Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
oder Rauchen werden Kälteschäden verschlimmert. Betroffen sind vorwiegend ungeschützte Körperstellen (Ohren, Nase, Finger, Zehen) oder – z. B. infolge zu enger Kleidung – schlecht durchblutete Körperteile. Erste Warnsignale für beginnende Erfrierungen sind eine kalte, weiße Haut, Gefühllosigkeit (Taubheitsgefühl) und Steifigkeit. Bei länger andauernder Kälteeinwirkung kommt es zu Blasenbildung, Schwellungen und tief greifenden Gewebsschädigungen.
➔ Behandlung Decken Sie Hautverletzungen möglichst keimfrei oder mit sauberen Tüchern ab und versuchen Sie, die betroffenen Gliedmaße z. B. mit Hilfe einer Schiene ruhig zu stellen, bis eine Erwärmung möglich ist. Blasen dürfen keinesfalls geöffnet werden. Beginnen Sie erst dann mit einer Erwärmung, wenn keine Gefahr mehr besteht, dass der Verletzte sich erneut abkühlt. Erfrierungen kann man mit einem warmen Bad (Körpertemperatur), einer Infrarotlampe oder warmen Tüchern erwärmen; man sollte die Stellen aber nicht reiben, rubbeln oder mit Schnee einreiben, da erfrierende Haut äußerst empfindlich ist. Da zudem das Schmerzempfinden ausgeschaltet ist, muss man beim Erwärmen darauf achten, dass es nicht zu Verbrennungen kommt. Bei Erfrierungen an den Füßen sollten die Schuhe erst geöffnet werden, wenn der Betroffene nicht mehr laufen muss. Bei schweren Erfrierungen mit Blasenbildung muss die Erwärmung unter Aufsicht eines Arztes erfolgen.
Unterkühlung
Von Unterkühlung spricht man, wenn der gesamte Körper auskühlt, wobei die Körpertemperatur auf 35°C oder noch weiter darunter absinken kann. Dazu kommt es, wenn man zu lange der Kälte ausgesetzt ist, und der Körper beispielsweise infolge Bewegungsmangel nicht genügend Wärme produzieren kann, um den Verlust auszugleichen. Bei dem Betroffenen zeigen sich Blässe, blaugraue Lippen und weite Pupillen; es kommt zu Gliederschmerzen, zunehmender Gleichgültigkeit (Apathie), Müdigkeit und Verwirrung. Achtung: Es handelt sich um einen lebensbedrohlichen Zustand!
➔ Behandlung Im frühen Stadium sollte der Betroffene sich so lange wie möglich aktiv bewegen. Die Wiedererwärmung eines Unterkühlten muss langsam und gezielt erfolgen, nach Möglichkeit nur unter fachkundiger Anleitung in einem Krankenhaus! Erste-Hilfe-Maßnahmen: Entfernen von kalter und durchnässter Kleidung und Einwickeln in warme Decken; Lagerung in einem warmen Raum. Wenn der Betroffene bei vollem Bewusstsein ist, kann man ihn warme Getränke (keinen Alkohol!) trinken lassen.
Schmerzen
Schmerz ist die Reaktion unseres Körpers auf einen schädigenden Einfluss. Er gilt als wichtiges Alarmzeichen und sollte deshalb nicht sofort mit Schmerzmitteln bekämpft werden, ohne dass man die eigentliche Ursache kennt. Auf einige Schmerzarten wurde schon in Verbindung mit anderen Beschwerden hingewiesen. Hier soll noch einmal auf die häufigsten Ursachen, insbesondere bei akut auftretenden Schmerzen, eingegangen werden.
Bauchschmerzen
Akut auftretende Bauchschmerzen sind oft ein Alarmzeichen, das auf einen Notfall hinweist (z. B. Blinddarmentzündung, Gallenblasenentzündung, Darmverschluss usw.); sie können dabei in Verbindung mit anderen Symptomen wie Fieber, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Spannung der Bauchdecke usw. einhergehen. Dabei ist der Ort des Schmerzes kein sicherer Hinweis auf die Ursache, denn die Schmerzen strahlen häufig in andere Regionen aus. Bei diesen Symptomen sollte so schnell wie möglich ein Arzt aufgesucht werden. In der Zwischenzeit keine Medikamente, auch keine Schmerzmittel einnehmen!
Bei Frauen können ungewohnte Schmerzen im Unterleib auch auf eine akute Entzündung im Bereich der inneren Geschlechtsorgane hinweisen, aber auch auf eine geplatzte Eileiterschwangerschaft oder einen Tumor. Häufig kommt es zusätzlich zu Blutungen aus der Scheide. In jedem Fall ist es ratsam, so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen.
Schmerzen im Nieren- und Blasenbereich
Für Schmerzen im Bereich der Nieren und der ableitenden Harnwege (Harnleiter, Blase, Harnröhre) gibt es zwei häufige Ursachen: Koliken, bedingt durch Nierenoder Blasensteine, und Entzündungen. Wenn ein Nierenstein an einer engen Stelle der Harnwege stecken bleibt, kann es zu sehr heftigen, anfallsartig auftretenden Schmerzen (Kolik) im Bereich des Rückens oder des Unterleibs kommen. Manchmal verschwinden die Schmerzen von selbst wieder, und die Betroffenen bemerken einige Stunden oder Tage nach dem Anfall, dass Steine mit dem Urin
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