Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
keine Götter, sondern Werke von Menschenhand aus Holz und Stein, darum konnte man sie vernichten. Nun aber, Herr, unser Gott, rette uns aus seiner Hand, damit alle Reiche erkennen, dass du Gott bist, du allein.«
Jesaja verheißt göttliche Hilfe
Der Prophet Jesaja ging zum König Hiskija, um ihm Gottes Antwort zu überbringen. »So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe gehört, wie du wegen des Königs Sanherib von Assur zu mir gebetet hast«, sagte er, »hier das Wort des Herrn gegen ihn:
Die Tochter Jerusalem schüttelt spöttisch den Kopf über dich.
Wen hast du beschimpft und verhöhnt, gegen wen die Stimme erhoben? Auf den Heiligen Israels.
Schon vor langer Zeit habe ich es so gefügt, seit den Tagen der Vorzeit habe ich es so geplant, jetzt ließ ich es kommen. So konntest du befestigte Städte zerstören und in Trümmer verwandeln.
Weil du gegen mich wütest und dein Lärm meine Ohren erreicht hat, ziehe ich dir einen Ring durch die Nase und lege dir einen Zaum ins Maul. Auf dem Weg, den du herkamst, treibe ich dich wieder zurück.
Ich werde diese Stadt beschützen und retten, um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.«
Die Rettung der Stadt
Noch in derselben Nacht sollte Gott sein Versprechen wahr machen und Jerusalem vor den Assyrern retten. Das Heer Sanheribs lagerte vor der Stadt, und die Soldaten schliefen in ihren Zelten. Da kam Gottes Engel auf die Erde herab und tötete die Assyrer im Schlaf – hundertfünfundachtzigtausend Mann erwachten nicht mehr aus ihrer Nachtruhe. Nur der König Sanherib mit seinem engsten Gefolge war verschont geblieben.
Als der König die vielen Toten erblickte, wandte er sich schaudernd ab und zog sofort zurück in seine Heimat. Fortan blieb er in seinem Palast in Ninive. Eines Tages ging er in den Tempel, um seinen Götzen Nisroch anzubeten. Heimlich waren ihm seine Söhne Adrammelech und Sarezer gefolgt. Sie zogen ihre Schwerter und töteten ihren eigenen Vater. So starb Sanherib durch das Schwert, wie Gott es vorausgesagt hatte.
Adrammelech und Sarezer mussten fliehen und Assyrien verlassen; sie ließen sich im Land Ararat nieder. Ihr Bruder Asarhaddon bestieg nun den Thron von Assur.
Joschija
Nach dem Tod König Hiskijas übernahm sein Sohn Amon den Thron. Als auch dieser alt wurde und starb, ging die Regierung an seinen Sohn Joschija über. Der lebte gottgefällig, ganz im Sinne Davids, ohne von diesem Pfad abzuweichen. Eine seiner Amtshandlungen war die Renovierung des Tempels, der im Laufe der Zeit doch recht ramponiert worden war.
Während der Arbeiten fiel den Handwerkern das Gesetzbuch in die Hände, das sie sofort zum König bringen ließen. Der las darin und sagte: »Unsere Väter haben nicht das getan, was in diesem Buch geschrieben steht. Gottes Zorn muss groß sein.« Dann betete Joschija und weinte über die Gesetzlosigkeit seiner Vorfahren.
Er befragte die Prophetin Hulda. Sie sprach die Worte Gottes: »Ich bringe Unheil über diesen Ort und seine Bewohner, alle Drohungen des Buches, das der König von Juda gelesen hat.«
Doch dann folgten beruhigende Worte. »Sag dem König von Juda, dass ich ihn erhört habe. Sein Herz wurde durch die Worte erweicht, er hat sich vor mir gedemütigt. Deshalb sollen seine Augen das Unheil nicht mehr sehen, das ich über diesen Ort bringen werde.«
Joschija war voller Dankbarkeit und ließ sofort die Ältesten zusammenrufen. Dann ging er mit ihnen, gefolgt vom Volk Jerusalems, zum Tempel hinauf.
Die Beseitigung der Götzen
Dort hielt Joschija eine Ansprache und gelobte feierlich, die Gesetze des Herrn zu befolgen und die Vorschriften des Bundes einzuhalten. Zunächst ließ er aus dem Tempel alle Gerätschaften und Tafeln herausbringen, die für Baal und andere Götter gedacht waren. Diese Gegenstände wurden außerhalb der Stadt verbrannt.
Genauso verfuhr man mit allen Götzenbildern in den anderen Orten. Die Baalspriester, die von seinen Vorfahren eingesetzt worden waren, mussten die Städte verlassen. Dann befahl Joschija seinen Untertanen, das Passahfest zu feiern, wie es die Gebote vorsahen; ein solches Fest war seit der Regentschaft der Richter nicht mehr begangen worden. Nun gab es keinen Ort mehr, an dem den Götzen geopfert werden konnte.
Jerusalem fällt
In Judäa war inzwischen der Enkel Joschijas an die Macht gekommen; er hieß Jojachin. Zu dieser Zeit lebte und predigte der Prophet Jeremia in Jerusalem. Er predigte eindringlich den Menschen, die wieder
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