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Die Kleptomanin

Die Kleptomanin

Titel: Die Kleptomanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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bisher nicht geglaubt – nein. Aber er schreibt seine Briefe und Aufzeichnungen mit grüner Tinte.«
    »Ich werde eine Menge Fragen stellen müssen. Es tut mir sehr Leid, Elizabeth, dass so etwas in diesem Haus passieren konnte, und ich kann Ihnen versichern, dass ich alles daran setzen werde, um diese Angelegenheit aufzuklären.«
    »Vielen Dank, Mrs Hubbard. Es hat ja auch schon – andere Vorfälle gegeben, nicht wahr?«
    »Ja – äh – ja.«
    Mrs Hubbard verließ das Zimmer und wandte sich in Richtung Treppe, um wieder nach unten zu gehen. Doch dann hielt sie inne und ging stattdessen zu einer Tür am Ende des Korridors. Sie klopfte, und Sally Finch bat sie, einzutreten.
    Das Zimmer war hübsch eingerichtet, und Sally Finch selbst, ein fröhlicher Rotschopf, war ein angenehmer Mensch.
    Sie schrieb gerade auf einem Block. Sie sah auf, hielt Mrs Hubbard eine offene Schachtel Süßigkeiten hin und sagte mit vollem Mund: »Süßes von zu Hause. Greifen Sie ruhig zu.«
    »Danke, Sally. Jetzt nicht. Ich habe mich gerade ziemlich aufgeregt.« Sie machte eine Pause. »Haben Sie schon gehört, was Elizabeth Johnston passiert ist?«
    »Was ist Black Bess passiert?«
    Das war ein liebevoller Spitzname, den Elizabeth selbst auch entsprechend verstand und akzeptierte.
    Mrs Hubbard berichtete, was geschehen war. Sally zeigte alle Anzeichen von Ärger und Mitgefühl.
    »Das ist wirklich gemein, so was zu machen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wer unserer Bess so etwas antun könnte. Alle mögen sie. Sie ist ruhig und unternimmt nicht viel, und sie macht auch nicht immer überall mit, aber ich bin sicher, dass es keinen gibt, der sie nicht mag.«
    »Das würde ich auch gesagt haben.«
    »Nun ja, das gehört alles zusammen, oder etwa nicht, dies und die anderen Dinge? Deshalb will ich…«
    »Deshalb wollen Sie was?«, fragte Mrs Hubbard, als das Mädchen abrupt innehielt.
    Sally sagte langsam: »Deshalb will ich hier ausziehen. Hat Mrs Nick Ihnen das erzählt?«
    »Ja. Sie hat sich ziemlich darüber aufgeregt. Und sie scheint zu glauben, dass Sie ihr nicht den wahren Grund für Ihre Entscheidung gesagt haben.«
    »Habe ich auch nicht. Sie wäre doch nur explodiert. Sie wissen ja, wie sie ist. Der wirkliche Grund: Ich weiß einfach nicht, was hier vorgeht. Es war schon seltsam, dass ich meinen Schuh verloren habe. Und dann wurde Valeries Seidenschal kurz und klein geschnitten, und der Rucksack von Len… Es ist ja nicht so sehr, dass Dinge geklaut worden sind – das kann schließlich immer mal passieren – das ist zwar nicht angenehm, aber irgendwie doch ziemlich normal –, aber das hier, das ist nicht normal.« Sie unterbrach sich für einen Moment, lächelte und grinste schließlich. »Akibombo hat Angst«, sagte sie. »Er wirkt immer so überlegen und zivilisiert – aber gleichzeitig ist da immer noch ein gehöriger Anteil an altem westafrikanischem Glauben an schwarze Magie bei ihm ganz dicht unter der Oberfläche.«
    »Ach was!«, sagte Mrs Hubbard ärgerlich. »Ich glaube nicht an übernatürlichen Hokuspokus. Irgendein völlig normaler Mensch, der einfach Ärger macht, das ist alles, was dahinter steckt.«
    Sally verzog ihren Mund zu einem breiten, katzenhaften Grinsen. »Die Betonung«, sagte sie, »liegt auf normal. Ich habe irgendwie das Gefühl, das es eine Person in diesem Haus gibt, die eben nicht normal ist.«
     
    Mrs Hubbard stieg die Treppe hinunter. Im Erdgeschoss ging sie direkt in den Aufenthaltsraum der Studenten. Vier Personen waren anwesend. Valerie Hobhouse lag bäuchlings auf dem Sofa, so dass ihre schmalen, eleganten Füße über die Armlehne ragten. Nigel Chapman saß an einem der Tische, ein schweres Buch vor sich aufgeschlagen. Patricia Lane lehnte gegen den Kaminsims. Ein Mädchen im Regenmantel war gerade hereingekommen und setzte seine Wollmütze ab, als Mrs Hubbard hereinkam. Ein stämmiges, blondes Mädchen mit weit auseinander liegenden braunen Augen und einem Mund, der immer bisschen offen stand, so dass es aussah, als ob es ständig verblüfft sei.
    Valerie nahm die Zigarette aus dem Mund und sagte gedehnt mit ihrer trägen Stimme: »Hallo, Ma. Na, haben Sie es wieder einmal geschafft, dem alten Teufel, unserer verehrten Eigentümerin, beruhigenden Sirup einzutrichtern?«
    Patricia Lane sagte: »War sie etwa wieder auf dem Kriegspfad?«
    »Und wie!«, sagte Valerie und kicherte.
    »Es ist etwas sehr Unangenehmes passiert«, sagte Mrs Hubbard. »Nigel, ich brauche Ihre

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