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Die Kinder von Estorea 01 - Das verlorene Reich

Titel: Die Kinder von Estorea 01 - Das verlorene Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Wetter, es war auch die Kälte der Menschen. Ihre Moral ist gesunken. Wir kämpfen jetzt seit fünf Jahren gegen Tsard und konnten dem Gegner immer noch nicht die entscheidende Niederlage beibringen. Vor zehn Tagen fiel der Entschluss, uns mit Spielen zu Beginn des Solastro Mut zu machen und unsere Bürger an den Ruhm der Estoreanischen Konkordanz zu erinnern.«
    Jhered runzelte die Stirn. Offensichtlich glaubte sie tatsächlich an das, was sie sagte.
    »Paul, der Kampf für die Konkordanz muss zuerst in unseren eigenen Straßen ausgefochten werden. Was nützt das alles, wenn unsere eigenen Bürger uns nicht lieben und achten? Sie brauchen etwas, um jubeln zu können, und das sollen sie bekommen. Diese Spiele werden ein Triumph.«
    Jhered nickte nur. Ihm fehlten einfach die Worte zu beschreiben, was er empfand. Schließlich kratzte er sich am Nasenrücken und wischte sich mit einem staubigen Finger einen Augenwinkel aus.
    »Ich bin nicht deiner Meinung. Während eines großen Kriegszuges sollte jeder die Entbehrungen spüren, damit alle wissen, dass sie am gleichen Strang ziehen müssen. Wie soll das Schatzamt das alles bezahlen? Spiele sind furchtbar teuer. Deine Gönner sind keinesfalls in der Lage, die Mittel bereitzustellen, die für ein Ereignis von der Größe, wie du es wohl vorschlägst, nötig sind.«
    Herine lachte hell, als hätte er eine Frage gestellt, die jedes Kind beantworten konnte.
    »Oh Paul, die Schatzkiste ist voll, wir haben die Mittel.«
    »Nein, verdammt, wir haben sie nicht«, donnerte er, als ihm endlich der Geduldsfaden riss. Er knallte die Faust auf ein Serviertablett, von dem die Früchte in die Luft schnellten, und sprang wieder auf. »Meine Sammler und ich haben den Dusas damit verbracht, uns von einer gefrorenen Provinz zur nächsten zu schleppen, um ihnen alles abzunehmen, was sie nur hergeben können, damit wir weitere Legionen ausheben können. Unsere Ausbeute war mehr als bescheiden. Aus Atreska oder Gosland können wir nichts erwarten, das Gleiche gilt für Tundarra, Easthale und Gestern. Du wirst Vasselis nicht um mehr bitten, obwohl er es vermutlich beschaffen würde. Das Geld ist einfach nicht da. Das wissen wir beide ganz genau.«
    »Dann treibe es für mich ein, Paul«, rief Herine. »Du bist mein Schatzkanzler. Das ist deine Aufgabe.«
    Jhered schwieg. »Soll ich wirklich darauf antworten? Du weißt doch, worauf ich hinaus will.«
    »Der Krieg hat dich verblendet, Paul. Das Schatzamt hat Mittel für alle Geschäftsbereiche der Konkordanz. Die anderen Abteilungen können hierfür etwas abzweigen.«
    »Bei allem Respekt, meine Advokatin, du übersiehst den entscheidenden Punkt.« Herine wollte widersprechen, aber er ließ sie nicht zu Wort kommen. »Wenn du es dir erlauben kannst, Geld für die Spiele abzuzweigen, dann kannst du es dir auch erlauben, Geld für den Krieg in Tsard oder die Sicherheit in Atreska abzuzweigen. So einfach stellt es sich für jeden General dar, deinen eigenen Sohn eingeschlossen. Ich staune, dass du dies nicht selbst erkennst.
    Gib es zu, du fügst dich den Launen von einem Dutzend gelangweilter reicher Bürger, die einen neuen Zeitvertreib brauchen. Unterdessen kämpfen und sterben die Legionen in deinem Namen. Jede Münze, die du für diese Spiele verschwendest, hätte ihnen helfen können, den Krieg zu gewinnen. Das Geld könnte die Grenzen von Atreska und Gosland sichern.«
    »Ich bin sicher, dass auch Marschall Yuran den Wert der Spiele einsehen wird, sobald er hier ist.«
    Jhered keuchte vor Schreck. »Hast du ihn eingeladen?«
    »Alle Marschallverteidiger werden hergerufen.«
    »Guter Gott, das ist, als wolltest du den Verurteilten vorführen, wie das Schwert geschmiedet wird, das sie köpfen soll. Willst du einen Aufstand auslösen?«
    »Er wird sich nicht auflehnen.«
    »Nein? Du hast in der letzten Zeit nicht den Blick in seinen Augen gesehen. Der drohende Bürgerkrieg in Atreska. macht ihm Tag für Tag zu schaffen. Er weiß, wie schwach wir an der tsardonischen Grenze besetzt sind. Ein Rückschlag, und ihre Heere marschieren ohne Gegenwehr bis Haroq.«
    »Paul, ich …«
    »Und wenn sie erst dort sind, wer sollte sie davon abhalten, bis nach Estorr zu marschieren?«
    »Schatzkanzler Jhered, willst du wohl still sein!«, brüllte Herine. »Es ist mir egal, wer du bist. Ich lasse nicht zu, dass jemand in meinem eigenen Palast so mit mir redet.«
    Jhered wollte etwas erwidern, doch der Ausdruck ihrer Augen ließ ihn zögern. So beschränkte

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