußte sie mehr sein als eine bloße Gehilfin. Warum, in Gottes Namen, kam sie
hier auf den Parkplatz hinaus, um nett zu den Soldaten zu sein?
    »Wie viele Ingenieure haben Sie hier noch?« fragte sie leichthin und sah
die anderen an. Es war offenkundig eher dazu angetan, sie ins Gespräch zu
ziehen, denn als ernsthafte Frage gedacht. Sie scharrten verlegen mit den
Stiefeln und wechselten beunruhigte Blicke, ohne entscheiden zu können, ob sie
es ernst meinte oder sich nur einmal herablassend geben wollte.
    Kath sprach aber frei und natürlich weiter, bis sie langsam auftauten.
Sie fragte, wie ihnen Franklin gefalle, und hatte sie nach zehn Minuten alle
bezaubert. Bald schnatterten sie wie Schulkinder bei einem Sommerausflug -
eingeschlossen die Ablösung aus dem Transporter, die sich ebenfalls eingefunden
hatte. Die Leute, die eine Pause hätten einlegen dürfen, schienen das vergessen
zu haben. Etwas wirklich Seltsames war im Gange, sagte sich Colman erneut.
    Er hatte die Gestalt mit dem Wuschelkopf, die zum Haupteingang
herauskam, nur halb wahrgenommen, als die Person ihn erkannte und erstaunt
stehenblieb. Colman bemerkte es aus dem Augenwinkel und drehte reflexartig den
Kopf. Er starrte Jay Fallows an. Bevor sie etwas sagen konnten, kam Bernard
Fallows ein paar Schritte dahinter heraus, sah Colman und blieb wie angewurzelt
stehen. Es war zu spät für ihn, umzukehren, und unmöglich, einfach
vorbeizugehen. Ein paar peinliche Sekunden vergingen, während Bernard alle
Anzeichen ärgster Verlegenheit bekundete, gleichzeitig aber auch unfähig
erschien, dagegen irgend etwas zu unternehmen. Colman hatte nicht das Gefühl,
er verfüge über irgendein Vorrecht, als erster zu handeln. Bernards Blick ging
von Colman zu Kath, und Colman begriff sofort, daß sie sich schon kannten.
Bernard machte den Eindruck, mit ihr reden zu wollen, schien aber in Colmans
Gegenwart dazu nicht in der Lage zu sein.
    Dann ging Jay, der von einem zum anderen blickte, zu seinem Vater zurück
und begann leise und drängend auf ihn einzureden. Bernhard zögerte, blickte
wieder zu Colman hinüber, atmete dann tief ein und kam mit Jay zögernd heran.
    »Lange her«, murmelte er undeutlich. Sein

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