Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
schweren Kreislaufstörungen auslösen kann. Dazu zählen die in den Gewässern um Nordaustralien beheimatete Würfel- oder Kastenqualle (Seewespe, Box Jellyfish) und die Portugiesische Galeere im tropischen Pazifik und Atlantik.
Behandlungsmaßnahmen
Die Empfehlungen für Sofortmaßnahmen sind je nach Quallenart unterschiedlich. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor Ort, was im Notfall zu tun ist. In jedem Fall sollte man nach einem Quallenkontakt sofort das Wasser verlassen, da auch noch verzögert Symptome auftreten können. Waschen Sie betroffene Hautstellen mit Seewasser aus, nicht jedoch mit Süßwasser. Bei der australischen Würfelqualle ist Haushaltsessig die beste Methode zur Neutralisierung des Giftes (in Australien sind an öffentlichen Stränden häufig Behälter mit Essig deponiert). Empfohlen wird auch die Anwendung von Rasierschaum. Falls sich noch Quallenreste auf der Haut befinden, wischen Sie diese nicht ab (sie werden dadurch in die Haut eingerieben). Entfernen Sie die Reste durch Abwaschen oder lassen Sie sie allmählich abtrocknen.
Dies lässt sich beschleunigen, indem man Sand auf die Haut streut; danach nochmals abspülen. Empfohlen wird auch das Abschaben mit Hilfe einer Plastikkarte, z. B. Kreditkarte.
Behandeln Sie die betroffenen Hautstellen äußerlich wie Verbrennungen: Am besten sind kalte Umschläge mit Eis; außerdem Cremes, Gels oder Salben mit Antihistaminika oder Kortison.
Bei großflächigem Befall und allen Symptomen, die nicht mehr auf die Haut beschränkt bleiben, wie Kreislauf- oder Atembeschwerden, sollte man schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
Vorbeugung
Wenn Sie in einem gefährdeten Küstengebiet baden oder Wassersport betreiben wollen, sollten Sie sich in jedem Fall vorher über die Risiken durch gefährliche Quallen und die geeigneten Behandlungsmaßnahmen genau informieren. Besonders wichtig ist es, öffentliche Warnungen und Hinweise bzw. Empfehlungen von Einheimischen zu beachten. In Australien sind an manchen Stränden eingegrenzte Badebereiche durch große Netze speziell gesichert.
Seeigel
Seeigel gibt es in allen Meeren. Sie befinden sich vor allem auf Steinen und Felsen in Küstennähe. Bei jedem Schritt im Wasser besteht die Gefahr, in sie hineinzutreten. Die Stacheln dringen dann in die Haut ein und brechen leicht ab. Die Seeigel europäischer Meere sind ungiftig. Bei Verletzungen besteht allerdings in jedem Fall ein hohes Infektionsrisiko. Oft werden die Stacheln unter Eiterbildung nach einiger Zeit von selbst ausgestoßen. In tropischen Meeren gibt es einige Seeigelarten mit giftigen Stacheln, die zusätzliche Vergiftungssymptome wie Schmerzen und Missempfindungen hervorrufen können.
Behandlungsmaßnahmen
In jedem Fall sollte die Wunde sorgfältig gereinigt und desinfiziert werden. Es gibt kein Patentrezept für das Entfernen der Stacheln, und selbst Fachleute sind sich nicht einig, ob dies in jedem Fall empfehlenswert ist. Suchen Sie im Zweifelsfall lieber einen (einheimischen) Arzt auf. Wenn die Stacheln gut sichtbar sind und noch über die Haut hinausragen, können Sie versuchen, sie mit einer Pinzette selbst zu
entfernen. Anschließend die Haut desinfizieren und die Wunde schützen. Tiefer sitzende Stacheln kann nur der Arzt chirurgisch entfernen.
Vorbeugung
Zum Schutz sollte man beim Baden an steinigen und felsigen Stränden Badeschuhe oder Flossen tragen.
Giftige Fische und andere Seetiere
Einige Knorpel- und Knochenfische besitzen an verschiedenen Körperstellen Stacheln oder Drüsen, aus denen sie zur Verteidigung Gift absondern können. Das Petermännchen ist im Atlantik, Mittelmeer und Schwarzen Meer verbreitet. In fast allen Meeren, vor allem in tropischen Gewässern (in Südamerika auch in Flüssen), gibt es Stachel- oder Stechrochen. Die Tiere halten sich bevorzugt im flachen Wasser auf und graben sich dort in den Sand ein, sodass man sie kaum erkennen kann. Wenn man darauf tritt, stechen sie zu und treffen dabei gewöhnlich den Fuß oder Unterschenkel. Die Stiche sind meist sehr schmerzhaft und verursachen oft Blutungen und ausgedehnte, lang anhaltende Schwellungen. Es besteht die Gefahr, dass Bakterien über die Wunde eindringen und eine zusätzliche Infektion verursachen.
Behandlungsmaßnahmen
Stachelreste sollten unbedingt vollständig entfernt werden, was gar nicht so leicht ist, da der Stachel Widerhaken besitzt. Das Gift kann inaktiviert werden, wenn die Wunde in heißem Wasser (bis 40 °C) gewaschen wird. Die betroffene
Weitere Kostenlose Bücher