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Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann

Titel: Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Geschwindigkeit des tsardonischen Vorstoßes und den Widerstand unserer Kräfte berechnet haben. Da wäre zunächst Neratharns Grenze zu Atreska, Gesterns Grenze zu Atreska und in Gosland eine Linie, die von Goscapita ungefähr nach Südwesten am Alanegebirge und den Tharnsümpfen entlangführt.«
    Megan seufzte. »Wie leicht es doch ist, ein Land aus der Sicherheit der Konkordanz zu entlassen.«
    »Meine Dame, ich kann Euch versichern, dass sich niemand diese Entscheidung leicht gemacht hat«, antwortete Niranes. »Wir geben auch große Teile von Gosland auf. In Atreska sind die Unruhen nicht das einzige Problem. Wir haben einfach nicht genügend Reserven, um einen Gegenangriff vorzutragen. Eine Schwierigkeit ist auch Eure unglückliche Geografie. So schön Euer flaches Land auch ist, so gut das Getreide dort auch reift, es ist schwer gegen einen starken Angreifer zu verteidigen. Neratharn hat den großen Vorteil, eine Reihe von Grenzbefestigungen zu besitzen, die nach dem Anschluss von Atreska und wegen der ständigen Unruhen dort nicht abgerissen wurden. Ebenso wie Gosland besitzt es eine beachtliche natürliche Verteidigung. Mein wichtigstes Anliegen muss jedoch das Wohl der gesamten Konkordanz sein.«
    »Dort leben Menschen, die ich liebe. Sie sind schutzlos und verlassen.« Sie wandte sich an Herine. »Mein Marschall hat Euch so lange angefleht, die Steuern zu senken und eine innere Verteidigung aufzubauen. Ihr habt Euch immer wieder geweigert. Jetzt müssen wir alle dafür büßen. Atreska ist nur das erste Land, das es nun trifft.«
    »Megan, bitte, jetzt gehen Eure Gefühle mit Euch durch«, sagte Herine.
    »Überrascht Euch das?« Megan schrie jetzt fast, ihr Gesicht war gerötet, aber ihre Stimme blieb ungebrochen. Sie zielte mit einem Finger auf die Karte. »Ihr habt mein Land einfach abgeschrieben, um Euch selbst zu schützen. Ihr habt mein Volk der Gnade der Gnadenlosen überlassen. Die Konkordanz hat geschworen, uns zu verteidigen. Mir wird übel, wenn ich sehe, wie wir jetzt einfach fallen gelassen werden.«
    Herine erhob sich. »Ich werde Euch zwei Dinge erklären, und dann werdet Ihr den Raum verlassen, um Euch zu fassen. Erstens liegen eure endlosen inneren Unruhen allein in der Verantwortung des Marschallverteidigers.« Das letzte Wort betonte sie deutlich und wirkte dabei, ohne es zu wollen, äußerst herablassend. »Ich bin nicht dafür verantwortlich, dass so viele Eurer Bürger sich entschieden haben, gegen die Konkordanz zu kämpfen, obwohl doch immer klar war, dass Ihr unter unserer Regentschaft gedeihen würdet. Sie bekommen nun die Folgen des Widerstandes zu spüren, und es ist tragisch, dass darunter auch unschuldige Atreskaner leiden müssen.
    Zweitens kann Euch jeder Bürger, der halbwegs bei Verstand ist, erklären, dass man einen Feind nicht auf dem Marsch, sondern erst dann angreifen kann, wenn er angehalten hat. Dazu muss man sich das günstigste Schlachtfeld aussuchen. Wir haben das getan, und wenn wir die Tsardonier aufgehalten haben, dann werden wir zurückschlagen, und Atreska wird wieder befreit werden.« Henne holte tief Luft und hielt inne.
    »Megan, Ihr seid hier, weil ich der Ansicht war, dass Ihr einen scharfen Verstand habt, der nicht durch patriotische Vorurteile getrübt wird. Ich würde meine Meinung nur ungern ändern. Ihr könnt jetzt gehen.« Herine winkte sie hinaus und wandte sich ab. »Generalmarschall, fahrt bitte fort.«
    Als Herine wieder saß, wanderten ihre Gedanken ziellos umher. Niranes zählte alle Legionen auf, die zu den drei vorbestimmten Fronten marschieren sollten, und nannte die Stärke der Infanterie, der Kavallerie und der Artillerie. Ausführlich erklärte er, wie die tundarranische Marine die Omari in Schach hielt, und schließlich umriss er noch, wie die Marine der Konkordanz mobilisiert werden konnte, um das Tirronische Meer gegen die tsardonische Flotte zu sichern, die in der Bucht von Harryn vor Anker lag.
    Das Problem war nur, dass alle seine Zahlen von der Sollstärke ausgingen. Er ging davon aus, dass alle Bürger, die der Reserve angehörten, dem Ruf auch Folge leisteten. Die Wirklichkeit konnte ganz anders aussehen, und hier war kein militärisch geschulter Verstand anwesend, der die Pläne anpassen konnte, falls die Zahlen auch nur um zehn oder zwanzig Prozent oder gar um ein Drittel niedriger ausfallen sollten.
    Sie brauchte bessere Informationen. Und vor allem, dachte sie, brauchte sie Paul Jhered.
     
    »Ich habe nicht damit

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