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Die Klinge der Träume

Die Klinge der Träume

Titel: Die Klinge der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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das Risiko ihrer eigenen Flucht zu erhöhen, indem sie ihnen half, aber das hätte man später immer noch durch veränderte Umstände erklären können. Sie konnte die Möglichkeit nicht riskieren, dass ihnen eines Tages tatsächlich die Flucht gelang und ihre offensichtliche Lüge aufgedeckt wurde.
    »Ich werde sie befreien«, knurrte er, beinahe zu leise, dass sie es hören konnte. »Egal, was es auch kostet.«
    Ihre Gedanken rasten. Es schien keine Möglichkeit zu geben, ihn davon abzubringen, aber vielleicht konnte sie ihn hinhalten. Zumindest das musste sie schaffen. »Könntet Ihr mit Eurem Angriff wenigstens warten? Ich könnte meine Mission möglicherweise in ein paar Tagen abschließen, vielleicht in einer Woche.« Eine Frist sollte Failes Anstrengungen fördern. Zuvor wäre es gefährlich gewesen; eine leere Drohung verlor alle Macht, und das Risiko, dass es die Frau nicht schaffen würde, den Eidstab zu besorgen, war zu groß gewesen. Jetzt war dieses Risiko notwendig geworden. »Wenn ich das tun kann und Eure Frau und andere dort raushole, wird es keine Notwendigkeit mehr geben, dass Ihr sinnloserweise sterbt. Eine Woche.«
    Auf Aybaras Gesicht zeichnete sich Frustration ab, er hieb hart genug mit der Faust auf den Tisch, dass er einen Satz machte. »Ihr könnt ein paar Tage haben«, knurrte er, »vielleicht sogar eine Woche oder mehr, wenn…« Er unterbrach sich. Diese seltsamen Augen richteten sich auf sie. »Aber ich kann nicht versprechen, wie viele Tage es sein werden«, fuhr er fort. »Könnte ich, wie ich will, würde ich jetzt angreifen. Ich werde Faile keinen Tag länger eine Gefangene sein lassen, als ich muss, weil ich darauf warte, dass Aes Sedai-Pläne für die Shaido Früchte tragen. Ihr behauptet, sie steht unter Eurem Schutz, aber für welchen Schutz könnt Ihr wirklich in diesem Gewand sorgen? Im Lager gibt es Anzeichen für Trunkenheit. Sogar einige ihrer Wachtposten trinken. Sind die Weisen Frauen auch dafür anfällig?«
    Der plötzliche Themenwechsel hätte sie beinahe blinzeln lassen. »Die Weisen Frauen trinken nur Wasser, also braucht Ihr Euch nicht einbilden, sie alle im Rausch vorzufinden«, sagte sie trocken. Und ziemlich ehrlich. Es amüsierte sie immer, wenn die Wahrheit ihren Zwecken nutzte. Nicht, dass das Beispiel der Weisen Frauen viel Erfolg hatte. Unter den Shaido war Trunkenheit weit verbreitet. Jeder Raubzug brachte sämtlichen Wein, den sie finden konnten. Dutzende kleiner Destillen produzierten widerwärtiges Gebräu aus Getreide, und jedes Mal, wenn die Weisen Frauen eine Destille zerstörten, gab es an ihrer Stelle zwei neue. Aber ihn das wissen zu lassen würde ihn nur noch mehr ermutigen.
    »Was die anderen angeht, bin ich zuvor schon bei anderen Heeren gewesen und habe dort mehr Trunkenheit erlebt als bei den Shaido. Wenn von Zehntausenden hundert betrunken sind, was bringt Euch das? Wirklich, es wird besser sein, wenn Ihr mir eine Woche versprecht. Zwei wären allerdings besser.«
    Sein Blick fuhr zur Karte, seine rechte Hand ballte sich wieder zur Faust, aber in seiner Stimme lag keine Wut. »Begeben sich die Shaido oft in die Stadt?«
    Sie stellte den Weinbecher auf dem Tisch ab und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. Diesen gelben Blick zu erwidern erforderte Mühe, aber sie schaffte es, ohne zu schwanken. »Ich glaube, es wird höchste Zeit, dass Ihr den nötigen Respekt zeigt. Ich bin eine Aes Sedai, keine Dienerin.«
    »Begeben sich die Shaido oft in die Stadt?«, wiederholte er in genau demselben Tonfall. Sie hätte am liebsten mit den Zähnen geknirscht.
    »Nein«, fauchte sie. »Sie haben sich dort alles geholt, was sich zu stehlen lohnt, und einige Dinge, die es nicht tun.« Sie bedauerte die Worte in dem Moment, in dem sie sie ausgesprochen hatte. Sie waren ihr unverfänglich erschienen, bis ihr wieder die Männer einfielen, die durch Löcher in der Luft springen konnten. »Das heißt nicht, dass sie sie niemals betreten. An den meisten Tagen gehen ein paar hinein. Zu jeder Zeit halten sich dort zwanzig oder dreißig von ihnen auf, gelegentlich auch mehr, in Gruppen aus zwei oder drei Männern.« War er schlau genug, um zu verstehen, was das zu bedeuten hatte? Es war besser, dafür zu sorgen, dass er es tat. »Ihr könntet sie nicht alle erwischen. Einige werden unweigerlich entkommen können, um das Lager zu warnen.«
    Aybara nickte bloß. »Wenn Ihr Faile seht, dann sagt Ihr, dass sie und die anderen sich an dem Tag, an dem sie Nebel auf

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