Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
Falls noch nicht bekannt, sollte die Ursache durch einen Hautarzt geklärt und der auslösende Stoff künftig möglichst gemieden werden.
Speisen mit Vergiftungsgefahr
Algengift in Speisefischen
Nach dem Verzehr von Fischen (z. B. Schellfisch, Kugelfisch) oder Muscheln vor allem aus tropischen Gewässern werden gelegentlich Vergiftungserscheinungen beobachtet, die sich als neurologische Störungen äußern. Die häufigsten Symptome bestehen in Missempfindungen (Kribbeln, Brennen) im Bereich von Mund und Zunge, Taubheitsgefühl, Benommenheit und Sprachstörungen. Sie sind oft begleitet von Beschwerden im Verdauungstrakt, wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen. In schweren Fällen kann es auch zu Koordinationsstörungen von Bewegungen, Muskelschwäche und einer lebensgefährlichen Atemlähmung kommen. Je nach Menge des aufgenommenen Giftes treten die Symptome zwischen 30 Minuten und drei Stunden nach der Mahlzeit auf. In den meisten Fällen klingen sie von selbst wieder ab.
Ursache sind verschiedene Nervengifte, wie Saxitoxin oder Ciguatoxin, die von einzelligen Algen, sogenannten Dinoflagellaten, gebildet werden. Diese werden von Fischen, Muscheln, Meeresschnecken, manchen Krabben oder Krebsen gefressen und in deren Fleisch, vor allem in den Innereien, angereichert und gespeichert, ohne dass diese Tiere selbst auffällig aussehen oder schmecken. Fische, die im Bereich von Korallenriffen (in der Karibik sowie im Indischen und Pazifischen Ozean) leben,
sind bevorzugt befallen. Durch das Zubereiten der Meerestiere geht die Giftwirkung nicht verloren. Die Algen kommen weltweit vor. Vergiftungen treten meist zeitlich und örtlich begrenzt insbesondere bei starker Algenvermehrung (vor allem in den Frühlingsmonaten) auf.
Behandlung und Vorbeugung
Eine gezielte Vorbeugung ist nicht möglich – es sei denn, man verzichtet ganz auf den Genuss von Fisch. Sollten in der Umgebung bereits derartige Vergiftungsfälle bekannt geworden sein, ist es allerdings ratsam, Fisch und andere Meerestiere vom Speiseplan zu streichen. Wenn nach deren Verzehr verdächtige Symptome auftreten, ist sofort ein Arzt, besser noch eine Klinik aufzusuchen. Da die Symptome erst auftreten, wenn bereits zumindest ein Teil des Giftes über den Darm aufgenommen wurde, besteht die Behandlung aus Maßnahmen, die die Ausscheidung des Giftes beschleunigen bzw. die Symptome lindern.
Insekten
Überall auf der Welt gibt es eine Vielzahl von Insekten, die häufig lästig, manchmal aber auch sehr gefährlich sind. Denn einige Arten können die Erreger gefährlicher Krankheiten übertragen oder auch Allergien hervorrufen.
Stechmücken und -fliegen
Die weiblichen Mücken stechen, um Blut zu saugen. Ihre Stiche führen in den meisten Fällen »nur« zu Hautrötungen, Quaddeln und lästigem Juckreiz, Brennen oder sogar Schmerzen. Manchmal bleiben sie auch fast unbemerkt. Vor allem in tropischen Regionen können verschiedene Mückenarten beim Stechen gefährliche Krankheitserreger übertragen. Auch bestimmte Fliegenarten verursachen schmerzhafte Stiche,wie etwa die auch hierzulande verbreitete Bremse oder die Tsetse-Fliege als Überträgerin der Schlafkrankheit.
Einige Mückenarten stechen bevorzugt nachts, d. h. ab Beginn der Dämmerung, wie etwa die Anopheles-Mücke, die die Malaria überträgt. Andere hingegen wie die Aedes-Mücken, die z. B. Dengue- und Gelbfieber übertragen, sind überwiegend tagsüber oder auch Tag und Nacht aktiv. Das bedeutet, dass man sich in einem Risikogebiet im Allgemeinen tagsüber und nachts vor Mückenstichen schützen sollte.
Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion steigt mit der Anzahl der Stiche! Geeignete Schutzmaßnahmen gehören zu den wichtigsten Vorbeugemöglichkeiten. (Alles Wichtige zum Thema »Schutz vor Insektenstichen« siehe Seite 121f.)
Bienen und Wespen
Im Gegensatz zu blutsaugenden Mücken stechen Wespen und Bienen in der Regel nur zu ihrer Verteidigung. Dabei geben sie ein Gift ab, das je nach Empfindlichkeit des Menschen unterschiedliche Reaktionen auslösen kann: Im Allgemeinen zeigt sich an der Stichstelle eine mehr oder weniger starke Rötung und Schwellung, begleitet von Schmerzen und Juckreiz. Nach einigen Tagen klingen diese Erscheinungen wieder ab. In einigen Fällen können Stiche aber sehr gefährlich werden:
➔ Bei Stich in den Mund oder Rachen kann es dort zu lebensgefährlichen Schwellungen der Schleimhäute kommen, die zu Atemnot und Erstickungsgefahr führen. Besonders riskant
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