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Die Klassefrau

Die Klassefrau

Titel: Die Klassefrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michelle
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Ihrem Rücken in die Werkstatt schleiche.«
    Mike, der viel zu neugierig war, was als Nächstes passieren würde, gehorchte. Als Nächstes legte Consuela ihm Handschellen an.
    »Hey!«, rief Mike und fuhr herum.
    Peter reichte Consuela seine Handschellen, die daraufhin eine an den Handschellen befestigte, mit denen Mikes Hände auf seinem Rücken gefesselt waren, während sie die andere am Schubladengriff des Metallschranks zu seiner Rechten einrasten ließ.
    Mit höchst zufriedener Miene ging Peter zur Tür, die in die Werkstatt führte. »Wie Sie sehen«, sagte er, »schleiche ich mich nicht hinter Ihrem Rücken hinein.«
    Mike Gramble hatte in seinen Säuferjahren eine Reihe von Kraftausdrücken aufgeschnappt, die er nun einen nach dem anderen Peter wütend an den Kopf warf.
    Consuela musterte ihn bewundernd. »Das ist wirklich erstaunlich«, feuerte sie ihn an. »Weiter so.«
    Mallory, die den Aufruhr im Büro mitbekam, ließ den Audi, an dem sie gerade arbeitete, hinter sich, um nachzusehen, was los war, als Peter die Werkstatt betrat. Ein Blick in sein Gesicht ließ sie zurückweichen, doch dann riss sie sich zusammen. Schließlich hatte sie ihre Prinzipien.
    »Raus hier!«, rief sie und hob kampflustig den Schraubenzieher.
    »Ich Tarzan«, erklärte Peter, packte sie am Handgelenk und entwand ihr den Schraubenschlüssel, »du Jane.« Er warf den Schraubenschlüssel zu Boden. »Uuuaaahh.« Dann warf er sie sich über die Schulter und marschierte zur Tür.
    »Drake!«, schrie Mallory. »Drake, lass mich runter!«
    »Um eins deiner Lieblingswörter zu gebrauchen: Nein.«
    »Mike!«, schrie Mallory. » Mike!«
    »Ich fürchte, Mr. Gramble ist vorübergehend außer Gefecht«, sagte Peter leichthin und öffnete die Tür zum Büro.
    Da Mallory kopfüber über seiner Schulter hing, erkannte sie Mikes prekäre Lage erst, als Peter die Eingangstür erreicht hatte.
    » Mike !«, kreischte sie.
    »Tut mir Leid, Mallory«, sagte er beschämt, »sie waren einfach zu schnell für mich.«
    »Wie geht's, Mallory?«, fragte Consuela mitfühlend, die auf Mikes Schreibtisch saß.
    »Ging mir schon besser«, fauchte Mallory, während Peter sie auf den Parkplatz trug. »Dafür wirst du in der Hölle schmoren, Drake. Lass mich runter !«
    »Okay«, sagte Peter, öffnete die Fahrertür des BMW und verlagerte Mallorys Gewicht, so dass sie auf seinem Schoß saß, als er einstieg.
    Sie wollte sich gerade frei strampeln, als er sie hochhob und auf den Beifahrersitz setzte. Seelenruhig ignorierte er die Schläge, mit denen sie seinen Rücken traktierte, und beugte sich hinüber, um ihren Sicherheitsgurt zu befestigen. Dann schnallte er sich selbst an, startete den Motor und schoss davon.
    »Sitzt du bequem?«, erkundigte er sich rücksichtsvoll, während er eine scharfe Rechtskurve nahm.
    Er riskierte einen vorsichtigen Blick in ihre Richtung und erwartete, eine wutschäumende Amazone zu sehen. Doch stattdessen erkannte er Mallory Atkinson neben sich, die Tränen lachte und fast keine Luft mehr bekam.
    »Hilfe, Polizei!«, japste sie erschöpft. »Ich werde gekidnappt!«
    »Nein, nein, nein«, grinste er, »so schlimm ist es nicht. Ich gehe nur mit dir essen.«
    »Irgendwie muss ich die Einladungskarte verlegt haben.«
    »Neandertaler brauchen keine Einladungskarten. Sie sehen etwas, was ihnen gefällt, und nehmen es sich einfach.«
    »Eine Frage: Gehst du mit mir essen, oder bin ich das Essen?«
    Peter grinste. »Warten wir ab, wie der Abend sich entwickelt, okay?«
    Den Rest der Fahrt zu seiner Wohnung in Noe Valley las ihm Mallory abwechselnd gründlich die Leviten und wurde von Lachkrämpfen geschüttelt. Er fuhr in die Auffahrt zu seinem Apartmenthaus und stellte den BMW auf dem schmalen, auf seinen Namen reservierten Parkplatz ab.
    »Rühr dich nicht vom Fleck«, drohte er und hob warnend den Zeigefinger.
    Er stieg aus, ging um den Wagen herum zur Beifahrertür, öffnete sie, löste ihren Sicherheitsgurt und hievte sie wieder über seine Schulter.
    »Drake! Das ist ja lächerlich!«, quiekte Mallory, als er mit ihr zur Eingangstür marschierte. »Ich kann allein gehen. Wohin du mich auch bringen willst, ich gehe allein!«
    »Nichts da. Ich muss die Regeln einhalten. Neandertaler lassen nicht zu, dass ihre Beute neben ihnen herläuft, das untergräbt ihre Autorität.«
    Nach einem Blick auf die Treppe, die in den dritten Stock führte, überlegte Peter für den Bruchteil einer Sekunde, ob er seine Meinung nicht lieber ändern sollte.

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