Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
allgemeine Zustimmung, und man begann, die Vorbereitungen zu treffen. Als alles so gerichtet war, wie Elija es vorgeschlagen hatte, sagte er zu den Baalspriestern: »Nun ruft den Namen eures Gottes, aber zündet kein Feuer an!« Vom Morgen bis zur Mittagszeit riefen die Priester ihren Götzen an. »Baal, erhöre uns!«, schallte es ununterbrochen, doch nichts geschah.
Elija spottete: »Er ist doch ein Gott, oder nicht? Vielleicht müsst ihr noch lauter rufen, denn er könnte anderweitig beschäftigt oder gar verreist sein. Möglicherweise schläft er noch; dann weckt ihn nur.« Die Baalspriester schrien und tanzten wie toll, ritzten ihre Haut mit Schwertern und Lanzen, bis ihr Blut floss, und stießen in ihrer Raserei sogar Elijas Altar um. Doch noch immer geschah nichts.
Gottes Feuer
Da rief Elija das Volk zu sich. Er nahm zwölf Steine (die Zahl der Stämme Israels) und fügte sie zu einem neuen Altar; dann zog er einen Graben um den Altar. Das Opfertier und das Holz ließ er mit Wasser übergießen, dreimal, bis sich der Graben mit Wasser gefüllt hatte. Nun betete Elija zu Gott.
Gerade waren die letzten Worte seines Gebetes verhallt, zuckte ein riesiger Blitz vom Himmel und setzte den Opferstapel Elijas in Brand. Die Flammen loderten so mächtig, dass auch das Wasser im Graben verdunstete. Da warfen sich die Israeliten zu Boden und riefen: »Gott ist der Herr!« Dann erklomm Elija die Spitze des Berges Karmel; es verfinsterte sich der Himmel, Sturm kam auf, und bald prasselte der Regen nieder.
Nahe an König Ahabs Palast befand sich ein Weinberg, der einem Mann namens Nabot gehörte. Ahab hätte diesen Berg gern gehabt; er verhandelte mit Nabot: »Gib mir deinen Weinberg; er soll mir als Gemüsegarten dienen. Ich gebe dir dafür einen besseren Weinberg oder, wenn es dir lieber ist, den Gegenwert in Geld.«
Nabot aber weigerte sich, denn er hatte den Berg geerbt und wollte den Familienbesitz nicht zerstückeln. Ahabs Frau Isebel sorgte für zwei falsche Zeugen, die vor Gericht aussagen mussten, dass Nabot Gott gelästert habe; er wurde daraufhin gesteinigt. Ahab nahm nach dem Tod Nabots den Weinberg in Besitz.
Gott war darüber sehr zornig und sprach zu Elija: »Geh zu Ahab und sage ihm, dass er durch Mord den Berg an sich gebracht hat. Deshalb werden er und seine Frau sterben müssen.« Unterwegs traf Elija einen jungen Mann, der sich ihm als Schüler anbot; sein Name war Elischa. Elija nahm den jungen Mann mit sich.
Als Ahab Gottes Wort hörte, tat er Buße. Gott sprach zu Elija: »Die Strafe soll nicht jetzt über ihn kommen, sondern erst der Sohn wird für die Tat büßen müssen.«
Fahrt in den Himmel
Elija war alt geworden und wusste, dass sein Ende nahe war. Er sprach darüber mit Elischa. »Hast du noch einen besonderen Wunsch?«, fragte der Prophet seinen Schüler. Elischa stammelte unter Tränen: »Ich möchte so werden wie du.« Und Elija antwortete: »Gott wird ein Wunder an mir tun. Wenn du das miterleben solltest, wirst du wissen, dass Gott dich erwählt hat.«
Wenig später geschah das Unglaubliche: Ein Streitwagen mit zwei Pferden erschien plötzlich, und das Gespann wurde nur aus Feuer gebildet! Elija stieg ein und fuhr mit dem Feuerwagen direkt in den Himmel. Elischa hatte alles mit angesehen; traurig streifte er Elijas Mantel über und spürte dann augenblicklich, dass er der Nachfolger Elijas sein würde.
Atalja und Joasch
Das nördliche Königreich hatte Joram zum König, den Sohn Ahabs. Auf dem Thron von Judäa saß Ahasja, der mit der Familie Jorams verwandt war. Joram und Ahasja führten kein gottgefälliges Leben. Deshalb wurde der Prophet Elischa von Gott beauftragt, den Oberst Jehu zum König von ganz Israel zu salben.
Jehu gelang es, die beiden Könige Joram und Ahasja zu stellen und zu töten; damit war Gottes Ankündigung, Unheil über das Haus Ahab zu bringen, nun bei seinem Sohn erfüllt worden. Allerdings währte Jehus Regentschaft nicht lange; auch er fiel bei Gott in Ungnade. Sein Sohn Joahas wurde König, jedoch nur im nördlichen Reich, denn Atalja, die Mutter Ahasjas, hatte in Jerusalem die Regierung über Judäa an sich gerissen.
Um ihre Regentschaft nicht zu gefährden, ließ Atalja alle männlichen Nachkommen der bisherigen Könige umbringen. Nur der Sohn von Ahasja, Joasch, wurde gerettet und sechs Jahre im Tempel versteckt. Die Regierung Ataljas war jedoch ungesetzlich, da die Frau nicht aus der Linie Davids stammte; Gott beauftragte den Priester
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