Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
Jojoda, dem ein Ende zu bereiten. Nachdem sieben Jahre vergangen waren, rief Jojoda die militärischen Führer im Tempel zusammen und schloss mit ihnen ein Abkommen. Er versicherte sich ihrer Treue und befahl ihnen, die wichtigsten Gebäude unter ihre Kontrolle zu bringen. Dann holte der Priester Joasch aus seinem Versteck, brachte ihn vor den Tempel und überreichte ihm vor den Augen des Volkes die Königsinsignien: Stirnreif und Gesetzbuch. Anschließend salbte er Joasch zum König.
Das Volk jubelte und schrie: »Es lebe der König!« Atalja hörte das Geschrei der Leute und eilte zum Tempel. Dort sah sie Joasch als König auf dem vorgesehenen Platz nahe der einen Säule stehen. »Verrat!«, schrie Atalja und wollte die Palastwache zur Hilfe holen, doch die stand ja bereits auf der Seite des Priesters. Der befahl: »Nehmt sie fest und auch jeden, der ihr folgen will. Sie soll nicht hier auf dem geheiligten Boden sterben. Bringt sie fort!« So geschah es; die Wachen schafften sie fort und brachten sie in der Nähe des Königspalastes um.
Joasch führte man in den königlichen Palast, wo er sich auf den Thron setzte; nun war er der König von Judäa. Später, nach einigen Jahren der Regentschaft, sollte er König von ganz Israel werden.
Die Propheten
Amos
Im Süden des Reiches lebte Amos, ein Schafzüchter und Maulbeerfeigenpflanzer. Seine Wohnung lag in Tekoa, südlich von Bethlehem. Gott berief ihn als Propheten, und er wurde ins Nordreich gesandt, um dort zu wirken. Amos war der erste Prophet, dessen Visionen schriftlich überliefert wurden.
Weh den Sorglosen auf dem Zion und den Selbstsicheren auf dem Berg von Samaria. Weh den Vornehmen des ersten unter den Völkern.
Zieht hinüber nach Kaine und seht euch dort um! Geht von da nach Hamat, in die große Stadt, und steigt hinunter nach Gat, ins Land der Philister!
Seid ihr besser als diese Reiche? Ist euer Gebiet größer als ihr Gebiet?
Ihr, die ihr den Tag des Unheils hinausschieben wollt, führt die Herrschaft der Gewalt herbei.
Ihr liegt auf Betten aus Elfenbein und faulenzt auf euren Polstern.
Zum Essen holt ihr Lämmer aus der Herde und Mastkälber aus dem Stall.
Ihr grölt zum Klang der Harfe, ihr wollt Lieder erfinden wie David.
Ihr trinkt Wein aus großen Humpen, ihr salbt euch mit dem feinsten Öl und sorgt euch nicht über den Untergang.
Darum müssen sie jetzt in die Verbannung, allen Verbannten voran. Das Fest der Faulenzer ist nun vorbei.
Gott, der Herr, hat bei sich selbst geschworen – Spruch des Herrn, des Gottes der Heere –: Ich verabscheue Jakobs Stolz und hasse seine Paläste; die Stadt und alles, was in ihr ist, gebe ich preis.
Wenn dann in einem einzigen Haus noch zehn Menschen übrig sind, müssen auch sie sterben.
Und hebt ein Verwandter oder der Leichenbestatter einen Toten auf, um die Gebeine aus dem Haus zu schaffen, und fragt er den, der im hintersten Winkel des Hauses sitzt:
»Ist noch jemand bei dir?«, dann antwortet dieser: »Nein!«, und sagt:
»Still! Sprich ja nicht den Namen des Herrn aus!«
Denn der Herr befiehlt, und man schlägt das große Haus in Trümmer, und das kleine in Stücke.
Rennen denn Pferde über die Felsen, oder pflügt man mit Ochsen das Meer?
Ihr aber habt das Recht in Gift verwandelt und die Frucht der Gerechtigkeit in bitteren Wermut.
Ihr jubelt über Lo-Dabar und sagt: »Haben wir nicht aus eigener Kraft Karnajim erobert?«
Doch seht, ihr vom Haus Israel, ich schicke ein Volk gegen euch, das euch quälen wird von Lebo-Hamat bis zum Bach der Araba-Steppe – Spruch des Herrn, des Gottes der Heere.
Hosea
Dieser Prophet lebte zur gleichen Zeit wie Amos, jedoch im Nordreich. Diese Epoche war von wirtschaftlicher Sicherheit geprägt, aber politisch äußerst instabil, denn immerhin geschahen innerhalb von fünfzehn Jahren vier Königsmorde. So sah sich Hosea genötigt, das Volk an seinen Bund mit Gott zu erinnern.
Sie haben bei Adam den Bund übertreten; dort haben sie mir die Treue gebrochen. Gilead ist eine Stadt voller Übeltäter, mit Blut befleckt. Die Rotte der Priester liegt auf der Lauer wie eine Bande von Räubern, sie morden auf dem Weg, der nach Sichern führt, ja, sie treiben schändliche Dinge.
Auch dir, Juda, steht die Ernte bevor. Wenn ich das Geschick meines Volkes wende, wenn ich Israel heile, dann wird die Schuld Efraims sichtbar und die Bosheit Samarias.
Denn was sie tun, ist Betrug: Der Dieb bricht in die Häuser ein, auf der Straße plündern die
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