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Die Kinder Von Eden : Roman

Die Kinder Von Eden : Roman

Titel: Die Kinder Von Eden : Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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sich ein Mann des Sondereinsatzkommandos aus seiner Deckung und richtete eine stummelige Maschinenpistole auf den Lastwagen.
    Großer Gott, hoffentlich haben die Mistkerle keine Granatwerfer.
    Der Helikopter hob vom Boden ab.
    Judy fluchte. Der widerstrebende Hubschrauberpilot war zu nahe bei den heranjagenden Fahrzeugen gelandet. Es blieb kaum Zeit für das Sondereinsatzkommando und die anderen Insassen, aus der Maschine zu springen und ihre Stellungen einzunehmen, da raste der als Kirmesfahrzeug getarnte Vibrator auch schon auf sie zu.
    Michael taumelte zum Straßenrand. »Flach auf den Boden!« rief Judy ihm zu. Sie sah, wie der Fahrer des Lasters sich hinter der Frontscheibe duckte, als ein Mitglied des Einsatzkommandos das Feuer aus seiner Maschinenpistole eröffnete. Die Windschutzscheibe wurde trüb, und die Kugeln stanzten Löcher in die Kotflügel und die Motorhaube, doch der Truck blieb nicht stehen. Zorn und Enttäuschung ließen Judy aufschreien.
    Hastig richtete sie ihr fünfschüssiges M-870-Schrotgewehr auf die Reifen und feuerte, doch sie war aus dem Gleichgewicht geraten, und der Schuß ging fehl.
    Dann war der Truck auf gleicher Höhe mit ihr. Das Knattern und Dröhnen der Waffen verstummte; die FBI-Agenten mußten befürchten, sich gegenseitig zu treffen.
    Noch immer stieg der Hubschrauber – dann aber erkannte Judy voller Entsetzen, daß der Pilot einen Sekundenbruchteil zu langsam reagiert hatte, so daß die Maschine nicht schnell genug an Höhe gewann. Der Laster streifte die Landekufen des Hubschraubers mit dem Dach der Fahrerkanzel, und die Maschine kippte unvermittelt zur Seite.
    Der Lastwagen raste weiter, schien keinen Schaden genommen zu haben. Dichtauf folgte der braune Barracuda.
    Judy feuerte blindlings auf die davonjagenden Fahrzeuge.
    Wir dürfen sie nicht entkommen lassen!
    Der Hubschrauber, schräg über dem Boden hängend, schien in der Luft zu schwanken, als der Pilot versuchte, die Maschine wieder aufzurichten. Dann kam ein Rotorblatt mit dem Boden in Berührung.
    »Oh, nein!« schrie Judy. »Bitte nicht!«
    Das Heck der Maschine schwang herum und erhob sich steil in die Höhe. Judy konnte den entsetzensstarren Ausdruck auf dem Gesicht des Piloten erkennen, als er verzweifelt darum kämpfte, den Helikopter unter seine Kontrolle zu bringen. Dann, urplötzlich, tauchte die Maschine mit der Nase voran mitten auf die Straße hinunter. Ein lautes Kreischen und Krachen ertönte, als Metall und Blech sich verbogen; Augenblicke später erklang das helle Klirren von splitterndem Glas. Einen Moment lang schien der Hubschrauber auf der Nase stillzustehen. Dann kippte er langsam zur Seite.
    Der Streifenwagen, der mit gut hundertsechzig Stundenkilometern den Laster und den Barracuda verfolgte, bremste mit aufjaulenden Reifen, schleuderte herum und krachte in das Wrack des Helikopters. Ein ohrenbetäubender Knall ertönte. Hubschrauber und Streifenwagen gingen in Flammen auf.
    Priest sah den Zusammenstoß im Außenspiegel und stieß ein triumphierendes Geheul aus. Vorerst saßen die Verfolger fest: kein Hubschrauber, keine Fahrzeuge. Die nächsten paar Minuten würden sie verzweifelt versuchen, die Cops und den Piloten aus den Wracks zu retten, falls die Männer noch am Leben waren. Priest würde meilenweit weg sein, bis jemand auf die Idee kam, einen Privatwagen aus einem der Häuser in der Nähe zu beschlagnahmen.
    Priest stieß mit dem Ellbogen das trübe Glas der Windschutzscheibe aus dem Rahmen, ohne die Geschwindigkeit des Lasters zu verringern.
    Mann Gottes, ich glaube, wir haben‘s geschafft!
    Der Barracuda hinter ihm schlingerte bedrohlich. Priest stutzte einen Augenblick; dann wurde ihm klar, daß ein Reifen geplatzt sein mußte. Noch ließ der Wagen sich einigermaßen lenken; also mußte es einen der Hinterreifen erwischt haben. Oaktree konnte vielleicht noch ein, zwei Meilen weiterfahren.
    Sie erreichten die Kreuzung, an der drei Autos aufeinandergefahren waren: ein Toyota-Kleinbus mit einem Babysitz auf der Rückbank, ein verbeulter Dodge-Lieferwagen und ein alter weißer Cadillac Coupe de Ville. Priest betrachtete die Wagen eingehend. Keiner war schwer beschädigt; der Motor des Kleinbusses lief noch. Die Fahrer waren nirgends zu sehen. Wahrscheinlich hatten sie sich auf die Suche nach einem Telefon gemacht.
    Priest lenkte den Vibrator um die drei Fahrzeuge herum und bog nach rechts ab, fort von der Stadt, und fuhr um die erste Kurve. Sie waren jetzt gut eine Meile von den

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