Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
Geschwüre auf der Haut; trotzdem blieb der Pharao verstockt und wollte nicht nachgeben. Die nächste Botschaft Gottes lautete: »Wenn die Israeliten nicht freigelassen werden, soll ein heftiger Sturm mit Hagelschauern ganz Ägypten verwüsten.« Und dann brach das Unwetter los, der schlimmste Sturm, der je Ägypten heimgesucht hatte. Wieder bat der Pharao, Moses möge durch Gebete dem Unglück ein Ende machen; er werde dann das Volk ziehen lassen. Dieses geschah, doch wieder brach der Pharao sein Wort, die Israeliten mussten bleiben.
Nun drohte Gott mit einer Heuschreckenplage, und die Berater des Pharaos, die ebenso wie die anderen Ägypter genug von allem Unglück hatten, murrten unwillig. Der Pharao aber wollte nur die männlichen Israeliten gehen lassen, dem konnten Moses und Aaron nicht zustimmen. Da wurde der Himmel schwarz von Heuschrecken, die bald jedes Blatt und jede Frucht aufgefressen hatten. Moses sorgte auf Bitten des Pharaos für ein Ende der Plage, aber wiederum hielt der Herrscher sein Wort nicht.
So verdunkelte Gott drei Tage lang die Sonne; der Pharao bot an: »Ihr könnt alle gehen!« Doch Moses sagte: »Wir müssen auch unser Vieh mitnehmen.« Das wollte der Pharao nicht dulden und drohte, Moses und Aaron zu töten, falls sie sich noch einmal blicken ließen. Gott aber sprach zu Moses: »Nun wird die schlimmste Plage kommen. Ich werde jedes erstgeborene Kind und jedes erstgeborene Tier töten. Mein Volk aber wird verschont bleiben, wenn es diese Anweisung befolgt: Jede Familie soll ein Lamm schlachten und mit etwas Blut die Haustür markieren; meine Todesengel werden dann am Haus vorbeigehen. Das Lamm aber esst und bewahrt euch die Erinnerung an diesen Tag – der Feiertag soll in Zukunft Passahfest heißen.«
Die Prophezeiung erfüllte sich, und als der Pharao die Nachricht über die vielen Toten bekam, rief er Moses und Aaron zu sich. »Geht! Verschwindet mit eurem Hab und Gut! Ihr seid alle frei!« Das Volk der Israeliten packte hastig alles zusammen, was an Habe vorhanden war, und machte sich auf die lange Reise in die Wüste.
Die Menschen marschierten nahezu ohne Pause; schließlich erreichten sie die Wüste. Und Gott wies ihnen den Weg: Tagsüber schwebte eine Wolke vor ihnen her, nachts richteten sie sich nach einer Feuersäule. Der Pharao indes begriff erst jetzt, dass die Israeliten tatsächlich fort waren; es gab nun keine Sklaven mehr, die den Ägyptern die Arbeit abnahmen. Er schickte den Auswanderern sogleich eine Streitmacht hinterher, um die Israeliten zur Rückkehr zu zwingen.
Durch das Rote Meer
Die Armee kam mit ihren Pferden und Kampfwagen viel schneller voran als die Israeliten, die mit ihrer Habe beladen waren und Vieh mitführten. Als die Israeliten am Rand des Roten Meeres anlangten, konnten sie denn auch in der Ferne die Soldaten anrücken sehen.
Verängstigt kamen sie zu Moses: »Was sollen wir hier in der Wüste? Lieber als Sklave für die Ägypter schuften, als hier elend umzukommen!«
Und Moses sprach: »Habt keine Furcht; Gott steht uns bei, habt nur Vertrauen!« Sicherheitshalber betete er zu Gott, doch der sagte unwirsch: »Wieso rufst du mich um Hilfe an? Zieht weiter!« Doch wie sollte das gehen? Vor den Israeliten lag das Meer, hinter ihnen nahten die ägyptischen Soldaten. Und Gott sprach zu Moses: »Nun hebe den Stab und strecke deine Hand über das Wasser. So wirst du das Meer teilen, und die Israeliten können trockenen Fußes ans andere Ufer gelangen. Den Ägyptern aber werde ich eine schlimme Lektion erteilen.«
Moses tat, wie ihm geheißen, und tatsächlich teilte sich das Rote Meer; zwischen den Wänden aus Wasser zogen die Menschen zum anderen Ufer. Die Ägypter folgten so schnell es irgend ging, aber mitten im Meer blockierte Gott die Räder ihrer Kampfwagen; voller Panik wollten die Soldaten den Rückzug antreten. Da sprach Gott zu Moses: »Strecke die Hand abermals über das Wasser!« Als Moses gehorchte, stürzten die Wassermassen zurück an ihren alten Platz und begruben die ägyptische Streitmacht unter sich; alle Soldaten kamen in den Fluten um.
Überleben in der Wüste
Die Israeliten hatten nun Gottes Macht gesehen. Das festigte ihren Glauben an Gott und Moses; sie tanzten und sangen vor Begeisterung. Der erste Vers eines Liedes lautete: »Ich singe dem Herrn ein Lied, denn er ist hoch und erhaben, Rosse und Wagen warf er ins Meer.«
Lange Zeit waren die Israeliten nun unterwegs; sie marschierten durch die Wüste, um das von Gott
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