Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

auf den Gipfel des Hügels stellen.«

Kampf mit den Amalekitern
    Josua war stolz, dass Moses ihm diese Ehre zuteil werden ließ; er wählte die besten Männer aus und zog am nächsten Morgen mutig in die Schlacht. Moses aber bestieg den Hügel, gemeinsam mit Aaron und einem Mann namens Hur. Als der Kampf begann, hob Moses beide Hände. Von dieser Höhe konnten die drei Männer das Kampfgeschehen gut überblicken; Erstaunliches spielte sich ab.
    Die Israeliten kämpften mit Erfolg, solange Moses seine Hände erhoben hielt; wurde er müde und die Hände sanken herab, gerieten die Amalekiter in Vorteil. Aaron und Hur bemerkten dies und sannen auf Abhilfe. Zuerst holten sie einen großen Stein, auf den Moses sich setzte, und dann stützten sie seine Arme, den einen links, den anderen rechts. So konnte Moses die Hände erhoben halten, ohne zu ermüden.
    Am Abend gelang den Israeliten der Sieg über die Amalekiter. Gott sprach zu Moses: »Halte das Geschehen zur Erinnerung in einer Urkunde fest, die auch Josua sich einprägen soll. Denn ich will die Erinnerung an die Amalekiter austilgen.« Moses erfüllte diese Forderung und baute auf dem Hügel einen Altar, um Gott für seinen Beistand zu danken.

Die Zehn Gebote
    Drei Monate nach ihrem Auszug aus Ägypten erreichten die Israeliten die Wüste Sinai; nahe dem gleichnamigen Berg schlugen sie ihr Lager auf. Moses stieg den Berg hinauf, um mit Gott zu sprechen. Der sprach: »Dieses sollst du den Israeliten verkünden: Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan und wie ich euch hierher geführt habe. Wenn ihr jetzt meinen Geboten gehorcht und den Bund haltet, werdet ihr mein auserwähltes Volk sein.« Moses kehrte zurück und teilte dem Volk Gottes Botschaft mit; sie wurde mit großer Zustimmung aufgenommen: »Alles, was Gott verfügt hat, werden wir tun.«
    Diese Antwort stellte Gott zufrieden; er sagte zu Moses: »Ich werde in Gestalt einer Wolke auf dem Gipfel des Berges Sinai erscheinen, damit alle sehen können, wie ich mit dir spreche. Das Volk soll sich auf ein besonderes Ereignis vorbereiten. Die Menschen mögen sich die beiden nächsten Tage nicht verunreinigen und ihre Kleidung waschen; am dritten Tag werde ich mich auf dem Sinai zeigen. Doch darf niemand dem Berg nahe kommen oder ihn gar besteigen, bevor ich nicht Hörner erschallen lasse; er ist sonst des Todes.«
    Die Israeliten trafen alle Vorbereitungen und warteten gespannt auf den dritten Tag. Der Morgen graute mit Blitz und Donner, schwere Wolken lagen über dem Berg, und gewaltiger Hörnerschall ertönte. Voller Furcht drängten sich die Menschen aneinander; Moses beruhigte sie und führte die Israeliten aus dem Lager hinaus zum Fuß des Berges, wo sie Halt machten. Moses wurde von Gott auf die Bergspitze gerufen; bald darauf war er in den Wolken verschwunden.
    Hier, auf dem Gipfel des Berges, verkündete Gott die Zehn Gebote. Moses hörte aufmerksam zu: »Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Auch sollst du keine Abbildungen von mir machen – weder als Bild noch als Statue.« Und Gott fuhr fort: »Auch darfst du meinen Namen nicht ohne Grund nennen oder gar missbrauchen. Den siebten Tag der Woche, auch Sabbat genannt, halte heilig; an allen anderen sechs Tagen darfst du arbeiten, am siebten aber, an dem ich selbst ausgeruht habe, darfst du nichts tun, denn es ist mein Tag.«
    Und die weiteren Gebote:
    »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.«
    »Du sollst nicht morden.«
    »Du sollst nicht die Ehe brechen.«
    »Du sollst nicht stehlen.«
    »Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.«
    »Du sollst nichts begehren, was einem anderen gehört.«
    Noch immer donnerte und blitzte es, der Berg bebte, und die Hörner dröhnten. Moses stieg herab und beruhigte die Menschen: »Fürchtet euch nicht! Gott sorgt nur dafür, dass ihr Respekt habt. Euch wird nichts geschehen.« Dann stieg er wieder den Berg hinauf und verschwand in den Wolken, um weitere Gebote in Empfang zu nehmen. Später kehrte er zurück und verkündete dem Volk die Gebote. Gott hatte Moses auf den Berg befohlen, um ihm zwei Steintafeln mit den Geboten zu übergeben. Er nahm Josua mit und überließ Aaron und Hur die Aufsicht über die Israeliten. Als Moses und Josua bereits mehrere Tage auf dem Berg waren, machte sich Unruhe im Volk breit: »Wer weiß, was passiert ist? Vielleicht kommen sie gar nicht wieder. Außerdem wollen wir ein Götterbild haben, das uns vorangetragen