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Die Klassefrau

Die Klassefrau

Titel: Die Klassefrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michelle
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aussieht, und glauben Sie mir, Drake, ich habe keinerlei Skrupel, Sie der versuchten Vergewaltigung zu bezichtigen und einsperren zu lassen, wenn Sie mich nicht endlich in Ruhe lassen!«
    Peter grinste. »Sie gewinnen vielleicht diese Schlacht, Mallory, aber den Krieg gewinne ich.«
    Er trabte davon, als der berittene Polizist hinter Mallory auftauchte.
    »Alles in Ordnung, Miss?«, erkundigte er sich.
    »Oh, alles bestens, Wachtmeister«, murmelte Mallory.
    Als sie wieder in ihrem Mercedes saß, fuhr Mallory nicht nach Hause, sondern ins Fitnesscenter, wo sie so viele Bahnen schwamm, dass sie vor Erschöpfung beinahe ertrank. Doch Peters aufregendes Lächeln geisterte noch immer in ihrem Kopf herum, also ging sie zu den Geräten, und traktierte sie, bis jeder Muskel ihres Körpers um Entlassung aus dieser Folterkammer flehte. Aber Peters sanfte Stimme ließ sie immer noch erschauern.
    Sie versuchte, ihn in der Sauna auszuschwitzen. Erst als ihr schwindelig wurde, schleppte sie sich unter die Dusche. Doch Peters herrlicher Körper ließ sich nicht aus ihrer Fantasie vertreiben. Sein Lachen erwärmte immer noch ihr Herz, und seine blauen Augen hatten sich in ihre Seele gebohrt.
    Während ihrer gesamten fünfzehnminütigen Fahrt nach Hause bedachte sie ihn im Geiste mit jedem Schimpfwort, das ihr einfiel, und aufgrund der Tatsache, dass sie in einer Männerdomäne arbeitete, gab es davon einige in ihrem Wortschatz. Wütend fuhr sie in ihre Einfahrt und öffnete das automatische Garagentor mit der Fernbedienung, die an der Sonnenblende des Mercedes angebracht war. In diesem Augenblick nahm sie etwas Buschiges, Grünes wahr, das auf ihrer Türschwelle stand.
    Wenigstens nicht Peter Drake, dachte sie, als sie in die Garage fuhr. Es sei denn, er hatte sich verkleidet. Sie stieg aus, ließ das Garagentor per Knopfdruck herunter, ging durch ihre Waschküche ins Haus und von dort zur Eingangstür. Vorsichtig öffnete sie diese und stand vor einem wunderschönen Ficus in einem Blumenkübel.
    »O nein«, stöhnte sie.
    Behutsam – Pflanzen waren ja so sensible Lebewesen – nahm Mallory ihre letzten Kräfte zusammen, trug den Kübel ins Haus und schleppte ihn nach oben in ihr Schlafzimmer. Dort war der perfekte Platz, links neben ihrem … Mallory hielt inne, während ein schrecklicher Verdacht in ihr aufkeimte. Hatte er etwa von diesem Platz in ihrem Schlafzimmer gewusst?
    Nein! Das war unmöglich! Sie war paranoid, mehr nicht.
    Doch nachdem sie den Ficus in ihr Schlafzimmer gestellt hatte und vollkommen erledigt aufs Bett gesunken war, zwang sie sich, ein Auge zu öffnen und die Pflanze argwöhnisch zu mustern. Keine Karte. Aber das war auch nicht nötig. Der Ficus war nicht als Entschuldigung für das rücksichtslose Benehmen dieses verflixten Kerls gedacht, sondern sollte dafür sorgen, dass sie an ihn dachte.
    »Als täte ich das nicht bereits«, brummte Mallory.
    Ihre Laune war auf dem Tiefpunkt, als sie am nächsten Morgen um halb acht Uhr zur Arbeit kam. Mike war bereits da, wie immer.
    »Hast du kein Zuhause?«, knurrte sie ihn an und sah sich die beiden Aufträge an, die er bereits angenommen hatte. Zylinder auswechseln und eine Bremse reparieren, ein Kinderspiel.
    »Ich liebe meine Arbeit, Mallory, das weißt du ja«, antwortete Mike. »Bist du heute mit dem falschen Fuß aufgestanden?«
    »Das geht dich gar nichts an!«, fuhr Mallory ihn an und pfefferte die Aufträge auf seinen Schreibtisch.
    »Geht es vielleicht Peter Drake etwas an?«
    Mallory starrte ihn an. »Was weißt du über Drake?«
    »Nichts. Nur, dass er glaubt, wir wären Blutsbrüder.
    Und dass er hoch und heilig versprochen hat, und zwar hier in diesem Büro, dass er dich umwerben, dich erobern und heiraten wird. Er hat gesagt, das soll ich dir ausrichten. Er hat mir sogar versprochen, dass ich euer Trauzeuge sein darf.«
    Mallorys Miene verriet Entsetzen. »Männerfreundschaften sind doch nur ein Mythos, hat dir das noch keiner gesagt?«
    Mike lehnte sich zurück und musterte sie. »Ich mag den Burschen, Mallory. Und was noch wichtiger ist, ich glaube, du magst ihn auch. Ich bin nur froh, dass ich keine Schwäche für Wetten habe. Sonst würde ich noch meinen letzten Dollar verlieren.«
    »Du wirst gleich noch viel mehr verlieren, wenn du nicht den Mund hältst«, zeterte Mallory und machte sich auf den Weg in die Werkstatt.
    »Und was ist nun mit dem Trauzeugen?«
    Doch statt einer Antwort knallte sie nur die Tür zu.
    »Ich sollte mir rechtzeitig

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