Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
zusätzliche Komplikationen, beispielsweise das Risiko einer Lungenentzündung.
Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten
➔ Gelblich eitriger Schnupfen in Verbindung mit starken Kopfschmerzen im Gesicht oder um die Augen (Verdacht auf Entzündung der Nasennebenhöhlen)
➔ (Pochende) Schmerzen im Ohr, Ausfluss aus dem Ohr, Hörstörungen oder -verlust
➔ Eitrige Angina mit starken Schluckbeschwerden und Schwellung der Lymphknoten im Halsbereich, weißliche oder gelbliche Beläge im Rachen
➔ Starke, lang anhaltende Kopfschmerzen mit Benommenheit und Nackensteifigkeit
➔ Starker Husten mit gelblich weißlichem oder blutigem Auswurf, vor allem, wenn er sich über längere Zeit (ca. zwei Wochen) nicht bessert
➔ Brustschmerzen beim Atmen oder Atemnot, vor allem in Verbindung mit hohem Fieber und schleimigem Auswurf (Hinweis auf Lungenentzündung)
Behandlung
Wichtig bei Erkältungskrankheiten, auch bei zunächst harmlosen Beschwerden: Schonen Sie Ihren Körper, um eine Verschlimmerung der bestehenden Symptome möglichst zu vermeiden. Häufig helfen einfach anzuwendende Maßnahmen wie z. B. Schwitzkuren, Umschläge (Waden- oder Brustwickel) oder Inhalieren mit Salzwasser- oder Kamillendämpfen; so können Sie oft auf teure und nebenwirkungsreiche Medikamente verzichten (weitere Maßnahmen siehe Tabelle auf Seite 144). Wenn es sich um eine Virusinfektion handelt, helfen Antibiotika nicht, man kann dann nur die Symptome behandeln, aber nicht die Ursache beseitigen. Antibiotika wirken nur bei Infektionen durch Bakterien; sie sollten jedoch möglichst nur nach Verordnung durch einen Arzt eingenommen werden.
Fieber
Fieber ist definiert als Körpertemperatur über 38,0 °C. Fieber allein ist noch keine Krankheit, sondern eine sehr unspezifische Begleiterscheinung bei vielen Erkrankungen. Der Verlauf der Körpertemperatur kann sehr unterschiedlich sein.
Mögliche Ursachen
Die häufigsten Ursachen für Fieber sind Infektionskrankheiten aller Art. Fieber kann aber auch bei Tumoren, allergischen oder rheumatischen Erkrankungen, Verletzungen,
Vergiftungen, Verbrennungen, Herzinfarkt, Blutungen usw. auftreten. Fieber muss deshalb immer in Zusammenhang mit sonstigen Symptomen beurteilt werden. Achten Sie daher auf weitere Beschwerden. Der Verlauf der Körpertemperatur, gemessen über längere Zeit (Fieberkurve), kann wichtige Hinweise auf die Art der Erkrankung geben.
Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten
➔ Bei Temperaturen über 39,5 °C, die länger als drei Tage anhalten
➔ Bei Auftreten von Hautausschlag oder anderen zusätzlichen Symptomen, die nicht innerhalb von wenigen Tagen abklingen
➔ Wenn aufgrund der Vorgeschichte oder des Fieberverlaufs Verdacht auf eine schwere Infektionskrankheit (z. B. Malaria, Typhus) besteht
Verhalten bei Verdacht auf Malaria
Fieber – mit oder ohne weitere Symptome – kann immer auch ein Anzeichen für Malaria sein. Anhand der Symptome lässt sich eine Malaria jedoch weder sicher diagnostizieren noch ausschließen. In Malariagebieten muss deshalb jedes unklare Fieber so lange als verdächtig für Malaria gelten, bis das Gegenteil bewiesen ist! Bei entsprechendem Verdacht sollte so schnell wie möglich ein Arzt aufgesucht werden. Nur in Ausnahmefällen, wenn ärztliche Behandlung nicht möglich ist, sollten Sie eine Notfallbehandlung mit Medikamenten (siehe Seite 91ff.) selbst durchführen. Aber auch in diesem Fall wird nachträglich eine ärztliche Untersuchung empfohlen.
Behandlung
Da der Körper durch starkes Schwitzen Flüssigkeit verliert, ist es besonders wichtig, diese durch reichliches Trinken wieder zu ersetzen. Hilfreich sind Maßnahmen zur Abkühlung: beispielsweise kalte und/oder feuchte Umschläge an den Beinen (Wadenwickel), Armen, Brust oder Stirn. Fiebersenkende Medikamente wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Paracetamol sind in der Regel gut wirksam; sie bekämpfen jedoch nicht die eigentliche Ursache des Fiebers und können auch eine (vorübergehende) Besserung vortäuschen. Sie sollten daher nicht über längere Zeit angewendet werden.
Hautveränderungen
Ungewöhnliche Hautveränderungen aller Art treten in Zusammenhang mit Reisen relativ häufig auf. Die Ursachen können vielfältig sein. Oft entsteht eine Reizung der Haut mit Rötung, Schwellung und mehr oder weniger starkem Juckreiz. Häufig ist die Ursache bzw. das Ereignis, das die Beschwerden hervorgerufen hat, bekannt. Bei leichter ausgeprägten Hautveränderungen mit oder ohne Juckreiz
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