Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
bestimmt und bist sein Gott geworden.«
David musste oft an seinen toten Freund Jonatan denken. Darum zog er Erkundigungen ein, ob noch irgendeiner seiner Angehörigen am Leben sei. Es stellte sich heraus, dass ein Sohn des Jonatan in Lo-Dabar wohnte; David ließ ihn zu sich bringen, denn Merib-Baal war gelähmt. »Merib-Baal«, sprach David freundlich, »von nun an wirst du mit mir im Palast wohnen. Die Ländereien deines Großvaters Saul sollen dir zufallen, damit du über Einkünfte verfügst.«
Eines Abends ging David auf dem Dach seines Palastes hin und her. Da sah er eine Frau, die badete; es war eine sehr schöne Frau. David ließ sie zu sich holen, obwohl sie die Ehefrau des Hetiters Urija war. Sie hieß Batseba. Durch eine List sorgte David dafür, dass der Mann von Batseba während eines Feldzugs starb; er nahm die Frau zu sich, die bald einen Sohn bekam.
Das missfiel Gott sehr. Er sorgte dafür, dass Batsebas Kind von einer schweren Krankheit heimgesucht wurde und starb. Der Priester Natan kam zu David und sagte: »Dies ist die Strafe des Herrn für deine Sünde. Nun aber ist dir vergeben worden.« Später bekam Batseba noch einen Sohn, der den Namen Salomo erhielt und von Gott gesegnet wurde.
Die Rebellion
Ein anderer Sohn Davids namens Abschalom war sehr jähzornig und brachte sich dadurch in Schwierigkeiten. So hatte er einmal Leute gedungen, die seinen verhassten Bruder Amnon umbrachten; Abschalom musste deshalb mehrere Jahre außer Landes, um nicht dem Zorn Davids ausgesetzt zu sein. Nachdem er gemerkt hatte, dass Davids Wut sich gelegt hatte, kehrte er nach Jerusalem zurück und bat den Vater um Vergebung.
Kaum war dies geschehen, scharte Abschalom fünfzig Männer als eine Art Leibgarde um sich, die ihn ständig begleiteten; so erregte er Aufsehen in der Stadt. Bei jeder Gelegenheit sorgte er dafür, dass man zu ihm statt zum König kam, wenn ein Streit zu schlichten war, und gewann so die Herzen der Israeliten. Nach vier Jahren ging er nach Hebron, angeblich um ein Opfer darzubringen; tatsächlich aber versammelte er Tausende von Gefolgsleuten um sich, die für Aufruhr im Land sorgten.
König David musste fliehen, denn Abschalom stand kurz davor, mit seinen Leuten Jerusalem einzunehmen. Später, nachdem Abschalom die Stadt genommen hatte, ließ er David verfolgen, konnte aber seiner nicht habhaft werden. Schließlich kam es zu einer Schlacht, bei der Davids Männer die Oberhand behielten. Während die Kämpfe noch tobten, kam Abschalom auf einem Maultier durch den nahen Wald geritten. Plötzlich verfing sich sein Haar im Geäst einer Eiche; das Maultier ging unbeirrt weiter, sodass Abschalom zwischen Himmel und Erde an dem Baum hängen blieb.
Die Männer Davids fanden Abschalom und riefen Joab, der drei Speere auf den am Baum hängenden Mann schleuderte. Die Leiche Abschaloms ließ Joab in eine Mulde werfen, die mit einem Steinhaufen abgedeckt wurde. David erfuhr zwar, dass sein Sohn umgekommen war, doch niemand verriet ihm die Art und Weise, wie es geschehen war. So trauerte er um seinen Sohn, beließ Joab aber ungestraft in seinem Amt. Schließlich konnte David nach Jerusalem zurückkehren und wieder die Macht übernehmen.
König David war mittlerweile sehr alt geworden und konnte kaum noch seinen Amtsgeschäften nachgehen. Es war an der Zeit, einen Nachfolger zu bestimmen. David benannte seinen Sohn Salomo und ermahnte ihn, immer im Sinne Gottes zu handeln; dann starb er.
Das Urteil Salomos
Salomo trug nun die Verantwortung für das Volk der Israeliten; eine Aufgabe, der er sich kaum gewachsen fühlte. Aber er versuchte, alle Entscheidungen so zu treffen, wie es David getan hätte, und richtete sich nach den Anweisungen Gottes.
Da es noch keinen Tempel gab, hielten die Israeliten an verschiedenen Stellen Gottesdienste ab, meist auf Anhöhen vor einem Ort. Eines Tages war Salomo in Gibeon und brachte ein Brandopfer auf der dortigen Kulthöhe dar, denn hier in Gibeon war die angesehenste Kultstätte des Volkes.
Im Traum sprach Salomo mit Gott: »Ich bin noch sehr jung und weiß oft nicht, wie ich mich verhalten soll. Deshalb bitte ich dich, verleihe mir ein hörendes Herz, damit ich das Volk gerecht regieren und Gut von Böse zu unterscheiden lerne.« Das gefiel Gott sehr. »Weil du gerade diese Bitte ausgesprochen hast und dir nicht Reichtum, Triumph über deine Feinde und ein langes Leben gewünscht hast, werde ich den Wunsch erfüllen.«
Aus Dankbarkeit für diesen Traum
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