Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Klinge des Löwen 02

Die Klinge des Löwen 02

Titel: Die Klinge des Löwen 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Weil
Vom Netzwerk:
halte
es angesichts der Unsicherheit in diesem Gebiet für notwendig,
daß Giselbert den Weg zurückreitet, den wir gekommen sind.
Wir brauchen Verstärkung, das ist mir klar geworden.“
    „ Und
woher, bei allen Heiligen, soll die kommen, Herr Ritter?“
mischte Bertha sich in spitzem Ton in die Unterhaltung.
    „ Woher
wohl?“ entgegnete Dietrich unwillig. „Von der Husenburg
natürlich.“
    Er
streifte die Zofe mit kritischem Blick und wandte sich dann an den
Waffenknecht. „Wir beide, Giselbert, schaffen zunächst
alles Notwendige auf die Plattform. Was wir dort oben nicht
unterbringen können, verstecken wir im Wald. Auch die Pferde
müssen in einem halbwegs sicheren Versteck untergebracht werden.
Danach machst du dich unverzüglich auf den Weg.“
    Giselbert
nickte nachdenklich. „Wie Ihr befehlt, Herr. Aber meint Ihr
nicht, daß es besser wäre, wenn ich bei Euch bliebe? Ihr
habt ja schon Roland zurückgeschickt, und Ihr habt ja bereits
ihn beauftragt, um zusätzliche Bedeckung zu bitten.
Wahrscheinlich treffe ich unterwegs sowieso auf ihn. Da ist es doch
hilfreicher, wenn ich hierbleibe und Euch zur Seite stehe.“
    Dietrich
schüttelte den Kopf. „Es klingt zwar auf den ersten Blick
vernünftig, was du sagst, Giselbert. Aber woher soll ich wissen,
ob Roland wirklich die Verstärkung mitbringt, die wir, so wie es
jetzt den Anschein hat, dringend brauchen? So, wie ich seinen Vater
einschätze, läßt er sich von seinem Sohn nicht in
seine Überlegungen dreinreden. Du hast es ja selbst erlebt, als
die Geroldsecker vor der Burg standen. Nein, da bedarf es gewichtiger
Gründe, und die sollst du ihm nun vortragen. Steck' es zuvor
hinter den Waffenmeister, der schien mir von Anfang an das meiste
Verständnis für unsere Lage zu haben.“
    „ Ja,
das tu ich, Herr!“ sagte Giselbert und schien erleichtert. „Mit
Heinrich als eine Art 'Vorhut' und Roland als Sohn des Burgherrn
sollte es gelingen, Werner von Husen die nötige Anzahl Mannen
abzuringen!“
    „ Na,
siehst du! Mit vereinten Kräften werdet ihr ihn überzeugen
und uns mit einer ansehnlichen Bedeckung die Weiterreise leicht
machen.“
    Wollen
wir's hoffen“, sagte Gräfin Ida und warf Dietrich einen
zweifelnden Blick zu. Er fühlte, daß er ihre nicht
unberechtigten Ängste zerstreuen mußte.
    „ Wenn
sie erst einmal da sind, dann trauen sich die hier hausenden Halunken
nicht mehr in unsere Nähe, dessen dürft Ihr gewiß
sein, Gräfin. Und bis es soweit ist, sind wir auf dem Felsen da
oben fast so sicher wie in einer Burg.“
    Er
gab sich den Anschein völliger Sorglosigkeit, obwohl seine
bisherige Erfahrung ihm eher das Gefühl vermittelte, daß
sie in ziemlich großer Gefahr schwebten. „Wir wollen
keine Zeit verlieren und das Gepäck, das wir brauchen, auf das
Plateau schaffen. Je eher wir fertig sind, desto früher kann
Giselbert aufbrechen.“
    Die
beiden Männer luden zunächst die benötigten Sachen von
den Saumpferden. Anschließend versteckten sie die restlichen
Packen und die Sättel im fast unzugänglichen Unterholz.
Nach getaner Arbeit sagte Giselbert: „Wenn die Wegelagerer
nicht gerade darüberstolpern, finden sie unser Gepäck wohl
nicht.“
    Dietrich
nickte düster. „Um das Gepäck mache ich mir wenig
Sorgen, das stöbert kaum jemand auf. Aber ich habe ein ungutes
Gefühl wegen unserer Rosse. Wenn wir die verlieren, dann werden
wir unser Ziel nie erreichen. Sieh dich noch um, bevor du aufbrichst,
ob hier irgendwo Wasser ist.“
    „ Ja,
Herr, die Gäule können wir nicht trocken stehen lassen!“
    Er
entfernte sich, kam aber bald wieder zurück. „Unweit von
hier in dieser Richtung“, er deutete nach Osten, „ist ein
Tümpel mit genügend Wasser, der wird momentan von dem
tauenden Schnee gespeist, von dem dort noch eine Menge herumliegt. Er
ist kaum mehr als eine Pfeilschußweite entfernt. Das umliegende
Gelände ist teilweise mit dichtem Unterholz bewachsen –
ein idealer Platz, um unsere Gäule zu verstecken.“
    „ Gut
so, Giselbert, bringen wir die Rosse gleich hin, sie brauchen
dringend Wasser!“
    Etwas
später, nachdem sie die Tiere an ihren Platz gebracht und dafür
gesorgt hatten, daß sie sich nicht entfernen konnten, drängte
Dietrich: „Du reitest jetzt am besten sofort, Giselbert.“
    „ Soll
ich nicht noch helfen, das Gepäck auf den Felsen zu schaffen?“
    „ Nein,
ich kann die Sachen allein verstauen oder mit Hilfe der Frauen. Je
schneller du fortkommst, um so eher bist du wieder zurück. Brich
nur

Weitere Kostenlose Bücher