Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
Impfstoffe verschiedene Lösungen gegen die häufigsten Untergruppen von Erregern zur intramuskulären oder subkutanen Injektion
➔ Impfschema 1 Dosis ausreichend
➔ Schutzdauer ab ca. 2 bis 3 Wochen nach Impfung bis etwa 3 bis 5 Jahre
➔ Gegenanzeigen akute behandlungsbedürftige Krankheiten, Allergien gegen Inhaltsstoffe; Pneumokokken-Erkrankung innerhalb der letzten 6 Jahre
➔ Mindestalter 2 Monate bzw. 2 Jahre (je nach Impfstoff)
Poliomyelitis (Kinderlähmung)
➔ Indikationen allgemein empfohlen ab dem 3. Lebensmonat; Auffrischung bei Reisen in (vor allem tropische) Gebiete mit Infektionsrisiko empfohlen
➔ Impfstoff Lösung mit abgeschwächten Impfviren zur intramuskulären Injektion
➔ Impfschema Grundimmunisierung besteht je nach Hersteller aus 2 Dosen im Abstand von 8 Wochen bis 6 Monate bzw. 3 Dosen im Abstand von jeweils mindestens 1 Monat
➔ Schutzdauer nach vollständiger Grundimmunisierung mindestens 10 Jahre
➔ Gegenanzeigen Akute behandlungsbedürftige Krankheiten, Allergien gegen Inhaltsstoffe
Tetanus (Wundstarrkrampf)
➔ Indikation allgemein empfohlen ab dem 3. Lebensmonat
➔ Impfstoff Lösung auf Grundlage des Tetanustoxins (von den Erregern erzeugtes Gift) zur intramuskulären Injektion
➔ Impfschema Grundimmunisierung besteht aus 2 Dosen im Abstand von 4 bis 8 Wochen und einer 3. Dosis 6 bis 12 Monate nach der 1.
➔ Gegenanzeigen akute behandlungsbedürftige Krankheiten, Allergien gegen Inhaltsstoffe
➔ Schutzdauer ab 2 Wochen nach der 2. Dosis bis 10 Jahre
➔ Hinweise In der Regel wird bereits im Säuglingsalter eine Grundimmunisierung (gleichzeitig gegen Diphtherie) durchgeführt. Dann ist nur noch eine Auffrischimpfung jeweils spätestens nach 10 Jahren erforderlich.
Tollwut
➔ Indikationen Reisen in Länder mit hohem Tollwutrisiko, vor allem bei Langzeitaufenthalten, unzureichender medizinischer Versorgung vor Ort, Mangel an modernen Impfstoffen und Immunglobulinen, einfachen Reise-/Aufenthaltsbedingungen, Umgang mit Tieren; gefährdete Berufsgruppen. Bei der Entscheidung, ob eine Impfung sinnvoll ist, sollte berücksichtigt werden, ob im Reiseland zuverlässig Impfstoffe in guter Qualität zur Verfügung stehen.
➔ Impfstoff Lösung mit inaktivierten Tollwutviren zur intramuskulären Injektion
➔ Impfschema Grundimmunisierung besteht aus Dosen an den Tagen 0, 7 und 21 oder 0, 7 und 28, eventuell 1 weitere Dosis nach 1 Jahr (je nach Hersteller)
➔ Schutzdauer ab ca. 2 Wochen nach der 2. Dosis bis zu 2 bis 5 Jahren (Impfschutz sollte im Zweifelsfall anhand der Antikörperkonzentration überprüft werden)
➔ Gegenanzeigen akute behandlungsbedürftige Krankheiten, Allergien gegen Inhaltsstoffe
➔ Mindestalter 1 Jahr
➔ Hinweis Bei verdächtigen Bissverletzungen ohne Impfschutz werden in der Regel gleichzeitig der Impfstoff und Immunglobuline verabreicht.
Typhus
➔ Indikationen Reisen in Verbreitungsgebiete mit niedrigem Hygienestandard unter einfachen Reise-, Aufenthalts- bzw. Arbeitsbedingungen (z. B. Trekking)
➔ Impfstoff 2 verschiedene Impfstoffe – in Form von Kapseln zum Einnehmen und als Lösung zur intramuskulären Injektion
➔ Impfschema je 1 Kapsel an den Tagen 1, 3 und 5 bzw. 1 einmalige Injektion
➔ Schutzdauer ab 7 (Injektion) bis 10 (Kapseln) Tage nach der Impfung bis mehrere Jahre (nicht genau bekannt)
➔ Gegenanzeigen akute behandlungsbedürftige Krankheiten, Allergien gegen Inhaltsstoffe, Immunschwäche (bei Kapseln)
➔ Mindestalter 1 Jahr (Kapseln) bzw. 2 Jahre (Injektion)
Malariaprophylaxe und -notfalltherapie
Unbehandelt ist Malaria eine lebensbedrohliche Krankheit. Wenn man sie rechtzeitig erkennt, kann sie zwar gut behandelt werden. Dennoch sollte man bei Aufenthalt in Gebieten mit Malariarisiko lieber vorbeugen, damit eine Therapie möglichst erst gar nicht notwendig ist.
Mückenschutz und Medikamente
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten der Vorbeugung (Prophylaxe):
➔ Am wichtigsten ist der Schutz vor Mückenstichen (sogenannte Expositionsprophylaxe), da diese Maßnahmen nicht nur gegen Malaria, sondern auch vor gefährlichen anderen Infektionskrankheiten schützen, die durch Mückenstiche übertragen werden. Zudem sind die Maßnahmen einfach durchzuführen, relativ kostengünstig und überwiegend ohne Nebenwirkungen oder sonstige Nachteile.
Mückenschutz besteht im Wesentlichen aus Verhaltensmaßnahmen und dem Tragen schützender Kleidung sowie der Anwendung von insektenabwehrenden Mitteln
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