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Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Titel: Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annemarie Benedikt
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Häscher das Haus beobachteten, und riet ihrem Mann deshalb zur Flucht. David seilte sich aus einem Fenster ab und floh aus der Stadt. Später gelang es ihm, seinen Freund Jonatan zu treffen. Er fragte: »Warum verfolgt dein Vater mich?« Jonatan wollte das nicht glauben und verabredete ein weiteres Treffen mit David, wenn er Genaueres wüsste.
    Denn am nächsten Tag sollte ein großes Fest am Königshof stattfinden, zu dem auch David erwartet wurde. Wenn David aber nicht erscheinen und Saul darüber böse sein würde, konnte Jonatan sicher sein, dass man David etwas antun wolle. Sicherheitshalber versteckte sich David und sie verabredeten ein Zeichen: Jonatan würde nach dem Fest nahe zum Versteck kommen und Pfeile abschießen. Wenn er dem Diener, der die Pfeile aufsammeln muss, die Anweisung gibt, weiter rechts zu suchen, kann David sein Versteck verlassen; schickt Jonatan aber den Diener nach links, muss David fliehen.
    Während des Festmahls gebärdete sich Saul zornig, da David nicht erschienen war. Jonatan versuchte wieder, den Vater zu beschwichtigen, doch der hörte nicht auf ihn. »Ich weiß, dass du auf der Seite Davids bist«, sagte Saul böse. »Solltest du wissen, wo er sich versteckt hat, schicke sofort Männer aus, die ihn umbringen sollen.« Wieder versuchte Jonatan, den Vater umzustimmen, doch der wurde wütend und erhob die Hand gegen seinen Sohn. Da verließ Jonatan das Mahl.
    Am nächsten Tag ging Jonatan mit seinem Diener hinaus und schoss mit dem Bogen ein paar Pfeile ab. Während der Diener suchte, rief Jonatan: »Liegen sie nicht weiter links?« Da wusste David, dass König Saul ihm nach dem Leben trachtete. Es gelang David noch, sich später heimlich von Jonatan zu verabschieden; man versprach sich lebenslange Freundschaft.
    David reiste nun durch das Land, immer auf der Flucht vor Sauls Schergen. Eines Tages kam er nach Nob, wo er den Priester Ahimelech aufsuchte. Der betrachtete David misstrauisch und fragte: »Wieso machst du eine solche Reise ohne Begleitung und unbewaffnet?« »Ich bin in geheimer Mission meines Königs unterwegs«, log David, »für Vorbereitungen blieb nicht genügend Zeit.« Da war der Priester beruhigt, und damit David nicht ohne Waffe seine Reise fortsetzen musste, bot er ihm das Schwert Goliats an, das im Tempel aufbewahrt wurde. David nahm das Schwert an sich.
    Als Zufluchtsort suchte David eine Höhle bei Adullam auf. Seine Familie hörte davon, und sogleich kamen seine Brüder zu ihm, um ihn nicht allein umherziehen zu lassen. Auch schlossen sich einige andere Männer ihnen an, sodass David eine kleine Truppe um sich versammeln konnte. Mit diesen Leuten zog er nun umher und lieferte sich mit den Philistern das eine oder andere Scharmützel, während Saul noch immer nach ihm suchte.

David schont Saul
    Dann starb Samuel in seinem Haus in Rama, und das ganze Volk der Israeliten war in Trauer. David kam mit seinen Leuten vom Gebirge herab, um an den Trauerfeierlichkeiten teilzunehmen. Da verrieten ihn einige Einwohner an Saul. Sie sagten: »David hält sich jetzt gerade nahe der Anhöhe von Jeschimon auf.« Dorthin gelangte Saul sehr schnell, und man schlug ein Nachtlager auf; am nächsten Morgen wollte er David fangen.
    David aber hatte Sauls Anmarsch beobachtet und in der Nacht betrat er leise Sauls Lager. Er fand den König schlafend vor; neben ihm steckte ein Speer im Boden. Einer von Davids Getreuen sagte: »Der Herr hat ihn uns in die Hand gegeben. Mit nur einem Stoß werde ich ihn durchbohren.« Aber David gebot ihm Einhalt und sprach: »Es obliegt dem Herrn, Saul von dieser Welt abzuberufen. Wir werden nicht die Hand gegen einen Gesalbten erheben.« Er befahl, den Speer nebst einem Wasserkrug, der auch bei Sauls Nachtlager stand, mitzunehmen und das Lager wieder zu verlassen.
    Am nächsten Tag ließ David dem König ausrichten, dass er ihn zu sprechen wünsche. David zeigte Saul den Speer, den Wasserkrug und sprach: »Wie dein Leben heute in meinen Augen wertvoll war, so wird auch mein Leben in den Augen des Herrn wertvoll sein und er wird mich aus aller Bedrängnis retten.« Saul erwiderte: »Ich werde dir nichts zuleide tun, weil dir heute mein Leben kostbar war.« Nach der Versöhnung gingen beide ihres Weges.
    Die Philister hatten ein großes Heer aufgeboten, um die Israeliten zu einer Entscheidungsschlacht zu fordern. Auch Saul sammelte seine Mannen und zog den Philistern entgegen. Als er das riesige Heerlager seines Gegners sah, bekam Saul Angst und

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