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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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bin.« Sie nickte. »Man sollte eine Last nicht so lange mit sich herumtragen.« Sie verschränkte die Arme. »Denken Sie darüber nach, ja?« Rebus nickte und entfernte sich, rückwärts gehend. Er winkte ihr zum Abschied zu, drehte sich um und beschleunigte seine Schritte, ihren Blick im Rücken spürend. Rebus holte den Aufseher ein. »Das hat uns richtig weitergeholfen«, bemerkte er zu Billy, wusste aber genau, dass Hogan es hören konnte. »Freut mich.«
    »Hat sich gelohnt, die Fahrt hierher.« Billy nickte, zufrieden darüber, dass jemand anders genauso gut gelaunt war wie er selbst. »Billy«, sagte Rebus und legte dem jungen Mann eine Hand auf die Schulter, »schauen wir uns das Buch mit dem Besucherverzeichnis hier oder vorne im Pförtnerhaus an?« Billy wirkte verblüfft. »Haben Sie nicht mitgekriegt, wie Dr. Lesser davon gesprochen hat?«, redete Rebus unbeirrt weiter. »Wir brauchen bloß die Daten von Herdmans Besuchen.« »Das Buch liegt im Pförtnerhaus.« »Dann werden wir's da kurz durchblättern.« Rebus schenkte dem Aufseher ein charmantes Lächeln. »Besteht die Chance auf einen Kaffee, während wir das erledigen?« Im Pförtnerhaus gab es einen Wasserkocher, und der Pförtner kochte ihnen zwei Becher Nescafe. Billy marschierte zurück zum Hauptgebäude.
    »Glaubst du, er wird schnurstracks zu Lesser gehen?«, sagte Hogan leise. »Sehen wir zu, dass wir uns beeilen.« Das war nicht so einfach, denn der Pförtner interessierte sich ungemein für sie, stellte Fragen über das Leben eines CID-Beamten. Wahrscheinlich litt er unter Vereinsamung, schließlich saß er den ganzen Tag in seiner Kabine, die Monitore der Überwachungskameras vor sich, und nur ab und zu kam ein Auto mit Leuten, die durchgelassen werden wollten ... Hogan erzählte ihm kleine Anekdoten, von denen die meisten, nach Rebus' Einschätzung, erfunden waren. Bei dem Besucherbuch handelte es sich um ein altmodisches Geschäftsbuch mit Spalten für Datum, Uhrzeit, Name und Adresse des Besuchers und den Namen des besuchten Insassen. Letztere Spalte war noch einmal unterteilt, damit sowohl der Name des Patienten als auch der seines Arztes notiert werden konnten. Rebus begann mit den Namen der Besucher und fuhr mit dem Finger rasch über drei Seiten, bis er Lee Herdman fand. Fast genau einen Monat her, Niles' Schätzung war also einigermaßen korrekt gewesen. Einen weiteren Monat zurück der nächste Besuch. Rebus kritzelte die Details in sein Notizbuch, darauf bedacht, den Stift nicht zu fest anzufassen. Jetzt würden sie wenigstens irgendein Ergebnis mit nach Edinburgh nehmen. Er hielt kurz inne, um einen Schluck aus dem angestoßenen, mit Blumenmuster bedruckten Becher zu trinken. Die Flüssigkeit schmeckte wie eine dieser billigen Supermarkt-Sorten, mehr Zichorie als Kaffee. Sein Vater hatte immer dasselbe Zeug gekauft, um jeweils ein paar Pence zu sparen. Einmal hatte der halbwüchsige Rebus eine teurere Marke gekauft, die sein Vater jedoch verschmäht hatte. »Guter Kaffee«, sagte er nun zu dem Aufseher, der sich über das Kompliment zu freuen schien. »Bist du fertig?«, fragte Hogan, des Geschichtenerzählens überdrüssig. Rebus nickte, ließ aber dann den Blick ein letztes Mal über eine der Spalten gleiten. Diesmal nicht die mit den Besuchern, sondern mit den besuchten Patienten... »Wir kriegen Gesellschaft«, warnte ihn Hogan. Rebus schaute hoch. Hogan zeigte auf einen der Monitore. Dr. Lesser kam in Begleitung von Billy aus dem Krankenhausgebäude geeilt und lief den Weg mit den Beeten entlang.
    Rebus richtete den Blick wieder auf das Buch und sah erneut den Namen R. Niles. R.Niles/Dr. Lesser. Ein anderer Besucher, nicht Lee Herdman.
    Danach haben wir sie nicht gefragt! Rebus hätte sich in den Hintern beißen können. »Wir sollten verschwinden, John«, sagte Bobby Hogan und stellte seinen Becher ab. Aber Rebus rührte sich nicht. Hogan starrte ihn an, und Rebus zwinkerte bloß. Dann flog die Tür auf, und Lesser stand vor ihnen.
    »Wer hat Ihnen das erlaubt?«, blaffte sie. »Das ist ein vertrauliches Verzeichnis.« »Wir haben vergessen, Sie nach anderen Besuchern zu fragen«, erklärte Rebus ihr seelenruhig. Dann klopfte er mit seinem Finger auf eine Stelle in dem Buch. »Wer ist Douglas Brimson?« »Das geht Sie nichts an.« »Woher wollen Sie das wissen?« Rebus schrieb, während er das sagte, den Namen in sein Notizbuch. »Was tun Sie da?« Rebus klappte das Notizbuch zu und steckte es in die Tasche. Dann nickte er

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