Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
unterschiedlich aussehen: Zunächst rötet sich die Haut im Bereich der Stellen, die der Sonne ausgesetzt waren. Diese Hautrötungen klingen in der Regel nach zwei bis drei Tagen wieder ab. In schwereren Fällen kommt es zu Schwellungen und Blasenbildung. Nach einigen Tagen werden die obersten Hornschichten abgestoßen, und die Haut beginnt sich zu »schälen«. Wie bei jeder Verbrennung sind die Veränderungen sehr schmerzhaft. Zusätzlich kann manchmal die Temperatur leicht erhöht und das Allgemeinbefinden beeinträchtigt sein.
In jedem Fall gilt: Lassen Sie es möglichst gar nicht zu einem Sonnenbrand kommen, sondern beugen Sie vor durch geeigneten Sonnenschutz (siehe Seite 116ff.)!
Behandlung
➔ Setzen Sie verbrannte Haut keinesfalls weiterhin der Sonne aus.
➔ Wichtig ist, dass die Haut sich beruhigt und die verlorene Feuchtigkeit wieder ersetzt wird. Daher hilft eine Pflege mit leichten, kühlenden Emulsionen und feuchten Umschlägen. Eine Zinklotion kann den Juckreiz lindern und Kühlung bringen.
➔ In schlimmeren Fällen (bei Blasenbildung oder starken Schmerzen) empfiehlt sich die äußerliche Anwendung von kortisonhaltigen Präparaten, da diese der Entzündung entgegenwirken.
➔ Wichtig ist die reichliche Zufuhr von Flüssigkeit durch Trinken, da bei Verbrennungen über die Haut sehr viel Flüssigkeit verloren geht.
➔ Bei schwereren Formen eines Sonnenbrands, insbesondere bei großflächigen Verbrennungen mit Blasenbildung, sollten Sie am besten einen Arzt aufsuchen. Dies gilt vor allem auch dann, wenn Kinder betroffen sind.
Verletzungen
Verletzungen der Haut
Je nach Art einer Verletzung können Wunden sehr unterschiedlich aussehen, ihre Tiefe und Ausdehnung lässt sich oft nicht sofort feststellen. Jede auch noch so kleine Wunde kann als Eintrittspforte für Krankheitserreger (vor allem Tetanus) dienen, deshalb sollten Sie jede Wunde sorgfältig behandeln. Größere Wunden müssen (bis zur endgültigen Versorgung im Krankenhaus bzw. durch einen Arzt) mit einem keimfreien (sterilen) Verband oder Kompressen, notfalls auch mit sauberen Tüchern abgedeckt werden. Kleinere oder oberflächliche Wunden sollten Sie zumindest mit einem keimabtötenden (desinfizierenden) Mittel (z. B. Alkohol-, Jodlösung, Sprühverband) behandeln. Vermeiden Sie jede unnötige Berührung einer offenen Wunde mit den Händen oder nicht keimfreien Gegenständen. Achten Sie bei jedem Verband (außer Druckverband) darauf, dass er nicht zu fest angelegt wird. Auf keinen Fall darf es zu Einschränkung der Durchblutung oder Gefühlsstörungen (Kribbeln, Taubheitsgefühl) kommen. Näheres zur Erstversorgung von Wunden siehe nächste Seite.
Bei der Verletzung von Schlagadern (Arterien), kommt es zu stärkeren Blutungen, die oft nicht mehr von selbst aufhören. Hier kann ein Druckverband helfen: Decken Sie die Wunde zunächst mit einer sterilen Kompresse ab. Legen Sie dann ein Druckpolster (z. B. Verbandpäckchen) darauf und wickeln Sie eine Binde so fest darüber, dass Druck auf die Wunde ausgeübt wird. Wenn es trotzdem weiterblutet, legen Sie einen weiteren, noch festeren Druckverband zusätzlich an.
Verletzungen des Bewegungsapparats
Verletzungen, bei denen Teile des Bewegungsapparats (Muskeln, Sehnen, Bänder usw.) betroffen sind, entstehen durch stumpfe Gewalteinwirkung. Dabei kommt es zu Anschwellung des Gewebes, Blutergüssen, Schmerzen und manchmal Einschränkung der Beweglichkeit und Fehlstellung von Gliedmaßen.
Erstversorgung von Wunden
Art der Wunde
Wichtige Kennzeichen
Behandlung (erste Hilfe)
Schürfwunde
Nur oberflächlich
Kleine Wunden desinfizieren und mit Pflaster oder Sprühverband versorgen; großflächige Wunden bis zur endgültigen Versorgung offen lassen oder steril abdecken
Schnittwunde
Glatte Ränder, unterschiedlich tief, oft stark blutend
Steril verbinden, bei starker Blutung mit Druck verband; größere bzw. tiefere Wunden möglichst innerhalb von sechs Stunden nähen lassen
Platz-, Quetsch und Risswunden
Entstehung durch stumpfe Gewalteinwirkung; umlie gendes Gewebe häufig zer stört; meist stark verschmutzt (Infektionsgefahr!)
Vor allem bei größeren und/oder tieferen Wunden chirurgische Behandlung notwendig, (möglichst innerhalb weniger Stunden); bis dahin Wunde steril abdecken
Verletzungen durch Fremd körper, Stich wunden
Können sehr tief reichen, oft sind auch innere Organe mit verletzt
Ärztliche Behandlung, unter Umständen in einer Kli nik erforderlich; Fremdkörper nie entfernen;
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