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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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die Luft.
    »Ach, verdammt, sagen wir, weil sie einfach verrückt sind. Sie brauchen
keinen Grund. Reden wir nicht vom Warum, sagen wir einfach, es ist passiert.
Was macht ihr dann?«
    Nanuk seufzte schwer.
    »So etwas hat es ein-, zweimal gegeben«, räumte er ein. »Aber von Dauer
ist das nie. Am Ende tut sich eine größere Gruppe zusammen und räumt die
andere weg. Das läuft auf dasselbe hinaus - erschossen werden sie doch.«
    Jay wirkte sorgenvoll, Bernard entsetzt.
    »Ihr könnt nicht zulassen, daß die Leute auf diese Weise das Gesetz in
die eigenen Hände nehmen«, sagte er mit Nachdruck. »Ungezügelte Gewalt -
Herrschaft des Pöbels - weiß Gott, was noch alles. Das ist durch und durch
unzivilisiert, das ist barbarisch. Früher oder später werdet ihr das System
ändern müssen.«
    »Sie verstehen das alles ganz falsch«, sagte Nanuk und lächelte ein
wenig, um zu beruhigen. »So schlimm ist es nicht. Solche Dinge kommen nicht die
ganze Zeit vor, ja, fast überhaupt nicht. Nur manchmal...«
    Juanita sah den Ausdruck auf den Gesichtern von Bernard und
    Jay.
    »Wollen Sie behaupten, wir wären barbarischer oder gewalttätiger als
Ihre Gesellschaften? Wir haben nie einen Krieg gehabt. Wir haben nie Bomben auf
Häuser voller Menschen geworfen, die mit der Sache gar nichts zu tun hatten.
Wir haben nie Menschen verbrannt, verstümmelt, geblendet und ihnen Arme und
Beine weggesprengt, die nur ihr Leben führen wollten und nie einem anderen
etwas getan hatten. Wir haben nie jemanden erschossen, der das nicht selbst auf
sich herabgezogen hätte. Können Sie von sich dasselbe behaupten? Na gut, das
System ist nicht vollkommen. Und das Ihre?«
    »Wir erteilen wenigstens keine Befehle, daß andere Leute unsere Risiken
übernehmen müssen«, erklärte Nanuk mit leiser Stimme, um die Spannungen zu
mildern. Juanita begann sich zu ereifern. »Die Leute, die Risiken auf sich
nehmen, sind diejenigen, die glauben, daß es sich lohnt. Es ist erstaunlich,
für wie wenig Dinge man sich schlägt, wenn man weiß, daß man selbst dafür
kämpfen muß.« Er schüttelte langsam den Kopf. »Nein, davon gibt es bei uns
nicht viel.«
    »Sie haben keine Probleme, wenn Fanatiker sich zusammenschließen, die
für irgendeine Sache sterben wollen?« fragte Jay.
    Nanuk blickte kurz nach unten und schüttelte wieder den Kopf.
    »Fanatiker sind leichtgläubige Narren. Wenn Narren nicht lernen oder
nicht für sich bleiben wollen, sterben sie hier bei uns jung.«
    Ein Servierroboter kam an den Tisch und begann auszuteilen, während er
gleichzeitig von der Güte der Steaks und den feinen Nachspeisen schwärmte.
Bernard drehte den Kopf, starrte zum Fenster hinaus und dachte nach. Eine
Gruppe von Gestalten, alle in Olivgrün, nicht weit vom Haupteingang unten auf
der Parkfläche, erregte seine Aufmerksamkeit. Er richtete sich erstaunt auf.
Sie trugen Uniformen - solche der U. S. Army. Eine Art Delegation von der
»Mayflower II« besuchte offenbar den Komplex. Augenblicklich kam ihm der
Gedanke, daß das die Besucher sein mußten, die Kath erwähnt hatte. Nach einigen
Sekunden wandte er den Kopf wieder um und fragte Nanuk: »Wissen Sie etwas davon,
daß noch andere Leute vom Schiff heute hier sind?«
    Nanuk wirkte ein wenig überrascht.
    »Sicher. Ich dachte, das wissen Sie. Es sind Leute von Ihrer Abteilung
hier, um mit Kath und ein paar anderen zu sprechen.«
    »Meine Abteilung?«
    »Technik. Bei der sind Sie doch, oder?«
    Bernard zog die Brauen zusammen.
    »Ja. Und ich wußte nichts davon.« Seine Besorgnis wuchs. »Wer sind sie?«
    »Na, da ist ein General mit ein paar Leuten von der Armee«, erwiderte
Juanita nach kurzer Überlegung. »Und von der Technik ein... Merrick - Leighton
Merrick, richtig.« Sie sah Nanuk an. »Und ein Walters, nicht... und noch jemand
.. .«
    »Hoskins«, steuerte Nanuk bei.
    »Ja. Frank Hoskins«, sagte Juanita. »Und dieser komische Mann, der oben
in der Kuan-yin die Rede hielt und
sich so seltsam aufführte - Famhill.«
    Bernards Sorge wurde zu einem tiefen, unbehaglichen Verdacht. Walters und
Hoskins waren ihm in Rang und Pflichten gleichgestellt; das konnte nur
bedeuten, daß man ihn bewußt übergangen hatte. Er verstummte und sprach während
der Mahlzeit kaum noch etwas, während er grübelte und sich fragte, was nur los
sein konnte.
    »Sicher tut sie das«, behauptete Stanislau. »Sie tun es alle. Carson ist
gestern bei einer in Canaveral gelandet.«
    »Wer sagt das?« fragte Driscoll scharf.
    »Er. Sie hat

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