Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
ist es, wenn Flaschen oder Getränkedosen offen herumstehen, sodass die Tiere unbemerkt hineingelangen.
➔ Gefährlich wird es auch bei einer Allergie gegen das Insektengift. Dabei ist es in der Regel gleichgültig, an welcher Stelle sich der Stich befindet. Verdacht auf eine Insektengiftallergie besteht immer dann, wenn in Zusammenhang mit einem Stich Allgemeinreaktionen auftreten, die nicht mehr auf den Bereich der Stichstelle (in Form von Rötung und Schwellung) begrenzt bleiben. Dazu zählen Übelkeit, Juckreiz, Hautausschlag (Rötung, Nesselsucht), Schwellungen von Haut und Schleimhaut, Atemnot, schneller Puls, Blutdruckabfall, Angstzustände, Schwäche, Schwindel bis hin zu Bewusstlosigkeit. Im schlimmsten Falle kommt es zum allergischen (anaphylaktischen) Schock mit Atem- und Kreislaufstillstand. Die Symptome treten meist innerhalb von wenigen Minuten auf; sie können sich jedoch auch innerhalb von Sekunden oder auch erst nach Stunden entwickeln. Gelegentlich können auch ausgeprägte örtliche Reaktionen im Bereich der Stichstelle erste Anzeichen für eine Allergie sein. Unabhängig davon, ob bereits eine Allergie bekannt ist, muss man damit rechnen, dass sich beim nächsten Stich die Symptome verschlimmern können.
Behandlung bei Insektengiftallergie
Bei bekannter Allergie sollten die Betroffenen auch im Urlaub immer ein Notfallset mit sich führen, das Medikamente für eine sofortige Hilfe enthält. In jedem Fall ist es ratsam, so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen. Bei nachgewiesener Insektengiftallergie
wird im Allgemeinen eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) empfohlen. Diese Behandlung ist sehr erfolgreich, muss allerdings über längere Zeit (drei bis fünf Jahre) durchgeführt werden. Wenn Sie vermuten, dass bei Ihnen eine Allergie vorliegt, sollten Sie einen Allergologen aufsuchen, um das Risiko abzuklären und gegebenenfalls eine effektive Behandlung einzuleiten.
Tipps zur Vermeidung von Bienen- und Wespenstichen
➔ Verhalten Sie sich in jedem Fall ruhig, wenn ein Insekt in der Nähe ist. Durch wilde Abwehrbewegungen kann sich das Tier bedroht fühlen und stechen.
➔ Vermeiden Sie es, im Freien zu essen oder zu trinken, vor allem Obst oder Gemüse bzw. Getränke (Saft, Bier, Limonade usw.), die Insekten anlocken könnten. Öffnungen von Flaschen, Gläsern und Getränkedosen sollten immer abgedeckt werden.
➔ Verrichten Sie keine Gartenarbeit oder andere Tätigkeiten (Obst oder Blumen pflücken etc.), bei denen ein Kontakt mit Insekten droht.
➔ Verhindern Sie das Eindringen von Insekten ins Haus durch Anbringen von Fliegengittern an Türen und Fenstern, die häufig offen sind.
➔ Laufen Sie nicht barfuß auf Wiesen und Rasenflächen.
➔ Vorsicht in der Nähe von Müllcontainern, Abfall- oder Komposthaufen!
➔ Verwenden Sie keine Duftstoffe (Parfüms, Deos etc.), wenn Sie sich im Freien aufhalten, da der Geruch Bienen oder Wespen anlocken kann.
Zecken
Zecken sind weltweit verbreitet. In Europa ist hauptsächlich der sogenannte Holzbock (Ixodes ricinus) verbreitet, der sich in waldreichen Gegenden aufhält. Sie werden ab einer Temperatur von ca. 7 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 80 % aktiv. Die kleinen Blutsauger lauern im hohen Gras und Gebüsch (bis zu einer Höhe von 1,5 Meter) auf warmblütige Tiere und Menschen. Dort bohren sie ihr Mundwerkzeug in die Haut ein, um Blut zu saugen. Dieser Saugvorgang dauert zwischen drei und zwölf Tagen; danach fallen die Zecken wieder ab.
Der Zeckenstich selbst ist meist eher harmlos. Zecken spielen jedoch eine bedeu – tende Rolle als Überträger von gefährlichen Krankheiten.
Vorbeugung gegen Zeckenbefall
Einen gewissen, jedoch keinen absoluten Schutz bieten folgende Maßnahmen:
➔ Tragen Sie hautbedeckende, möglichst eng anliegende Kleidung und geschlossene Schuhe.
➔ Bleiben Sie auf den Wegen. Meiden Sie hohes Gras, Unterholz und Gebüsch.
➔ Suchen Sie Ihren Körper nach einem Aufenthalt im Freien sorgfältig nach Zecken ab. Oft lassen sich die Tiere entfernen, bevor sie sich festgesaugt haben. Achten
Sie dabei auch auf »versteckte« Stellen wie Achselhöhlen, Genitalbereich und Gesäßfalte oder sonstige Hautfalten. Bei Kindern sind vor allem behaarter Kopf und Nacken befallen.
➔ Die Anwendung von insektenabwehrenden Mitteln (Repellents, siehe unten und Seite 121f.) auf der Haut bietet einen gewissen, jedoch zeitlich begrenzten Schutz. Deshalb sollte man die Mittel öfter – d. h. etwa alle
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