Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen

können die Symptome äußerlich meist sehr wirkungsvoll behandelt werden. Bei zusätzlichen oder länger anhaltenden Beschwerden ist es jedoch ratsam, sich vom Arzt untersuchen zu lassen.
    Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten
    ➔ Sofort bei Verdacht auf eine allergische Reaktion (z. B. auf Insektengift), vor allem, wenn zusätzlich akute Beschwerden auftreten, die nicht mehr auf die betroffene Hautstelle beschränkt bleiben (Juckreiz, Hautausschlag, Übelkeit, Schleimhautschwellungen, Atemnot, Schwindel, schneller Puls)
    ➔ Bei Auftreten zusätzlicher Allgemeinsymptome wie z. B. Fieber und grippeartiger Symptome (auch noch nach mehreren Wochen bis Monaten)
    ➔ Bei auffälligen Hautveränderungen mit Verdacht auf Befall mit Hautparasiten
    ➔ Bei fehlender Besserung oder Zunahme der Hautveränderungen trotz äußerlicher Behandlung
Häufige Ursachen
    Hautveränderungen, die typischerweise auf Urlaubsreisen auftreten, sind am häufigsten auf folgende Ursachen zurückzuführen:
    ➔ Stiche oder Bisse von Insekten (siehe Seite 57ff.) oder anderen Parasiten wie Flöhe, Läuse, Wanzen, Milben, Zecken (siehe Seite 45ff. und 59ff.)
    ➔ Folgen von UV-Strahlung, wie Sonnenbrand (siehe Seite 155f.), polymorphe Lichtdermatose (»Sonnenallergie«, siehe Seite 54f.) oder Reaktion bei erhöhter Lichtempfindlichkeit (siehe Seite 55f.)
    ➔ Infektionen durch Bakterien und/oder Pilze (siehe Seite 45f.)
    ➔ Hautausschlag infolge von feuchtheißem Klima: Intertrigo und Miliaria rubra (siehe Seite 52f.)

    ➔ Hautauschlag bei Virusinfekten oder allergischen Reaktionen (z. B. infolge einer Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Nahrungs- oder Arzneimitteln)
Behandlung
    ➔ Bewährte Maßnahmen bei entzündlichen Hautausschlägen, Insektenstichen oder Parasitenbefall mit Juckreiz sind feuchte Umschläge mit Wasser und/oder verdünntem Alkohol oder das Auftragen von kühlenden Emulsionen oder Zinklotion.
    ➔ Sehr wirksam bei (fast allen) entzündlichen und allergischen Reaktionen einschließlich Verbrennungen (Sonnenbrand) sind kortisonhaltige Salben, Gels oder Cremes (z. B. Prednicarbat, Triamcinolon). Auch sogenannte Antihistaminika (z. B. Dimetinden, Clemastin, Bamipin) können hilfreich sein. Durch zusätzliche feuchte Umschläge kann die Wirkung verstärkt werden.

Herz-Kreislauf-Beschwerden
    Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind nach Erkrankungen des Verdauungstrakts und der Haut die dritthäufigste Ursache für gesundheitliche Störungen auf Reisen. Insbesondere bei älteren Menschen können Herz-Kreislauf-Beschwerden Anzeichen für eine ernste Erkrankung sein (z. B. Bluthochdruck, Arterienverkalkung). In jedem Fall sollten die Ursachen gründlich abgeklärt werden.
Mögliche Ursachen
    Herz-Kreislauf-Beschwerden treten nicht selten in Zusammenhang mit außergewöhnlichen Belastungen und nervösen Störungen (Aufregung, Stress, Klimawechsel usw.) auf, denen Reisende vor allem zu Beginn des Urlaubs ausgesetzt sind. Kreislaufprobleme sind oft auch Folge von zu niedrigem Blutdruck (Hypotonie). Vor allem jüngere, sehr schlanke Menschen neigen dazu. Auch Anpassungsschwierigkeiten an ein ungewohntes Klima können Beschwerden auslösen. Sie äußern sich häufig beim morgendlichen Aufstehen oder nach längerem Stehen durch Blässe, kühle, schwitzende Haut, Schwindel oder Ohnmacht.
    Herzbeschwerden werden häufig durch Rhythmusstörungen oder Erkrankungen der Herzkranzgefäße (Angina pectoris) verursacht. Charakteristisch für Angina pectoris sind Schmerzen und Engegefühlt in der Brust. Die Beschwerden werden oft durch körperliche Belastung oder Aufregung ausgelöst, wobei die Dauer des Schmerzes zeitlich begrenzt ist. Bei akuten Schmerzen kann es sich auch um einen
lebensbedrohlichen Herzinfarkt (Absterben von Herzmuskelgewebe durch fehlende Blutversorgung) handeln. Typisch sind plötzlich auftretende stechende oder brennende Schmerzen mit Engegefühl hinter dem Brustbein, die jedoch auch in andere Körperregionen (Arme, Rücken, Hals, Schultern und Oberbauch) ausstrahlen können. Häufig sind die Schmerzen von schnellem Puls, Blässe, Schweißausbrüchen und Angstgefühl begleitet. Eine genaue Abklärung ist in der Regel nur durch zusätzliche Untersuchungen, wie z. B. ein EKG oder Laboranalysen möglich.
Behandlung
    Menschen, die wissen, dass sie zu (nervösen) Herz-Kreislauf-Beschwerden neigen, sollten sich vor einer Reise mit ihrem Arzt absprechen und gegebenenfalls ein leichtes Beruhigungsmittel mitnehmen.
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