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Die Kinder Von Eden : Roman

Die Kinder Von Eden : Roman

Titel: Die Kinder Von Eden : Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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setzte.
    Judy barg das Gesicht in den Händen. Dann aber ermahnte sie sich: Du bist FBI-Agentin. Sie zwang sich, wieder hinzuschauen. Sie sah, daß die Autos auf der Schnellstraße nun so langsam fuhren, daß den Fahrern genug Zeit zum Bremsen blieb. Doch weder der Mannschaftswagen mit dem Sondereinsatzkommando, der sich auf dem Weg hierher befand, noch die Fahrzeuge der Highway Patrol konnten Felicitas jetzt über die Schnellstraße erreichen.
    Eine plötzliche Windbö fegte die Wolke schwarzen Rauchs davon, die über der Tankstelle lag, und Judy erblickte den Mann, den sie für Ricky Granger hielt.
    Das hast du getan. Du hast all diese Menschen auf dem Gewissen. Dafür werde ich dich in den Knast bringen, und wenn es das letzte ich, was ich tue.
    Granger rappelte sich auf und rannte auf das braune Coupe zu. Dabei schrie er ununterbrochen und verständigte sich gestikulierend mit den Insassen des Fahrzeugs.Direkt hinter dem Coupe stand der Streifenwagen, doch die Cops schienen sich Zeit zu lassen.
    Judy erkannte, daß die Terroristen fliehen wollten.
    Charlie gelangte zu dem gleichen Schluß. »Gehen Sie runter!« brüllte er dem Piloten über das Kopfhörermikro zu.
    »Haben Sie den Verstand verloren?« rief der Pilot zurück.
    »Die Leute da unten sind die Täter!« schrie Judy und wies über die Schulter des Piloten. »Diese Schweinehunde haben dieses Blutbad angerichtet, und jetzt wollen sie sich davonmachen!«
    »Ich versuch‘s«, sagte der Pilot, und der Helikopter schwenkte herum und ging in den Sinkflug.
    Priest brüllte Oaktree durch das geöffnete Seitenfenster des Barracuda an. »Nichts wie weg hier!«
    »Okay – wohin?«
    Priest wies die Straße hinunter, die zur Stadt führte. »Da lang. Aber bieg nicht auf die Hauptstraße ab, sondern nimm die alte Landstraße – die führt zurück nach San Francisco.«
    »In Ordnung.«
    Priest sah die beiden Streifenpolizisten aus ihrem Wagen steigen.
    Er schwang sich ins Führerhaus des seismischen Vibrators, fuhr die Bodenplatte hoch, legte den ersten Gang ein und startete, wobei er wild am Lenkrad kurbelte. Oaktree riß den Barracuda mit durchdrehenden Reifen um hundertachtzig Grad herum und jagte den Hügel hinunter. Priest in seinem schweren Laster konnte nur sehr viel langsamer wenden.
    Einer der Cops stand mitten auf der Straße und richtete seine Waffe auf den Truck. Es war der magere junge Bursche, der Priest einen angenehmen Tag gewünscht hatte. Jetzt rief er: »Polizei! Stehenbleiben!« Priest fuhr direkt auf ihn zu.
    Der Cop feuerte hastig einen Schuß ab; dann warf er sich zur Seite.
    Die Straße vor Priest führte am östlichen Stadtrand vorbei, so
    daß er das Zentrum, wo es die schlimmsten Schäden gegeben hatte, meiden konnte. Er mußte den Laster um zwei ineinander verkeilte Wagen herumlenken, die vor dem Bürogebäude mit den zerstörten riesigen Glasfassaden standen; dahinter aber schien die Straße frei zu sein. Der Truck nahm Geschwindigkeit auf.
    Wir schaffen es!
    Plötzlich landete der FBI-Hubschrauber vier-, fünfhundert Meter voraus mitten auf der Straße.
    Verflucht!
    Priest sah, wie Oaktree den Barracuda schleudernd zum Stehen brachte.
    Okay, ihr Arschlöcher, ihr habt‘s nicht anders gewollt.
    Priest trat das Gaspedal durch.
    Mitglieder eines FBI-Sondereinsatzkommandos, bis an die Zähne bewaffnet, sprangen einer nach dem anderen aus dem Helikopter und gingen zu beiden Seiten der Straße in Stellung.
    Priest raste mit dem Laster den Hügel hinunter, beschleunigte immer noch, und donnerte am Barracuda vorüber.
    »Mir nach!« murmelte Priest. Er hoffte, daß Oaktree schnell erkannte, welche Chance sich ihm bot.
    Er sah, wie Judy Maddox aus dem Hubschrauber sprang. Eine kugelsichere Weste verbarg ihren zierlichen Oberkörper, und sie hielt eine Schrotflinte in den Händen. Neben einem Telegrafenmasten kniete sie nieder. Ein Mann folgte ihr mit taumelnden Schritten, und Priest erkannte Melanies Ehemann, Michael.
    Priest warf einen Blick in die Außenspiegel. Oaktree hatte sich mit dem Barracuda direkt hinter den Laster gesetzt, so daß er ein schwierig zu treffendes Ziel bot. Er hatte offenbar doch nicht alles vergessen, was er einst bei den Marines gelernt hatte.
    Hinter dem Barracuda, in allenfalls hundert Metern Entfernung, beschleunigte ein Streifenwagen mit qualmenden Reifen und holte rasch auf.
    Priest war mit dem Laster noch zwanzig Meter von den FBI-Leuten entfernt und hielt genau auf den Hubschrauber zu.Neben der Straße erhob

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