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Die Kleinbürger (German Edition)

Die Kleinbürger (German Edition)

Titel: Die Kleinbürger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Honoré de Balzac
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selbst seine Großartigkeit und etwas, das seine Phantasie anregte. Als la Peyrade ihm auseinandergesetzt hatte, daß man unter der Verschwörung des Totschweigens den Entschluß des völligen Schweigens zu verstehen habe, das die bereits bestehenden Zeitungen gegenüber einer neuen bewahren, um es zu vermeiden, Reklame für sie zu machen, indem sie sich mit ihr beschäftigen, war er dadurch nicht mehr befriedigt, als schon vorher durch den hochtrabenden Klang des Wortes. Der Bourgeois ist so beschaffen; das Wort ist eine Münze, die bei ihm unbestrittenen Kurs hat. Um eines Wortes willen regt er sich auf oder beruhigt er sich, entrüstet er sich oder klatscht er Beifall. Mit einem Worte läßt er sich dazu bringen, eine Revolution zu machen und die Regierung seiner eigenen Wahl zu stürzen.
    Aber die Zeitung war ja nur das Mittel, der Zweck war die Kandidatur Thuilliers; sie war in den ersten Nummern mehr angedeutet als aufgestellt worden; aber eines Morgens erschien in den Spalten des Echos ein Brief von mehreren Wählern, die ihrem Vertreter im Generalrat ihren Dank für seine feste und freimütig liberale Haltung aussprachen, die er bei der Behandlung der kommunalen Interessen bewiesen habe. »Diese Festigkeit hat ihm die Verfolgung durch eine Regierung eingetragen, die, im Schlepptau des Auslandes, Polen im Stiche gelassen und sich an England verkauft hat; unser Bezirk bedarf als Vertreter in der Kammer eines Mannes von erprobter Überzeugung, der das Banner der dynastischen Opposition hoch und sicher trägt, und dessen Name schon für die Regierung eine ernste Lehre bedeutet.«
    Mit einem gewandten Kommentar la Peyrades versehen, trug dieser Brief die Unterschrift Barbets und Métiviers, der beiden Mieter des Hauses in der Rue Saint-Dominique, von denen der zweite der Papierlieferant der Zeitung war; fast alle Lieferanten Brigittes, deren Kundin sie im Hinblick auf die Wahl auch nach ihrem Fortzuge geblieben war, der Arzt, der Apotheker und der Architekt Thuilliers und endlich auch Barniol, der Schwiegersohn Phellions, der sich zu ziemlich fortschrittlichen Ansichten bekannte, hatten gleichfalls ihre Namen unter den Brief gesetzt. Was Phellion anlangt, so hatte er dessen Ausdrücke zu wenig maßvoll gefunden und, immer der Ritter ohne Furcht und Tadel, obwohl er annehmen mußte, daß seine Ablehnung den Herzenswünschen seines Sohnes schaden könnte, sich mutig ferngehalten.
    Dieser Versuchsballon hatte in der Tat den besten Erfolg; die zehn bis zwölf Namen, die sich herausgestellt hatten, galten als der Ausdruck des Willens der Wähler und nannten sich die »Volksstimme des Bezirks«; die Kandidatur Thuilliers machte sogleich solche Fortschritte, daß Minard Bedenken trug, die seinige aufzustellen.
    Entzückt über die Wendung, die die Dinge nahmen, war Brigitte die erste, die erklärte, die Heiratsangelegenheit müsse nun endlich »erledigt« werden, und Thuillier stimmte ihr um so mehr bei, als er fürchtete, jeden Augenblick genötigt werden zu können, die Summe, für die er gebürgt hatte, zu bezahlen. Eine gründliche Auseinandersetzung fand zwischen dem Provenzalen und der alten Jungfer statt. Sie verhehlte ihm nichts von ihren Besorgnissen bezüglich des Festhaltens an ihrer unumschränkten Autorität, wenn ein »Schwiegersohn« von seinem Geiste und Charakter ihr Hausgenosse werden würde. »Wenn wir uns streiten sollen,« sagte sie schließlich, »dann ist es besser, von Anfang an getrennte Wirtschaft zu führen, wir können darum nicht weniger gute Freunde bleiben.«
    La Peyrade antwortete ihr, »daß er um keinen Preis auf ein solches Arrangement eingehen würde«; er habe im Gegenteil es als ein besonderes Glück seines zukünftigen Lebens angesehen, daß bei der Führung des Hauses die materielle Seite auch fernerhin der vortrefflichen Leitung Brigittes vorbehalten bleibe. Er würde mit der Leitung der äußeren Angelegenheiten genug zu tun haben und begriffe nicht, wie man annehmen könne, daß er auch nur auf den Gedanken kommen würde, sich in Kleinigkeiten zu mischen, die ihm vollkommen fern lägen. Kurz, er beruhigte und überzeugte Brigitte so völlig, daß sie ihrerseits ihn aufforderte, ohne Verzug die erforderlichen Schritte für die Aufbietung zu tun, indem sie sich selbst vorbehielt, Celeste auf die baldige Entscheidung vorzubereiten, und sich anheischig machte, durchzusetzen, daß sie, ohne mit der Wimper zu zucken, ihr Einverständnis erklären würde.
    »Mein liebes Kind,« sagte

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