Die Klassefrau
wirklich nicht herausfinden«, fuhr Mallory grimmig fort. »Ich mag mein derzeitiges Leben sehr gern, und darin gibt es keinen Platz für Sie oder einen anderen Mann. Ich lege keinen Wert auf Verabredungen, ich will keine Beziehung, und will Sie nicht jedes Mal sehen, wenn ich mich auch nur umdrehe! Muss ich erst eine Horde Bodyguards anheuern, oder habe ich mich klar ausgedrückt?«
»Glasklar«, gab Peter zu.
Mallory seufzte, drehte sich um und begann, die zwei Meilen zurück zu ihrem Wagen zu joggen. Es überraschte sie nicht allzu sehr, als sie spürte, wie Peter wieder aufschloss.
»Sie haben wirklich hohe Mauern um sich herum errichtet, Ms. Atkinson. Heißt das, irgendein Idiot hat Sie in der Vergangenheit verletzt?«
»Ich hatte ein außerordentlich glückliches Liebesleben, danke der Nachfrage.«
»Verdammt!«, stieß er hervor, und Mallory hatte Mühe nicht loszuprusten. »Dann müssen Sie eine unheilbare Krankheit haben und versuchen, mich davor zu beschützen, um mir nicht das Herz zu brechen.«
»Ich bin kerngesund, Drake. Ich bin nicht Ali Mc-Graw.«
»Zum Glück. Ich habe nämlich nicht den Ehrgeiz, in Ryan O'Neals Fußstapfen zu treten. Er hat ein Gewichtsproblem, wissen Sie. Jetzt weiß ich's! Sie sind mit einem Mafiaboss verheiratet, und als Sie die Wahrheit über sein kriminelles Leben herausgefunden haben, sind Sie weggelaufen, haben sich die Haare gefärbt, Ihren Namen geändert und leben seitdem in Angst und Schrecken.«
»Sie haben zu viele schlechte Filme gesehen, Drake.«
»Zeugenschutzprogramm?«
»Nein.«
»Sie verstecken sich vor der angedrohten Zwangsheirat mit dem neuen Geschäftspartner Ihres Vaters.
»Nein.«
»Jetzt hab ich's: Sie waren campen, Bigfoot hat Sie entdeckt, und sich unsterblich in Sie verliebt, und seitdem sind Sie auf der Flucht.«
Mallory konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Doch dann blieb sie stehen und bedachte Peter, der sie erwartungsvoll ansah, mit dem finstersten Blick, den sie zustande brachte. »Hören Sie, Drake, wenn ich Ihnen die Wahrheit sagte, hören Sie dann auf mit diesem Kreuzverhör?«
»Bei meiner Pfadfinderehre.«
»Waren Sie denn jemals bei den Pfadfindern?«, fragte Mallory misstrauisch.
Peter grinste. »Klar, ich habe sogar noch die kleine Mütze als Beweis.«
»Okay«, sagte Mallory und holte tief Luft. »Es sieht folgendermaßen aus: Ich bin eine hochrangige Wissenschaftlerin, und arbeite für die Regierung. Ich halte mich versteckt, um mir die Typen vom Hals zu halten, die mich zwingen wollen, die Formel für das Mittel zu vernichten, das ich zufällig entdeckt habe und mit dem sich die evolutionäre Entwicklung jedes männlichen Wesens im Umkreis von fünfhundert Meilen stoppen ließe und es wieder auf den Stand von Neandertalern reduzieren würde, was in etwa Ihrem Niveau entspricht.«
Peter lachte, was, wie Mallory widerwillig bemerkte, ihre Absicht gewesen war. Sie liebte sein Lachen.
»Oh, ich mag Sie, Mallory Atkinson. Ich mag Sie wirklich sehr«, sagte Peter und blickte sie freundlich an. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin.«
Mallory erschauerte innerlich und starrte hastig auf ihre Joggingschuhe hinunter. Sie brauchte unbedingt neue Schuhbänder.
»Also, wie sieht es aus mit einem Mittagessen?«
»Nein.«
»Abendessen?«
»Nein!«
»Sie haben Recht«, sagte er feierlich, »Frühstück wäre eindeutig besser.«
Die Vorstellung all dessen, was sie mit dem Tag und der Nacht anstellen könnten, die vor diesem Frühstück lagen, ließ Mallory bis zu den Haarwurzeln erröten.
»Eindeutig Frühstück«, murmelte Peter mit sinnlicher und dennoch entschlossener Stimme.
Mallory hob ihre Tränengasdose hoch. »Verschwinden Sie, bevor ich dafür sorge, dass Sie einen Notarzt brauchen!«
Doch Peter zeigte nicht einmal den Hauch von Angst, sondern blickte sie mit unvermindertem Enthusiasmus an. »Ich kriege Sie noch!«, flüsterte er. »Bei allen Göttern im Pantheon. Sie haben es mir wirklich angetan!«
»Noch einen Schritt, und ich schreie!«
»Oh, wie rasch diese Mauern einstürzen, Mallory Atkinson«, sagte Peter und trat zwei Schritte auf sie zu.
Mallory schrie. So laut sie konnte, mindestens zehn Sekunden.
Peter betrachtete sie voller Bewunderung. » Sehr gut!«, murmelte er.
»Vielen Dank«, sagte Mallory schnippisch. »Haben Sie Ihr Abzeichen dabei?«
»Dienstmarke«, korrigierte sie Peter. »Und, äh … nein.«
»Gut. Da hinten kommt ein berittener Polizist, der ziemlich beunruhigt
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