Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
Steine auf und steckte sie in seine Tasche. Dann ergriff er seinen Stock und ging auf Goliat zu. Der Riese blickte ihn voller Verachtung an und schrie: »Ja, bin ich denn ein Hund, dass du mit einem Stock zu mir kommst? Tritt nur näher, schon bald werden die Vögel und wilden Tiere deinen Leichnam fressen!«
David blieb ruhig. Er sagte: »Du stehst hier in Rüstung und unter Waffen; ich aber komme im Namen meines Herrn, des Gottes der Israeliten. Ich werde dich besiegen, und dann wird man wissen, dass der Gott Israels der einzig wahre Gott ist.« Voller Wut lief Goliat mit erhobenem Schwert auf David zu. Der aber nahm einen Stein aus der Tasche, legte ihn in seine Schleuder und wirbelte die Schleuder herum. Der Stein schoss heraus und traf Goliat mitten in die Stirn; der Riese fiel tot um, wie ein gefällter Baum. So besiegte der kleine David den Riesen Goliat.
Der größte Kämpfer der Philister war nun tot; als die Philister das sahen, ergriffen sie die Flucht. Die Israeliten setzen hinterher und besiegten das feindliche Heer. David wurde von König Saul für immer an den Hof geholt. Dort behandelte man ihn wie einen Prinzen, und es entwickelte sich eine Freundschaft zu Sauls Sohn Jonatan. Der König übertrug David auch bald den Oberbefehl über das Heer, weil es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den Philistern kam; David führte seine Soldaten von Sieg zu Sieg.
David in Not
Die Erfolge Davids gefielen König Saul zunächst sehr. Mit der Zeit aber, als Davids Popularität im Volk immer mehr wuchs, begann er sich zu ärgern, zumal die Frauen in den Straßen jetzt ein Loblied auf David sangen: »Saul hat Tausende von Feinden besiegt, David aber Zehntausende.« »Mir billigen sie also nur den zehnten Teil dessen zu, was sie von David halten«, dachte Saul bei sich, und mit einem Mal wurde er zornig: »Bald werden sie ihn zum König haben wollen.« Nun konnte er nur noch voller Argwohn an David denken.
Eines Tages ging David zu Saul und traf diesen dumpf vor sich hin brütend an; da begann David zu musizieren, denn er wollte den König aufheitern. Aber Saul war in seinen bösen Gedanken gefangen und steigerte sich in eine Wut auf David hinein; plötzlich ergriff König Saul einen Speer und schleuderte ihn auf David. Der aber konnte im letzten Moment ausweichen. Wieder griff Saul zu einem Speer und warf nochmals, doch David wich abermals aus.
Von nun an hielt sich David von König Saul fern; er wusste, der König trachtete ihm nach dem Leben. Saul überlegte, wie er David loswerden könnte; zunächst machte er ihn zum Oberbefehlshaber seines Heeres und hoffte, David würde bei den Kämpfen mit den Philistern umkommen. Der aber eilte von Sieg zu Sieg, und Saul musste sich etwas anderes einfallen lassen, denn sein Zorn auf David wurde immer größer.
Der Brautpreis
Schließlich erfuhr Saul, dass seine Tochter Michal in David verliebt sei; das machte seinen Zorn nur noch größer, aber gleichzeitig überlegte er, wie er das zu Davids Nachteil ausnützen konnte. So ließ er David ausrichten, dass er mit einer Hochzeit einverstanden sei, jedoch müsse David eigenhändig einhundert Philister umbringen. Denn Saul glaubte, dass David sicher den Philistern in die Hände fallen würde.
Aber Saul hatte sich geirrt: Gott war auf Davids Seite, und so gelang es dem jungen Mann, die Bedingung zu erfüllen. Der König kochte innerlich vor Wut, musste aber sein Versprechen erfüllen und David und Michal verheiraten. König Saul wusste nun nicht mehr, wie er gegen David ankommen sollte; schließlich rief er seinen Sohn Jonatan und befahl: »Töte David!« Jonatan aber war längst ein enger Freund Davids geworden und so versuchte er, seinen Vater zu beschwichtigen.
Er sagte: »Versündige dich nicht! David hat alles für dich getan, deinen Ruhm gemehrt, und durch ihn lebt das Volk sicher. Wie kannst du ihn da ohne Grund umbringen wollen?« Da versprach Saul, das Leben Davids zu verschonen. David konnte an den Hof König Sauls zurückkehren.
Nach einiger Zeit brach wieder ein Krieg aus, und David führte die Israeliten von Sieg zu Sieg. Seine Beliebtheit beim Volk wuchs, und bei Saul meldeten sich wieder die alten Hassgefühle. Als David eines Abends auf der Zither spielte, griff König Saul zum Speer und schleuderte ihn auf David; zum Glück traf Saul nicht. David aber verließ fluchtartig den Hof und verbarg sich in seinem Haus.
David flieht
Seine Frau Michal aber hatte in Erfahrung gebracht, dass des Königs
Weitere Kostenlose Bücher