Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
Banden.
Sie bedenken nicht, dass ich all ihr böses Tun im Gedächtnis behalte.
Jetzt werden sie umringt von ihren Taten, die mir vor Augen stehen.
In ihrer Schlechtigkeit erheitern sie den König, in ihrer Falschheit seine Fürsten. Sie alle sind Ehebrecher. Sie sind wie ein angeheizter Backofen, dessen Feuer der Bäcker nicht mehr schürt, wenn er den Teig knetet und ihn aufgehen lässt.
Am »Tag unseres Königs« machen sie die Fürsten schwach mit der Glut des Weins, dessen Kraft die Wortführer umwirft.
Ja, hinterhältig nähern sie sich, mit einem Herzen, das wie ein Backofen glüht: Die ganze Nacht über schläft ihr Zorn, am Morgen aber entbrennt er wie ein loderndes Feuer.
Sie alle glühen wie ein Backofen; sie fressen ihre Regenten.
Alle ihre Könige stürzen; doch zu mir ruft keiner von ihnen.
Jesaja
Der Prophet Jesaja lebte in Jerusalem. Er beriet den König Hiskija, da er aus den oberen Schichten des Volkes stammte. Jesaja kam es in der Hauptsache darauf an, die Menschen seines Volkes zu Glauben und Vertrauen gegenüber Gott aufzurufen.
Ach, sie ist zur Dirne geworden, die treue Stadt. Einst war dort das Recht in voller Geltung. Die Gerechtigkeit war dort zu Hause, jetzt aber herrschen die Mörder.
Dein Silber wurde zu Schlacke, dein Wein ist verwässert.
Deine Fürsten sind Aufrührer und eine Bande von Dieben, alle lassen sich gerne bestechen und jagen Geschenken nach.
Sie verschaffen den Waisen kein Recht, die Sache der Witwen gelangt nicht vor sie.
Ich will meine Hand gegen dich wenden, deine Schlacken will ich mit Lauge ausschmelzen, all dein Blei schmelze ich aus.
Ich will dir wieder Richter geben wie am Anfang und Ratsherren wie zu Beginn.
Dann wird man dich Burg der Gerechtigkeit nennen, die treue Stadt.
Zion wird durch Recht gerettet, wer dort umkehrt, durch die Gerechtigkeit.
Doch alle Abtrünnigen und Sünder werden zerschmettert. Wer den Herrn verlässt, wird vernichtet.
Ihr werdet in Schande stürzen wegen der Eichen, die euch gefallen, und werdet euch schämen wegen der Haine, die ihr so gern habt.
Ihr werdet wie eine Eiche, deren Blätter verwelken, und wie ein Garten, dessen Wasser versiegt ist.
Dann wird der Starke zu Werg und sein Tun zum zündenden Funken; beide verbrennen zusammen, und niemand kann sie löschen.
Jerusalem wird gerettet
König Hiskija von Judäa befand sich im vierzehnten Regierungsjahr, als die Assyrer sein Reich bedrohten. Der König schickte Boten aus und bot Sanherib, dem Regenten der Assyrer, eine hohe Geldsumme an, wenn er Judäa verschone. Sanherib ging darauf ein, und so musste Hiskija alles Gold abliefern, das in seinen Schatzkammern lagerte; da die Vorräte aber nicht ausreichten, ließ Hiskija zudem die Goldbeschläge von den Tempeltüren abmontieren und schickte auch diese mit.
Doch nach einiger Zeit sandte Sanherib von Assyrien eine große Streitmacht nach Judäa; die Armee erreichte bald Jerusalem. Drei Bedienstete des Königs Sanherib ließen eine Botschaft an Hiskija ausrichten: »Worauf vertraust du, dass du dich so sicher fühlst? Du glaubst wohl, bloßes Gerede sei im Krieg schon Rat und Stärke? Und wenn ihr auf euren Gott vertraut: Bin ich etwa gegen den Willen eures Gottes hierher gezogen? Er selbst hat mir befohlen: Zieh gegen dieses Land und verwüste es! Hört nicht auf Hiskija, wenn er euch sagt, Gott werde euch beistehen.
Meine bisherigen Erfolge belegen, dass dies nicht der Fall ist. Oder hat etwa irgendein Gott die Völker schützen können, die ich bisher unterjocht habe?«
Hiskija betet
Der König von Judäa wurde ängstlich, als er die Botschaft der Assyrer vernahm. Immerhin, so dachte er, ist es denen gelungen, die wichtigsten Landstriche einzunehmen; würde Jerusalem widerstehen können? Er ließ den Propheten Jesaja kommen, um ihn um Rat zu fragen. »So spricht der Herr: Fürchte dich nicht wegen der Worte, die du gehört hast«, sagte Jesaja. »Ich werde dafür sorgen, dass Sanherib in sein Land zurückkehrt und dort durch das Schwert umkommt.«
Inzwischen hatte Sanherib ein Schreiben geschickt, in dem er Hiskija nochmals die Vernichtung Jerusalems androhte. Der König nahm den Brief und ging in den Tempel; hier warf er sich zu Boden, legte das Schreiben vor sich hin und betete zu Gott.
»Wende mir dein Ohr zu und höre, Herr!«, bat Hiskija, »was hier geschrieben steht, ist wahr: Der König von Assur hat die Völker vernichtet, ihre Länder verwüstet und ihre Götter verbrannt. Aber das waren
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