Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
ebenso die Türen zur Haupthalle.
Es dauerte sieben Jahre, bis der Tempel fertig gestellt war, einschließlich der aufwendigen Innenausstattung. Gleichzeitig ließ Salomo einen Palast für sich errichten, der noch größer als der Tempel war. Die Bauarbeiten für Salomos Palast dauerten dreizehn Jahre.
Nachdem der Tempel nun fertig war, musste nur noch die Bundeslade geholt werden, die in Davids Burg Zion stand. Mit einem großen Fest begingen die Israeliten die Einweihung ihres Tempels. Salomo hielt eine Ansprache, während das Volk andächtig lauschte. Danach sprach Salomo ein langes Weihegebet. Schließlich begann das eigentliche Fest, das vom ganzen Volk sieben Tage lang gefeiert wurde. Zukünftig brachte Salomo dreimal im Jahr Opfer für den Herrn im neuen Tempel dar.
Außer dem Tempel und dem Palast wurden im Krieg zerstörte Orte wieder aufgebaut, neue Dörfer errichtet und Städte befestigt. Zudem ließ Salomo eine Handelsflotte bauen, die vom Hafen Eilat aus mit den benachbarten Ländern einen regen Warenaustausch betrieb. Für die Ausbildung der seemännisch unerfahrenen Israeliten sorgten Männer des Königs Hiram von Tyrus.
Salomo und die Königin von Saba
Durch die Fahrten seiner Handelsschiffe verbreitete sich auch der Ruhm Salomos in aller Welt. Nicht nur von seinen Schätzen wurde gesprochen, noch mehr interessierte man sich für seine weisen Entscheidungen. Auch die Königin von Saba hatte von Salomo gehört und konnte sich nicht vorstellen, dass ein einzelner Mann über solche Fähigkeiten verfügte.
Sie beriet sich mit ihren Ministern und entschied: »Da muss ich selbst hinfahren und schauen, ob es mit dem Reichtum tatsächlich so ist, wie man sagt. Auch will ich mir ein paar Rätsel ausdenken und sehen, ob der sagenhafte König sie zu lösen weiß.« So reiste die Königin von Saba mit großem Gefolge nach Jerusalem. Ihre Kamelkarawane brachte Gold, Edelsteine, feine Stoffe und Gewürze mit, lauter Kostbarkeiten der damaligen Welt.
Salomo erwartete sie im Thronsaal seines Palastes, angetan mit seinen prachtvollsten Gewändern. Auch die Königin hatte sich herausgeputzt und trug ihr schönstes Kleid, dazu den wertvollsten Schmuck aus ihrer Schatulle. Hinter ihr gingen die Diener und brachten die Geschenke für Salomo. Nachdem sich beide begrüßt und die üblichen Höflichkeiten ausgetauscht hatten, begann die Königin von Saba, schwierige Fragen und Rätsel zu stellen. Salomo konnte alles beantworten, und die Königin von Saba musste Salomos Weisheit anerkennen.
Salomos Reichtum
Vor dem folgenden Festmahl führte Salomo sie im Tempel und im Palast herum; als die Königin von Saba die Kostbarkeiten sah, mit denen sich der König der Israeliten umgab, stockte ihr schier der Atem. Salomos Thron war ganz aus Elfenbein gefertigt und mit Gold beschlagen, alle Trinkgefäße und Bestecke bestanden aus Gold.
Auch die Pracht des Tempels beeindruckte die Königin, die ausrief: »Was ich in meinem Land über dich gehört habe, ist wirklich wahr; ich habe es nicht glauben wollen, bis ich selbst hergekommen bin und alles mit eigenen Augen gesehen habe. Gepriesen sei dein Gott, der an dir Gefallen fand und dich auf den Thron Israels setzte.« Salomo beschenkte die Königin reichlich, und schließlich kehrte sie mit ihrem Gefolge in ihre Heimat zurück.
Für König Salomo war es nicht schwer gewesen, der schönen Frau außergewöhnliche Geschenke zu machen. Sein Reichtum mehrte sich ständig; die Schiffe seiner Handelsflotte brachten neben Gold auch seltene, wertvolle Hölzer und kostbare Stoffe mit. Er verfügte über so viel Gold, dass er zweihundert schwere Prunkschilde fertigen ließ, von denen jeder aus fast sieben Kilogramm puren Goldes getrieben wurde. Zudem gossen seine Goldschmiede noch weitere dreihundert kleinere Schilde, für die man pro Stück etwa zwei Kilogramm Gold verarbeitete.
Salomos ständiges Heer zählte zwölftausend Mann; außerdem hielt er vierzehnhundert Kampfwagen bereit. Die Pferde und Wagen wurden in Ägypten gekauft.
Der Reichtum hatte Salomo träge gemacht; außerdem umgab er sich mit einer Vielzahl von Frauen, denen es gelang, seine Aufmerksamkeit von Gott abzulenken. Viele seiner Nebenfrauen kamen aus fremden Gebieten und sie überredeten Salomo, auch andere Götter anzubeten.
Das erzürnte Gott sehr. Er sprach: »Ich müsste dir das Königreich wegnehmen, weil du meine Gebote nicht beachtest. In deines Vaters David Andenken aber werde ich dies nicht zu deinen
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