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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Speisekarte und
übermittelte die Empfehlungen des Chefkochs für diesen Tag, und Juanita
diktierte ihre Bestellungen. In der nächsten Nische hatte ein Roboter mit
Rädern Speisen aus dem beheizten Fach in seinem Oberkörper serviert, es wieder
zugeklappt und war davongerollt.
    Bernard konnte erkennen, daß er sich nicht verständlich machte. »Nehmen
Sie Kath als Beispiel«, sagte er zu Nanuk. »Viele Leute hier scheinen sie als
... Chefin anzuerkennen, wenn wir einmal so sagen wollen ... jedenfalls in
vielen Dingen.«
    Nanuk nickte.
    »Richtig. Das tue ich die meiste Zeit auch.«
    »Weil sie weiß, wovon sie redet, richtig?« sagte Bernard.
    »Sicher. Warum sonst wohl?«
    »Nehmen wir einmal an, es käme jemand daher, der glaubt, genauso viel
zu verstehen. Was passiert, wenn die Hälfte der Leute hier das auch glaubt und
die andere nicht? Wer entscheidet? Wie würden Sie so etwas lösen?«
    Nanuk rieb sein Kinn und sah ihn zweifelnd an.
    »Diese Situation klingt sehr weit hergeholt«, sagte er schließlich.
»Ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand hereinkommen sollte, der genausoviel
Erfahrung hat. Aber wenn das passieren würde und es wahr wäre ... dann müßte
Kath ihm wohl recht geben. Sie stünde bis zu diesem Grad in der Schuld. Und
das würde für alle anderen entscheiden.«
    Bernard starrte ihn ungläubig an.
    »Sie wollen doch nicht sagen, daß sie einfach zurückstecken würde? Das
ist doch Wahnsinn!«
    »Wir müssen alle unsere Schulden bezahlen«, erklärte Nanuk wenig
hilfreich.
    »Wenn sie so dumm wäre, es nicht zu tun, wäre sie schon gar nicht an
diesem Platz gewesen«, fügte Juanita an.
    Das erklärte genauso wenig. Jay verstand es auch nicht.
    »Ja, es wäre schön, wenn alle Leute auf der Welt bei allem die ganze
Zeit vernünftig und einsichtig wären. Das können sie aber nicht sein, oder? Die
Chironer haben dieselben Genanlagen wie alle anderen Menschen. Es kann nichts
radikal Verschiedenes geben.«
    »Das habe ich auch nie behauptet«, widersprach Nanuk.
    »Und was ist dann mit den Spinnösen?« fragte Jay. »Was machen Sie mit
Leuten, die darauf bestehen, so unvernünftig und lästig zu sein, wie sie nur
können, einfach so?«
    »Die haben wir auch«, bestätigte Nanuk. »Aber nicht viele. Man lernt
sehr früh, was akzeptabel ist und was nicht. Alle haben Augen, Ohren und ein
Gehirn.«
    »Aber was Jay sagt hat doch Hand und Fuß«, erklärte Bernard. Er sah
seinen Sohn an und nickte. »Was ist mit den Leuten, die sie nicht nutzen
wollen?«
    »Davon haben wir nicht viele«, wiederholte Nanuk. »Wenn sie sich nicht
rasch umstellen, sind Sie gar nicht so lange da.« Juanita blickte von Bernard
zu Jay, als sei sie überzeugt, nun alles geklärt zu wissen. Doch das traf
keineswegs zu.
    »Warum? Was geschieht mit ihnen?« fragte Bernard.
    Nanuk zögerte einen Augenblick, als wolle er nicht beleidigen,indem er
das Naheliegende erklärte.
    »Nun ... in der Regel erschießt sie dann jemand«, erklärte er
achselzuckend. »Das wird also nie ein echtes Problem.«
    Ein paar Sekunden lang waren Bernard und Jay wie gelähmt.
    »Aber ... das ist doch Wahnsinn!« protestierte Bernard endlich. »Ihr
könnt doch nicht einfach zulassen, daß jeder niedergeschossen wird, der
jemandem nicht paßt.«
    »Was soll man sonst tun?« fragte Juanita.
    »Solange man nicht darauf besteht, die Leute auf Dauer zu belästigen,
passiert einem nichts«, betonte Nanuk. »Die meisten Leute sind also gar nicht
betroffen. Und wenn es passiert... dann passiert es.«
    Nach einigen Sekunden Stille gab Jay zu: »Na gut, ich kann ja einsehen,
daß das eine gute Methode wäre, den einen oder anderen Ausgeflippten
loszuwerden. Aber was tut man, wenn sich ein ganzer Haufen von denen
zusammentut?«
    »Wie soll das möglich sein, wenn es solche kaum gibt?« fragte ihn
Juanita. »Wir haben doch gesagt - wenn sie so sind, gibt es sie nicht lange.«
    »Und wieso sollten sich da gleich mehrere zusammentun wollen?« wollte
Nanuk wissen.
    Jay zog die Schultern hoch.
    »Um der Dinge willen, aus denen heraus verrückte Menschen eben
verrückten Anführern nachlaufen.«
    »Zum Beispiel?« fragte Nanuk.
    Jay zuckte wieder mit den Schultern.
    »Schutz, vielleicht.«
    »Wovor?«
    Auch wahr, dachte Jay.
    »Sicherheit?« brachte er vor. »Reich werden ... Was auch immer.«
    »Sicherheit haben sie schon«, stellte Nanuk fest. »Und wenn sie nicht
schon reich genug sind, wie soll da ein Verrückter helfen?«
    Bernard warf verzweifelt die Hände in

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