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Die Kinder Von Eden : Roman

Die Kinder Von Eden : Roman

Titel: Die Kinder Von Eden : Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Tür zum Tempel. Würden sie doch noch mit den Kindern sprechen, entgegen Priests Voraussage?
    Würde Star durchdrehen und die beiden Agenten als Faschistenschweine beschimpfen? Priest hielt den Atem an.
    Die Agenten schlossen die Tür, ohne den Tempel zu betreten.
    Sie redeten mit Oaktree, der auf dem Hof damit beschäftigt war, Faßdauben zuzuschneiden. Er schaute zu den Agenten auf und gab ihnen knappe Antworten, ohne sich bei seiner Arbeit stören zu lassen. Vielleicht hatte Oaktree sich überlegt, daß es verdächtig erscheinen konnte, wenn er sich allzu freundlich verhielt. Die Agenten kamen zu Aneth, die Windeln zum Trocken aufhängte. Aneth weigerte sich, Wegwerfwindeln zu benutzen – und genau das erklärte sie jetzt womöglich den Agenten, vielleicht mit den Worten:
    Es gibt nicht genug Bäume auf der Welt, um jedes Kind mit Wegwerfwindeln zu versorgen.
    Die beiden FBI-Männer gingen zum Fluß hinunter, betrachteten die Steine im seichten Wasserlauf und schienen zu überlegen, ob sie ihn durchqueren sollten. Sämtliche Marihuana-Pflanzungen befanden sich am anderen Ufer. Doch die Agenten wollten sich offensichtlich keine nassen Füße holen, denn sie machten kehrt und kamen zurück.
    Als sie sich wieder dem Weinberg näherten, versuchte Priest, die Gesichter der Männer zu studieren, ohne sie anzustarren. Waren die Kerle jetzt endlich zufrieden, oder hatten sie irgend etwas gesehen, das ihren Verdacht erregte? Aldritch machte einen feindseligen Eindruck, Ho wirkte freundlich, aber das konnte bloß gespielt sein.
    Aldritch wandte sich an Dale. »Für eine ›zeitweilige Unterbringung‹ haben Sie ein paar von diesen Hütten ganz schön ausstaffiert, finden Sie nicht auch?«
    Priest durchfuhr es eiskalt. Es war eine mißtrauische Frage, die den Schluß zuließ, daß Aldritch die Geschichte nicht geschluckt hatte. Allmählich fragte sich Priest, ob es irgendeine Möglichkeit gab, die beiden FBI-Männer zu töten und ungeschoren davonzukommen.
    »Ja«, sagte Dale. »Einige von uns kommen jedes Jahr wieder her.« Er improvisierte; diesmal war nichts mit Priest abgesprochen. »Und ein paar von uns wohnen das ganze Jahr hier.« Dale war kein geübter Lügner. Wenn das Gespräch zu lange dauerte, verriet er sich noch.
    »Ich möchte eine Liste sämtlicher Personen, die hier wohnen und arbeiten«, sagte Aldritch.
    Priests Gedanken überschlugen sich. Dale durfte die Kommune-Namen nicht preisgeben, sonst war es aus und vorbei. Doch Priest beruhigte sich – die Agenten würden die bürgerlichen Namen wissen wollen. Allerdings hatten einige Kommunebewohner ein Vorstrafenregister, darunter Priest selbst. Schaltete Dale schnell genug, um zu erkennen, daß er sich für jeden Kommunarden einen Falschnamen ausdenken mußte? Hatte er überhaupt den nötigen Schneid?
    Ho fügte in entschuldigendem Tonfall hinzu: »Außerdem brauchen wir die Altersangaben und die Anschriften.« Verflucht! Das wird ja immer schlimmer.
    Dale sagte: »Sie könnten das alles unseren Personalakten bei der Firma entnehmen.«
    Nein, können sie nicht.
    »Tut mir leid«, sagte Ho. »Wir brauchen diese Angaben sofort.«
    Dale blickte ratlos drein. »Tja, Mann, dann müssen Sie wohl rumlaufen und jeden einzelnen fragen. Woher soll ich denn wissen, wann jeder Geburtstag hat? Ich bin ihr Boß, nicht ihr Großvater.«
    Priest dachte noch immer fieberhaft nach. Die Situation war hochbrisant. Er durfte nicht zulassen, daß die Agenten jeden einzelnen befragten: Sie würden sich ein dutzendmal verraten.
    Er faßte einen plötzlichen Entschluß und trat vor. »Mr. Arnold?« sagte er und erfand binnen eines Augenblicks einen Falschnamen für Dale. »Vielleicht kann ich den Herren helfen.«
    Ohne näheren Plan war Priest in die Rolle des freundlichen Trottels geschlüpft, der zwar nicht sonderlich helle, dafür um so hilfsbereiter ist. Er wandte sich an die Agenten. »Ich komm‘ schon ‚n paar Jahre hierher. Ich glaub‘, ich kenn‘ hier jeden und weiß, wie alt die Leute sind.«
    Dale war sichtlich erleichtert, die Verantwortung wieder an Priest abgeben zu können. »In Ordnung, dann mach du das«, sagte er.
    »Woll‘n Sie nicht ins Küchenhaus kommen?« fragte Priest die FBI-Männer. »Wenn Sie schon keinen Wein möchten, dann bestimmt ‚ne Tasse Kaffee, hab‘ ich recht?«
    Ho lächelte. »Nichts dagegen einzuwenden«, sagte er.
    Priest führte die Männer durch die Reihen der Rebstöcke zum Küchenhaus. »Wir müssen ‚n bißchen Papierkram

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