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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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einer Handgranate fertig zu machen. Man muss in der Lage sein... man wird dafür ausgebildet, dass man...«Aber Niles brachte die Worte nicht heraus. Er rang die Hände, als wolle er sie durch den Druck zum Leben erwecken. Er schaute zwischen Rebus und Hogan hin und her.
    »Später... später wissen sie dann manchmal nicht, wie sie einen entschärfen sollen...« Hogan lehnte sich ihm entgegen. »Trifft das Ihrer Ansicht nach auf Lee zu?« Niles starrte ihn an. »Er hat was Schlimmes getan, hab ich Recht?« Hogan verkniff sich eine Antwort und sah Dr. Lesser Rat suchend an. Aber zu spät. Niles erhob sich langsam von seinem Stuhl.
    »Ich gehe jetzt«, sagte er und bewegte sich auf die Tür zu. Hogan öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Rebus verhinderte es, indem er ihn am Arm berührte, denn er war überzeugt, Hogan hätte Niles sonst das verbale Pendant einer Handgranate zugeworfen: Dein Kumpel ist tot, und er hat vorher zwei Jungen abgeknallt... Dr. Lesser stand auf und ging zur Tür, um sich zu vergewissern, dass Niles sich nicht noch in der Nähe herumdrückte. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, setzte sie sich auf den Stuhl, der jetzt frei war. »Er wirkt ziemlich normal.« »Normal?« »Er scheint sich unter Kontrolle zu haben. Liegt das an irgendwelchen Medikamenten?« »Die Medikamente spielen dabei auch eine Rolle.« Sie schlug eines ihrer behosten Beine über das andere. Rebus fiel auf, dass sie überhaupt keinen Schmuck trug, weder Armbänder noch Halsketten noch Ohrringe. »Wenn er... >kuriert< ist... muss er dann zurück ins Gefängnis?« »Die Leute glauben, der Aufenthalt in einer Einrichtung wie dieser sei die bequemere Alternative. Ich versichere Ihnen, dass dem nicht so ist.« »Das habe ich nicht andeuten wollen. Ich habe mich bloß gefragt -« »Wenn ich mich recht entsinne«, unterbrach Hogan ihn,
    »hat Niles damals mit keinem Wort erklärt, wieso er seiner Frau die Kehle durchgeschnitten hat. War er Ihnen gegenüber mitteilsamer, Frau Doktor?« Sie sah ihn an, ohne zu blinzeln. »Das ist für den Anlass Ihres Besuchs unerheblich.« Hogan zuckte die Achseln. »Sie haben Recht. Ich war bloß neugierig.« Lesser wandte ihre Aufmerksamkeit Rebus zu. »Man könnte es vielleicht als eine Art Gehirnwäsche bezeichnen.« »Wieso Gehirnwäsche?«, fragte Hogan.
    Rebus antwortete an ihrer Stelle. »Dr. Lesser stimmt mit Niles überein. Sie glaubt, die Armee trainiert den Männern das Töten an, tut aber nichts, um sie zu entschärfen, ehe sie ins Zivilleben zurückkehren.« »Es gibt viele Fallbeispiele, die das nahe legen«, sagte Lesser. Sie legte die Hände auf die Oberschenkel, eine Geste, die signalisieren sollte, dass die Zeit um war. Rebus stand gleichzeitig mit ihr auf, Hogan dagegen zögerte. »Wir haben eine lange Fahrt auf uns genommen, Frau Doktor«, sagte er. »Ich glaube nicht, dass Sie heute von Robert noch mehr erfahren werden.« »Wir werden vermutlich nicht genug Zeit haben, um ein weiteres Mal herzukommen.« »Das ist Ihr Problem.« Schließlich erhob Hogan sich vom Sofa. »Wie oft sehen Sie Niles?« »Täglich.« »Ich meine, wie oft führen Sie Einzelgespräche mit ihm?« »Wieso wollen Sie das wissen?« »Vielleicht könnten Sie ihn ja nächstes Mal nach seinem Freund Lee fragen.« »Vielleicht.«
    »Und wenn er Ihnen irgendetwas erzählt...« »Werde ich es streng vertraulich behandeln.« Hogan nickte. »Ärztliche Schweigepflicht, verstehe. Aber bei uns gibt es zwei Familien, die gerade den Sohn verloren haben. Wie wär's, wenn Sie zur Abwechslung auch mal an die Opfer denken?« Hogans Tonfall war harscher geworden. Rebus bugsierte ihn in Richtung Tür. »Ich muss mich für meinen Kollegen entschuldigen«, sagte er zu Lesser. »So ein Mordfall nimmt einen ziemlich mit.« Ihre Miene wurde etwas verständnisvoller. »Ja, natürlich... warten Sie einen Moment, dann hole ich Billy.« »Wir finden den Weg zum Ausgang allein«, sagte Rebus. Aber als sie den Flur betraten, kam ihnen Billy schon entgegen. »Danke für Ihre Hilfe, Frau Doktor.« Dann, zu Hogan: »Sag danke schön zu der netten Frau Doktor.« »Vielen Dank«, brachte Hogan missmutig zustande. Er machte sich von Rebus los, begann, den Flur entlangzugehen, und Rebus machte Anstalten, ihm zu folgen. »DI Rebus?«, rief Lesser. Rebus drehte sich zu ihr um. »Vielleicht sollten Sie auch einmal mit jemandem reden. Mit einem Therapeuten, meine ich.« »Es ist dreißig Jahre her, dass ich aus der Armee ausgeschieden

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