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Die Klassefrau

Die Klassefrau

Titel: Die Klassefrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michelle
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setzt«, erwiderte er.
    »Eine Sekunde.«
    Mallory verschwand in der Küche und kam kurz darauf mit einem Glas Riesling zurück.
    »Hier, trink«, forderte sie ihn auf und hielt ihm das Glas hin.
    Er nahm einen Schluck, dann noch einen und stellte dann das Glas auf den kleinen Eichentisch. Plötzlich legte er den Kopf schief und lauschte. »Hey! Das ist ja Frankie.«
    »Ich lebe nur, um Ihnen zu dienen, Inspector Drake.«
    »Du musst unter Drogen stehen, aber ich habe trotzdem keinerlei Hemmungen, die Situation schamlos auszunutzen. Setz dich«, befahl er.
    Sie setzte sich auf seinen Schoß und legte die Arme um seinen Hals. Er stieß einen tiefen Seufzer aus, während er sie in seine Arme schloss.
    »Das ist einfach herrlich!«
    »Stimmt«, pflichtete Mallory ihm bei und rückte noch etwas näher.
    Lange Zeit verharrten sie schweigend so, zufrieden damit, sich einfach nur im Arm zu halten.
    »Also, schieß los«, sagte sie, als sie spürte, dass er bereit war zu sprechen.
    »Ich möchte dich nicht mit den Einzelheiten meiner Arbeit belasten.«
    »Du hast mich gegen all meine Widerstände in dein Leben gezogen, und dein Job ist ein Teil davon, also, raus damit.«
    »Du hast in deinem Leben genug mit dem Tod zu tun gehabt. Ich will nicht auch noch dazu beitragen.«
    »Wenn ich will, dass du den edlen Ritter spielst, lasse ich es dich wissen. Ich möchte, dass du es mir erzählst. Was die bisherigen Todesfälle in meinem Leben betrifft, so hatte ich keinerlei Einfluss auf sie, aber dieses hier …«
    »Mallory -«
    »Erzähl es mir oder verschwinde.«
    »Da gibt es verdammt wenig zu sagen«, meinte Peter bitter und starrte ins Leere.
    Sie hob den Kopf und fuhr mit den Fingern durch sein dichtes blondes Haar. »Erzähl es mir trotzdem.«
    Er sah sie an, und unwillkürlich begannen seine blauen Augen zu leuchten. »Meine Güte, bist du dickköpfig. Sieht so aus, als hätten wir den Wagen gefunden. Er passt jedenfalls auf meine Beschreibung. Mein Gefühl sagt mir, dass er es ist. Keine Kennzeichen. Er hat ihn an einer Baustelle stehen lassen und ist dann wahrscheinlich mit der U-Bahn in die Stadt gefahren.«
    »Irgendwelche Fingerabdrücke?«
    »Nein. Er trug Handschuhe.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Hast du sie nicht gesehen?«
    Mallory schüttelte den Kopf. »Mit dieser Art der Beobachtung habe ich wenig Erfahrung.«
    »Wer auch immer der Amokschütze sein mag, er ist mit Sicherheit kein Dummkopf«, seufzte Peter. »Keiner hat ihn kommen sehen, und keiner außer mir hat ihn verschwinden sehen. Die Reifenspuren sind dieselben, die wir auch schon in der Stonestown Mall sichergestellt haben. Das ist im Grunde schon alles, was wir haben.«
    »O nein, Peter, das ist noch nicht alles. Du bist ihm sehr nahe gekommen. Du musst etwas gespürt haben.
    Er schwieg eine Weile. »Ja, habe ich. Er ist von einem inneren Zwang getrieben. Er muss es tun. Es ist wie eine Art Tonband in ihm, und wann immer das Band durchgelaufen ist und von vorn beginnt, muss er wieder töten.«
    »Warum?«
    Peter schüttelte den Kopf. »Das weiß ich noch nicht. Es hat irgendwas mit seinem Vater zu tun. Ich konnte es nicht eindeutig erkennen.«
    »Also ist er alles andere als der perfekte Verbrecher«, sagte Mallory und streichelte seine Wange. »Weit davon entfernt. Er war dumm genug, in das Einkaufszentrum zu gehen, in dem du warst. Dieses Mal wurde er entdeckt, und du hast ihn durchschaut. Sein Auto wurde gefunden, und ihr wisst jetzt mehr über ihn.«
    »Ja«, sagte Peter und starrte auf die Fotos auf dem Kaminsims, ohne sie zu sehen. »Wenigstens konnten wir ein einigermaßen anständiges Phantombild erstellen. Es wird in jeder Zeitung veröffentlicht und in jedem Fernsehsender gezeigt. Er wird sich ein anderes Auto beschaffen müssen. Wir haben sämtliche Autohändler für Neu- und Gebrauchtwagen in der Gegend gebeten, uns jeden Auto-kauf zu melden. Der Bürgermeister wird zusätzliche Polizeikräfte einsetzen, die die Eingänge sämtlicher Einkaufszentren und größerer Supermärkte der Stadt bewachen.«
    »Gute Idee.«
    »Ja. Aber wenn der Schütze so schlau ist, wie ich denke, wird er einen Weg finden, diese Autohändler und auch die ganzen Polizisten zu umgehen.«
    »Aber nicht heute«, sagte Mallory und massierte sanft sein sorgenvolles Gesicht.
    Er sah sie an und lächelte. »Nein, heute nicht. Nicht jetzt. Jetzt gibt es nur eine bezaubernde Frau auf meinem Schoß, Frank Sinatra im Hintergrund und diesen himmlischen Duft aus deiner Küche, der

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