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Die Klassefrau

Die Klassefrau

Titel: Die Klassefrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michelle
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Aber nein, er würde den Schwanz nicht einziehen. Er war Tarzan, er hatte Jane fest im Griff, und am besten sorgte er dafür, dass es auch so blieb. Uuuaaahh.
    Nach den ersten beiden Stockwerken kicherte Mallory noch immer. »Es dauert nicht mehr lange, dann geben deine Beine nach«, bemerkte sie, als er die dritte Treppe in Angriff nahm.
    »Unsinn«, widersprach Peter schwer atmend. »Wir sind gleich da.«
    »Vorher bekommst du bestimmt einen Herzinfarkt, Drake.«
    »Ich habe mir angewöhnt … nie auf das … unzusammenhängende Gefasel meines potenziellen Abendessens zu hören.«
    »Ich frage mich, ob der Bürgermeister über die schockierende physische Verfassung seiner Gesetzeshüter Bescheid weiß?«
    »Vorsicht, Ms. Atkinson, sonst muss ich Ihnen … noch meine … tatsächliche körperliche Verfassung … demonstrieren.«
    »An Selbstbewusstsein mangelt es ihm jedenfalls nicht«, murmelte Mallory, als Peter endlich seine Wohnungstür erreicht hatte.
    Er fischte den Schlüssel aus seiner Jacke, schloss die Tür auf, trug Mallory in seine Wohnung und schlug die Tür mit dem Absatz zu, ehe er sicherheitshalber den Schlüssel zweimal umdrehte.
    »Hilfe! Zu Hilfe!«, rief Mallory mit bebender Stimme. »Ich bin einem bösen Mann mit niederträchtigen Absichten ausgeliefert.«
    Peter stellte sie auf ihre Füße und grinste sie an. »Du bist doch seit deinem fünften Lebensjahr, als du dich mit dem notorischen Rüpel aus deiner Klasse geprügelt hast, keinem männlichen Wesen mehr ausgeliefert gewesen, hab ich Recht?«
    »Na ja«, korrigierte Mallory bescheiden, »in Wahrheit war ich ja schon sechs.«
    Leise lachend schaltete Peter das Licht an und warf sein Jackett über eine Stuhllehne.
    »Ich dachte, du willst mit mir essen gehen«, meinte Mallory etwas unsicher, während sie den Blick über den Holzfußboden, das grünbraune Sofa, die gerahmten Poster des American Conservatory Theater an den Wänden, den Fernseher und die Stereoanlage wandern ließ.
    »Das tue ich doch«, meinte Peter und lehnte sich gegen das Sofa.
    Mallory sah ihn interessiert an. »Wolltest du noch einen Sketch aufführen, bevor wir ins Restaurant gehen?«, fragte sie.
    »Wir werden Chez Moi essen.«
    »Ach ja?«
    »Ein Neandertaler schleppt seine Beute grundsätzlich in seine Höhle, musst du wissen.«
    »O nein«, stöhnte sie.
    Die Türglocke ertönte, und Mallory fuhr erschrocken zusammen.
    »Ah! Unser Essen«, sagte Peter zufrieden, ging zur Tür und schloss auf.
    »Hey, Mr. Drake«, sagte der schlaksige Teenager.
    »Derek! Mein Lieblingsbote«, rief Peter und nahm ihm den großen Pappkarton aus der Hand. »Wie läuft's im Volleyballteam?«
    »Morgen Abend machen wir die Balboa High so richtig nass.«
    »Freut mich zu hören«, sagte Peter und bezahlte die Lieferung und gab dem Jungen ein großzügiges Trinkgeld. »Bis zum nächsten Mal.«
    »Klar«, antwortete Derek, winkte fröhlich und lief die Treppe hinunter.
    Peter verschloss die Tür und drehte sich triumphierend zu Mallory um. »Das Essen ist serviert.«
    Mallory konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Du weißt wirklich, wie man ein Mädchen beeindrucken kann, Drake.«
    »Meine Intuition hat mir gesagt, dass du ganz verrückt nach Pietros Prima Pizza bist.«
    »Pietros?!«, rief Mallory begeistert und folgte ihm ins Esszimmer. »Drake, du verfügst ja über ungeahnte Talente!«
    Peter lachte und stellte den Pizzakarton auf den Tisch. Dann holte er Teller, Besteck und Weingläser aus seinem Kirschholzschrank, reichte Mallory einen silbernen Tortenheber und bat sie, die Pizza aufzuteilen. Er verschwand in der Küche und kehrte wenige Augenblicke später mit einer Flasche Rotwein zurück, den er in zwei Weingläser aus Kristall goss.
    Eilig verteilte er Teller, Bestecke und Gläser auf seinem Kirschholzesstisch und rückte Mallory den Stuhl zurecht.
    »Was?«, murmelte sie und setzte sich. »Keine Kerzen?«
    »Wie immer«, sagte er dicht an ihrem Ohr, »ist mir dein Wunsch Befehl.«
    Er nahm einen silbernen Kerzenleuchter aus dem Schrank, steckte hohe elfenbeinfarbene Kerzen hinein und zündete sie an. Dann drehte er die Deckenbeleuchtung ein wenig herunter und setzte sich Mallory gegenüber. Er atmete den verführerischen Duft des riesigen Pizza-Stückes ein, das sie ihm abgeschnitten hatte, und sah sie an.
    »Einfach himmlisch«, verkündete er.
    Sie lächelte und hob ihr Glas. »Auf Pietro, möge er noch lange backen.«
    »Amen«, fügte er hinzu und stieß mit ihr an.
    Dann

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