Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
zwei Stunden – erneut großflächig auftragen, und zwar auch auf die durch Kleidung bedeckte Haut.
Gefährliche Krankheitsüberträger
Von insgesamt mindestens sechs Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden können, sind die Lyme-Borreliose (siehe Seite 32f.) und die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis, siehe Seite 33) die bedeutendsten. Das Risiko, an einer Borreliose zu erkranken, ist weitaus höher als bei der FSME. So ist in Hochrisikogebieten schätzungsweise bei etwa jedem zehnten Zeckenstich mit einer Borrelieninfektion zu rechnen. Wenn Sie einen Urlaub mit Aktivitäten im Freien planen, sollten Sie sich daher frühzeitig über das Risiko an Ihrem Reiseziel informieren. Gegen FSME gibt es eine gut wirksame Impfung (siehe Seite 85f.). Wenn Sie in einem gefährdeten Gebiet wohnen oder wandern wollen, sollten Sie sich impfen lassen.
Bei der Borreliose ist keine gezielte Vorbeugung möglich. Sie kann jedoch mit Antibiotika gut behandelt werden. Wichtig ist allerdings, dass die Erkrankung möglichst frühzeitig erkannt wird, um eventuelle Spätschäden zu vermeiden. Daher sollten Sie nach einem Zeckenstich auf mögliche Symptome achten: Erstes Anzeichen ist oft eine juckende oder schmerzhafte Rötung der Haut an der Stichstelle, die sich ringförmig ausbreitet. Gelegentlich kommt es auch zu allgemeinen Beschwerden wie Kopf- und Muskelschmerzen oder Abgeschlagenheit. Manchmal verläuft die Infektion
zu Beginn jedoch auch ohne Symptome. Wenn Sie verdächtige Veränderungen bemerken, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Durch eine Blutuntersuchung lässt sich eine Borrelieninfektion meist nachweisen.
Zecken richtig entfernen
Zecken sollte man schnellstmöglich entfernen. Dadurch steigen die Chancen, eine Infektion zu verhindern, auch wenn die Zecke bereits auf der Haut ist. Fachleute empfehlen, Zecken mit Hilfe einer spitzen Pinzette (notfalls auch mit spitzen Fingernägeln), die möglichst dicht am Mundwerkzeug des Tieres (also direkt an der Hautoberfläche) ansetzen muss, langsam herauszuziehen. Beim Herausziehen sollte man die Zecke drehen oder leicht hin- und herrütteln, um die Widerhaken am Saugrüssel zu lösen. Früher wurde empfohlen, die Zecke vorher in Öl, Alkohol, Salbe, Klebstoff oder Nagellack zu »ersticken«. Mittlerweile wird jedoch von solchen Maßnahmen abgeraten, da die Zecke durch diese zusätzliche Reizung mehr Speichel abgibt, wodurch die Erreger leichter übertragen werden können. Deshalb sollte man die Zecke auch nicht quetschen oder drücken.
Nach dem Entfernen sollten Sie die Stichstelle desinfizieren und weiter sorgfältig beobachten. Wenn sie sich entzündet oder sonst irgendwie auffällig wird, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Mittel gegen Zecken
Von der Stiftung Warentest wurden 18 Repellents speziell bezüglich ihrer Wirksamkeit gegen Zecken untersucht. Dabei zeigte sich, dass nicht die gleichen Mittel, die vor Mückenstichen schützen, auch gegen Zecken genauso gut wirksam sind. Nur vier Präparate wurden mit »gut« bewertet. Nähere Informationen siehe »test« 04/2001.
Gefahren beim Baden
Unter den Gefahren für Badende sind in erster Linie Quallen und Seeigel zu nennen. Auch andere Tiere, wie Fische mit Giftstachel oder Seeschlangen, können eine Bedrohung darstellen. Solche Unfälle sind jedoch relativ selten.
Mehr Sicherheit im Wasser
Schwimmen, schnorcheln oder tauchen Sie grundsätzlich nicht allein und entfernen Sie sich nicht zu weit vom Strand, damit Sie notfalls um Hilfe rufen können.
Quallen
Quallen sind in allen Meeren weit verbreitet. Badeurlauber kommen mit den Nesseltieren relativ häufig in Berührung. Die bis zu mehreren Metern langen Arme (Tentakeln) sind im Wasser häufig kaum sichtbar. Das in den Nesselkapseln enthaltene Gift wird durch direkten Kontakt auf die Haut übertragen.
Je nach Quallenart und Empfindlichkeit des Menschen kann das Gift unterschiedliche Beschwerden hervorrufen. Bei den meisten Arten bleibt die Reaktion auf die Haut beschränkt und reicht von leichten Rötungen mit Brennen und Juckreiz (ähnlich wie nach einer Berührung mit Brennnesseln) bis zu Blasenbildung mit starken Schmerzen. Bei den im Mittelmeer sowie Nord- und Ostsee lebenden Quallenarten sind die Reaktionen zwar unangenehm, aber meist nicht lebensbedrohlich. Eine Ausnahme bildet lediglich die Feuerqualle, die jedoch recht selten ist. In tropischen Gewässern gibt es jedoch einige Quallenarten, deren Gift lebensbedrohliche Symptome mit
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