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Die Klassefrau

Die Klassefrau

Titel: Die Klassefrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michelle
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stellte Consuela fest und griff zum Telefon, das auf dem Tresen stand.
    »Consuela, deine Nase blutet!«
    Consuela betupfte ihre Nase mit einem Papiertaschentuch, das sie aus ihrer Hosentasche gezogen hatte. »Ja, ich bin ziemlich hart aufgeschlagen. Wenn sie gebrochen ist, bin ich echt sauer. Ernesto findet, meine Nase ist einer meiner schönsten Körperteile.«
    »So ein kleiner Stüber gibt ihr erst den richtigen Charakter.«
    »Ich pfeife auf Charakter«, sagte Consuela und legte den Kopf in den Nacken, um die Blutung zu stoppen, »ich will lieber gut aussehen. Lass ihn ja nicht aus den Augen, Peter.«
    Dreißig Minuten später war Bertoch abgeführt und Consuelas Prellungen, Schnitte und Nasenverletzung in der Notaufnahme versorgt worden, während sich in der nur durch einen dünnen Vorhang abgeteilten Nachbarkabine ein Arzt um Peter kümmerte und seine Bauchwunde sauber vernähte.
    »Sehr gute Arbeit«, lobte Peter und beäugte jeden einzelnen Stich.
    »Ich bin der Beste in diesem Laden, was das Nähen von Wunden betrifft«, stimmte Dr. Chin Li ihm zu. »Das ist ein echtes Prachtstück, muss ich zugeben. Das wird Sie einige Tage außer Gefecht setzen.«
    »Nein, bei mir heilt so was sehr schnell«, erwiderte Peter, schenkte sich aber die Erklärung, warum das so war. Mediziner reagierten in der Regel ziemlich ablehnend auf das Thema übernatürliche Heilung. Er beobachtete jede Bewegung von Dr. Li, der einen Verband über die Naht legte und ihn mit einem Pflaster auf Peters Haut befestigte.
    »Toll, Drake, einfach toll.«
    Peter sah hoch und bemerkte eine höchst grimmige Mallory Atkinson im Türrahmen. »Woher wusstest du – oh.«
    Er strahlte. »Oh!«
    »Ich hoffe, es tut verdammt weh«, sagte sie und trat näher.
    Peter strahlte sie an. Sie wusste, was mit ihm passiert war! Quer durch die ganze Stadt hatte sie gespürt, was vorgefallen war! Zum Teufel mit der edlen Gesinnung, auch sie spürte die Verbindung! »Tut mir Leid, dich enttäuschen zu müssen, aber die Ärzte schwören nun mal auf die Wirkung von Schmerzmitteln.«
    »Mist!«
    »Eine Freundin von Ihnen?«, fragte Doktor Li und klebte ein Pflaster auf die Haut links neben Peters Bauchnabel.
    »Meine zukünftige Frau«, erklärte Peter.
    »Bin ich nicht!«, explodierte Mallory.
    »Eine Meinungsverschiedenheit?«, fragte der Arzt und griff nach dem Krankenblatt.
    »Sie möchte eine schlichte Zeremonie, während ich lieber eine ganz große Feier im Freien hätte.«
    »Wieso habe ich mir überhaupt die Mühe gemacht, herzukommen?«, knurrte Mallory und wandte sich zum Gehen.
    Peter sprang vom Behandlungstisch und erwischte sie gerade noch am Arm. »Das ist genau die Frage, die ich gern beim Mittagessen mit dir besprechen würde.«
    »Ich bin nicht hungrig, und du kannst mit einem aufgeschlitzten Magen nichts essen!«
    »Es wurde kein einziges Organ verletzt«, versicherte Peter ihr. »Also, das Mittagessen -«
    »Hey, Partner, wie geht's dir?«, fragte Consuela, die in diesem Moment in die Kabine geschlendert kam. »Oh, hi Mallory, was machen Sie denn hier?«
    »Ich wünschte, ich wäre nie gekommen«, blaffte Mallory sie an.
    »Sie wissen Bescheid, was die Entlassungspapiere betrifft, Inspector Drake?«, erkundigte sich Dr. Chin Li.
    »Absolut. Die kenne ich besser als meine eigene Adresse«, antwortete Peter.
    »Verstehe«, sagte der Arzt. »Und jetzt raus mit Ihnen, Drake, wir brauchen diesen Raum für echte Notfälle.« Mit einem freundlichen Nicken in Consuelas und Mallorys Richtung verschwand er.
    »Wie geht's dir?«, fragte Consuela Peter erneut.
    »Topfit und zu allen Schandtaten bereit.«
    »Ich gehe jetzt«, verkündete Mallory grimmig.
    Peter grinste nur.
    »Ach ja, genau«, meinte Consuela und wandte sich wieder Mallory zu, »was hat Sie denn nun hergeführt?«
    »Sie hat sich wegen des Messerstichs Sorgen gemacht«, erklärte Peter.
    »Wegen … Aber woher hat sie es denn gewusst? Wir haben doch gar nicht – Moment mal«, meinte Consuela und runzelte angestrengt die Stirn, ehe sie zuerst Mallory, dann Peter eindringlich musterte. »Wer hat dir heute Morgen was von Bertoch erzählt?«
    »Mallory«, antwortete Peter.
    »Wahnsinn!« , stieß Consuela atemlos hervor und drehte sich wieder zu Mallory um. »Heißt das, Sie können auch hellsehen?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher«, antwortete Mallory bescheiden. »Aber ich habe tatsächlich so etwas wie eine prophetische Gabe.«
    »Ich fasse es nicht«, sagte Consuela und starrte die beiden

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